Berner Zeitung, Susanne Graf

Ab jetzt wirten die Tigers auch in der Jakob-Galerie selber

Seit einem Jahr ist die neue Ilfishalle mitsamt dem Eventbereich in Betrieb. Ob die Einnahmen aus dem Gastrobereich genug Geld in die Kasse der SCL Tigers spülen werden, lässt sich laut Ruschy Grünig noch nicht sagen.

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Vor einem Jahr war der grosse Tag für die SCL Tigers: Am Samstag, 20. Oktober, konnten sie mit dem ersten Heimspiel der Saison die umgebaute und erweiterte Ilfishalle einweihen. Es war aber auch ein grosser Tag für die Crew, die im Tigersaal Fondue servierte und im Kühni-Treff sowie an verschiedenen Kiosken im und ums Stadion dafür sorgte, dass über 6000 Zuschauerinnen und Zuschauer ihren Hunger und Durst befriedigen konnten.

 

Nicht nur die Erwartungen an die Spieler auf dem Eis sind hoch, auch die Gastronomie muss eine Leistung erbringen. Mit den Einnahmen aus diesem Bereich wollen die SCL Tigers zusätzliche Mittel für den Spielbetrieb generieren.

 

Jetzt gehts richtig los

Auf dem Eis wurden die Erwartungen noch nicht erfüllt. Und in der Gastronomie? «Ich bin überzeugt, dass es gut kommt», sagt Ruschy Grünig. Zahlen nennt er keine. Aber es sei ohnehin noch zu früh, Bilanz zu ziehen, sagt er. «Erst seit zwei Wochen ist die Küche im Tigersaal fixfertig eingerichtet», gibt Grünig zu bedenken. Und erst ab dieser Saison läuft die gesamte Gastronomie über das von Grünig geleitete Team. In der Jakob-Galerie, im VIP-Bereich, hat letzte Saison die Migros als Hauptsponsorin das Catering übernommen. Für Anlässe, die nach der Saison im Lokal im zweiten Stock gebucht wurden, haben die Tigers in der Vergangenheit lokale Restaurants mit der Bewirtung beauftragt. Erst ab jetzt machen sie alles selber, erst ab dieser Saison wird sich weisen, wie viel Geld sich damit für den Eishockeybetrieb verdienen lässt.

 

Neuer Chef Gastronomie

«Ich bin überzeugt, dass es gut kommt», sagt Grünig, der einem Team von total 120 Mitarbeitenden vorsteht. Davon seien 20 fest angestellt, sagt er. Ab nächster Woche übernimmt Grünig die volle Verantwortung für den Gastronomiebereich der SCL Tigers. Dessen Aufbau während und nach der Bauphase hat Philippe Schnider geleitet. Er hat gekündigt, die Gründe, die dazu geführt haben, behält er aber für sich. Mit seiner Familie werde er sich nun zwei Monate Ferien gönnen , bevor er entscheide, wo er eine neue Herausforderung annehmen werde, sagt Schnider. Sein Nachfolger Ruschy Grünig kennt die Ilfishalle, insbesondere die Jakob-Galerie, aber schon länger. Bis Ende 2012 leitete er das Migros-Catering. Dann war er bis Ende September Projektleiter der Migros-Gastronomie am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Burgdorf.

 

Weihnachten im Tigersaal

Auch wenn am 25.Dezember kein Hockeymatch stattfindet, wird die Gastrocrew in der Ilfishalle zu tun haben. Die SCL Tigers AG hat vor, im Tigersaal eine grosse Weihnachtsfeier zu organisieren «für Menschen, die sonst alleine feiern müssten», wie Geschäftsführer Wolfgang Schickli an der Generalversammlung der Ilfisstadion AG ankündigte. «Damit wollen wir der Region etwas zurückgeben», sagte er und schloss: «Wir wollen mehr sein als bloss ein Hockeyclub.»

 

Helm-aktion

Im Februar 2012 haben die SCL Tigers eine Spendenaktion für den Umbau der Ilfishalle ins Leben gerufen. Wer den Bau finanziell unterstützen wollte, konnte für 100 Franken einen Bauhelm kaufen.

Damit sicherte er sich ein Plätzchen im neuen Stadion, wo sein Name verewigt wird. Im Eingangsbereich der Ilfishalle werden jetzt Namensplaketten montiert. 1307 Stück müssen angefertigt werden, so viele Helme wurden laut Geschäftsführer Wolfgang Schickli verkauft. Nun bleiben aber nicht die ganzen 130700 Franken bei den Tigers. «Die Aktion war gut gemeint», sagt Schickli. Aber weil für die 100 Franken kein virtueller Gegenwert winkte, sondern Helme abgegeben wurden, sei die ganze Aktion mehrwertsteuerpflichtig geworden. 8 Prozent der Einnahmen müssen die Tigers nun also dem Fiskus abliefern.sgs