Fust wird nicht Coach des SCB

Absage an den SCB - Ist John Fust ein «Höseler»?

John Fust hat sich entschieden, Assistent in Lausanne zu bleiben, und dem SC Bern abzusagen, der ihn als Headcoach verpflichten wollte. Verpasst Fust damit die grösste Chance seines Lebens?

News • • von Bruno Wüthrich

 

von Bruno Wüthrich - Der Kanada-Schweizer war bei den Berner Wunschkandidat Nr. 1. Die Berner erkundigten sich sogar bei den SCL Tigers über seine Arbeitsweise, Stärken und Schwächen. Doch der HC Lausanne war nicht bereit, Fust freizugeben, obwohl der SCB sogar bereit gewesen wäre, den Waadtländern eine grosszügige Abfindung zu zahlen. Weil Fust Angst vor einem Rechtsstreit hat, entschied er sich, den Berner abzusagen. Der SCB hat die Absage akzeptiert, Marc Lüthi: «Unter diesen Umständen verzichten wir auf die Dienste von John Fust.»

 

Der HC Lausanne ist formidabel in die Saison gestartet, aber seine Motoren sind inzwischen ins Stottern geraten. Die Kraft scheint nicht bis Saisonende zu reichen, und die derzeit auf dem letzten Playoff-Rang klassierten Waadtländer sehen sich ausgerechnet von den Bernern und dem EV Zug bedrängt. Es ist nicht anzunehmen, dass der LHC die Angriffe seiner Verfolger wird abwehren können. Damit riskiert John Fust, statt in der grössten Eishockey-Arena der Schweiz als Headcoach gefeierter Playoff-Held zu werden, in Lausanne als Assistent in einer allfälligen Ligaqualifikation gegen die SCL Tigers zu scheitern.

 

Dies alles aus Angst wegen einem möglichen Rechtsstreit, bei dem er dank dem Schweizerischen Arbeitsrecht gute Chancen gehabt hätte, ihn zu gewinnen. Deshalb stellen wir uns die Frage: Ist John Fust ein «Höseler»? Oder hatte der ehemalige Tiger-Dompteur einfach den richtigen Instinkt, der ihm sagte, der Aufgabe in Bern nicht gewachsen zu sein?