SCL Tigers - EHC Biel 7:0 (1:0, 5:0, 1:0)

7:0 gegen Biel - Erneut entzücken die Tiger ihr Publikum.

Hoher Sieg der SCL Tigers vor 5'942 Zuschauern im Derby gegen Kantonsrivale Biel. Die Seeländer fielen im zweiten Drittel komplett auseinander und gingen in diesem Abschnitt gleich mit 5:0 unter. Die Langnauer sind bis auf einen Punkt an Biel heran gerückt.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die Bieler kamen oft einen Schritt zu spät. Thomas Nüssli lenkt mit seinem Onetimer zum 1:0 das Spiel in die richtigen Bahnen. Bild: Marcel Bieri.

 

Fünf Tore der SCL Tigers in einem Drittel. Dies gab es in der NLA schon lange nicht mehr. Und erst noch ohne Gegentor. Das Spiel war nach 40 Minuten längst entschieden. Bereits das 2:0 durch Kim Lindemann dämpfte die Hoffnungen der Bieler, welche eigentlich den Mittelabschnitt bis zu diesem Zeitpunkt klar dominierten. Der jüngere der beiden Lindemann-Brothers zog beim ersten Auftauchen der Langnauer im gegnerischen Drittel einfach mal ab und traf (25.). Endgültig knickten die Hoffnungen der Gäste auf Punktezuwachs gute zwei Minuten später. Denn dann lancierte Yannick-Lennart Albrecht seinen Teamkollegen Tom Gerber, der alleine vor Simon Rytz diesem keine Chance liess und souverän zum 3:0 skorte. Wer dennoch Zweifel am Ausgang dieser Partie hatte belehrte Anton Gustafsson mit seinen drei Toren zum 4:0 und 5:0 innert 17 Sekunden und zum 6:0 (36.) eines Besseren. Es war so ein Drittel, in welchem einer Mannschaft alles gelingt, und beim andern alles schief läuft. Gewiss: Die Langnauer waren das bessere Team. Gerade in defensiver Hinsicht offenbarten sich beim EHC Biel grosse Mängel. Weshalb um Himmels Willen gaben die Seeländer bereits nach dem Langnauer Treffer zum 1:0 jegliche defensiven Bemühungen auf und spielten nur noch nach vorne? Wenn es da nicht anhängt, so schiesst gewiss der Gegner die Tore. Den Langnauern kann es recht sein. Sie mussten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Dies taten sie auch.

 

Der Schlüssel zum Sieg war jedoch die tadellose Defensivleistung. Innerhalb von nur fünf Tagen gelang Tiger-Hüter Damiano Ciaccio der zweite Shotout. Er ist nun auf heimischem Eis seit 120 Minuten und ein paar Sekunden ungeschlagen. Dass die Tore vorne zum Teil einfach rein fielen, ändert nichts daran, dass die Tiger dieses Spiel an diesem Abend auch mit weniger Glück gewonnen hätten. Zu harmlos war Biel auch in der Offensive. Auch für Sandro Moggi war klar, dass sich sein Team auf diesen Sieg nicht allzu viel einbilden darf. «Biel zeigte viel zu wenig Gegenwehr, und bei uns fielen die Tore einfach rein. Wir wollen nicht vergessen, dass wir immer noch auf dem letzten Rang liegen.» Damit die Langnauer in der Tabelle wieder nach oben klettern, braucht es weiterhin gute Leistungen vor eigenem Publikum, aber auch mehr Punkte auswärts. «Auf fremdem Eis müssen wir effizienter werden», ist auch Sandro Moggi klar.

 

Bereits im Startdrittel wurde offensichtlich, weshalb die Seeländer das offensiv impotenteste Team der Liga stellen. Einmal in Rückstand liegend, setzten sie die Tiger recht unter Druck. Es war jedoch keine Offenbarung, was sie vor dem Langnauer Tor aufführten. dies hatte jedoch auch zu tun mit der disziplinierten defensiven Spielweise der Emmentaler, die eigentlich trotzdem höher hätten führen müssen als lediglich mit einem Tor Differenz. Denn bereits in der ersten Minute versemmelte Kevin Clark ein Zuspiel von Chris DiDomenico. Viele Zuschauer sahen den Puck bereits im Tor, doch der kleine Kanadier vergab die grosse Möglichkeit. In der 7. Minute bediente dann wiederum DiDomenico mit einem Zuspiel quer durch den Slot Tomas Nüssli, welcher direkt abzog und so zum Entzücken der Zuschauer auf wunderschöne Weise den Führungstreffer realisierte. Kevin Schläpfer, frisch vom Coiffeur, liess sein Team reagieren, denn von da weg waren es vor allem die Gäste, die angriffen und die Langnauer zeitweise in deren Drittel einschnürten. Bis zwei Minuten vor Schluss der Startabschnitts. Denn dann musste Biels Topscorer Pär Arlbrandt wegen Stockschlags für zwei Minuten Pause machen. Die Langnauer zogen ein gutes Powerplay auf, in welchem die Bieler nur mit grossem Glück um den zweiten Gegentreffer herum kamen. Zuerst traf Thomas Nüssli mit einem Hammer nur den Pfosten, den Nachschuss parierte danach Biel-Hüter Simon Tytz mirakulüs per Hechtsprung auf der Linie.

 

 

SCL Tigers - EHC Biel 7:0 (1:0, 5:0, 1:0)

 

Ilfishalle, 5'945 Zuschauer. SR: Eichmann/Koch, Dumoulin/Tscherrig. Tore: 7: Nüssli (DiDomenico) 1:0. 25. K. Lindemann (Clark, Gustafsson) 2:0. 27. T. Gerber (Albrecht, Koistinen) 3:0. 32 (31.24). Gustafsson (Clark) 32. (31.41) Gustafsson (Bucher, Clark) 5:0. 36. Gustafsson (Nüssli, Ausschluss Joggi). 46. Koistinen (DiDomenico, Ausschluss Biel wegen zuv. Spieler auf dem Eis) 7:0. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 4-mal zwei Minuten gegen Biel.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Stettler; A. Gerber, Zryd; K. Lindemann, Weisskopf; Ronchetti, Currit; Olesz, DiDomenico, Nüssli; S. Lindemann, Albrecht, T. Gerber; Bucher, Gustafsson, Clark; Haberstich, C. Moggi, S. Moggi.

 

EHC Biel (ab 32. Meili): Rytz; Huguenin, Maurer; Joggi, Dufner; Fey, D. Sutter; Jecker, Wellinger; Stapleton, Macenauer, Rossi; Berthon, Lüthi, wetzel; Arlbrandt, Tschntré, Spylo; Herburger, F. Sutter, D. Steiner.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Hecquefeuille, L. Haas, Chiriaev, Berger, Bärtschi, Müller, Gossweiler, Wyss, Murray (alle verletzt) Biel ohne Olaulosn, Horansky, Jelovac, N. Steiner, G. Haas, Ehrensperger. 31.24: Timeout EHC Biel. 31.24 Torhüterwechsel EHC Biel. Lukas Meili für Simon Rytz.