26 Runden und schon 107 Ausfälle

Die SCL Tigers werden im Eishockeyfrühling 2013 um den Verbleib in der National League A kämpfen müssen. Das steht schon nach 26 von 50 Runden, also bei „Halbzeit“ der Qualifikation, fest. Gründe für dieses sportliche Debakel gibt es etliche. Einer davon ist zweifellos der überdurchschnittlich grosse Substanzverlust, den die Trainer und die Mannschaft mit den an und für sich schon beschränkten Möglichkeiten ganz einfach nicht verkraften konnten. Und das ist die Bilanz, die wenigstens einen Teil des Misserfolges erklärt:

News • • von Werner Haller

 

In den ersten 26 Runden standen 14 Spieler wegen Verletzungen und Krankheiten für zusammengerechnet 107 Spiele nicht zur Verfügung.

 

Nicht mitgezählt sind die langwierigen Verletzungen der beiden Elitejunioren Valentin Lüthi (Hirnerschütterung) und Tom Gerber (Handbruch) sowie der erneute Ausfall von Arnaud Jacquemet, der am Dienstag in Kloten eine schwere Hirnerschütterung erlitt.

 

Nur zum Vergleich. In der Saison 2009/10 gab es ebenfalls 107 Ausfälle, aber während der gesamten Meisterschaft und nicht wie jetzt in den ersten 26 von 50 Runden.

 

Die Liste der Ausfälle in den ersten 26 Runden

 

Spieler

Position

Ausgefallene Spiele

 

 

 

Sandro Moggi

Stürmer

17

Simon Moser

Stürmer

15

Thomas Bäumle

Torhüter

14

Tyler Ennis (Ka)

Stürmer

11

Lukas Haas

Stürmer

10

Jared Spurgeon (Ka)

Verteidiger

9

Mark Popovic (Ka)

Verteidiger

8

Jörg Reber

Verteidiger

6

Kim Lindemann

Verteidiger

5

Martin Stettler

Verteidiger

4

Arnaud Jacquemet

Stürmer

4

Adrian Brunner

Stürmer

2

Claudio Moggi

Stürmer

1

Alban Rexha

Stürmer

1

 

Total

107

 

 

 

 

Total Torhüter

14

 

Total Verteidiger

32

 

Total Stürmer

61

 

 

 

 

Total alle Spieler

107

 

 

Ausfälle in diesem Ausmass wirken sich zwangsläufig auf das gesamte Mannschaftsgefüge und im Endeffekt auch auf die Leistungen negativ aus. Die Coaches werden ständig zu Umstellungen gezwungen. Die Alternativen gehen allmählich aus, zudem gehen Zusammenhang, Sicherheit und Konstanz verloren. Und nicht zu vergessen: Über längere Zeit schwer verletzt gewesene Spieler benötigen immer einige Spiele um wieder den gewohnten Wettkampfrhythmus und die Normalform zu finden. Dies ist an den Beispielen von Simon Moser und Lukas Haas unschwer zu erkennen. Die beiden besten Schweizer Skorer der letzten Saison standen in den bisherigen 26 Runden erst drei Mal (!) gemeinsam in der Startaufstellung. Als Simon Moser nach seiner schweren Knieverletzung ins Team zurückkehrte, erlitt Lukas Haas einen Kieferbruch. Und als Lukas Haas wieder einsatzfähig war, fiel Simon Moser ein weiteres Mal, diesmal mit einem Fussbruch, aus.

 

Oder ein anderes Beispiel. Es ist doch vorstellbar, dass Simon Moser und Lukas Haas zusammen mit den NHL-Lockoutspielern Jared Spurgeon und Tyler Ennis einen Paradeblock bilden würden. Aber dieses Quartett konnten die Coaches in den vergangenen 26 Runden wegen Verletzungen nicht ein einziges Mal gemeinsam aufs Eis schicken. Allein dies ist ein massiver Substanzverlust - vor allem bei einer Mannschaft wie den SCL Tigers, deren Potential ohnehin beschränkt ist.