EHC Biel - SCL Tigers 2:3 (1:2, 1:0, 0:1)

Auch Biel kann Langnaus Vormarsch nicht stoppen

In einem intensiven und hart umkämpften Spiel holen sich die SCL Tigers in Biel alle drei Punkte. Die Serie unter Coach HeinZ Ehlers wird langsam unheimlich.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Hier erzielt Pascal Berger nach einer feinen Einzelleistung das 1:0 für die SCL Tigers. Von der linken Seite her kommend, tankt er sich vor Biels Torhüter Jonas Hiller durch und lässt diesem mit einem Lupfer ins hohe Eck keine Abwehrchance. Bild: Susanne Bärtschi.

 

War es Glück? Sicher auch. War es Damiano Ciaccio? Ja, ganz sicher. Der Torhüter der SCL Tigers zeigte eine tadellose, - ja, was sagen wir - eine phantastische Leistung. Wo immer sein Stock oder seine Fanghand gefragt waren, fast egal, in welcher noch so heiklen und schwierigen Situation, - da war auch Ciaccios Stockhand, Fanghand, Schoner oder Stock. Irgend etwas vom Langnauer Hüter war immer dort, wo der Puck einen Durchlass suchte.

 

Aber es waren nicht nur das Glück und Ciaccio, dass die Tiger, die zwar unter Heinz Ehlers viel strukturierter, aber keinesweg fehlerfrei spielen, erneut drei Punkte auf ihrem Konto gutschrieben. Es war auch eine eindrückliche, kämpferische Leistung der ganzen Mannschaft, bei der sich zum Schluss, jeder in die gegnerischen Schüsse warf, und jeder alles dafür tat, dass dieser Sieg ein Langnauer wurde. Tigers-Coach Heinz Ehlers meinte auf die Frage, ob er denn zufrieden sei: «Ja, ich bin unglaublich zufrieden mit den drei Punkten.» Und als nachgefragt wurde, ob er denn mit der Leistung ebenfalls zufrieden sei, sagte er: «Wir spielen nicht schön. Aber das ist mir egal, wenn wir dafür die Punkte holen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Engagement, mit dem jeder gekämpft hat. Es war eine Mannschaft, die eine unglaublich leidenschaftliche Leistung gezeigt hat. Wir waren beileibe nicht fehlerfrei, hätten dieses Spiel auch verlieren können. Aber jeder meiner Spieler gab alles für diesen Sieg.»

 

Für die Langnauer begann das Spiel sehr gut. Bereits in der 5. Minute bediente Ville Koistinen Pascal Berger, der sich unwiderstehlich an Biels Verteidiger und Torhüter Hiller vorbei tankte und in Goalgettermanier den Führungstreffer erzielte. «Wir haben derzeit das Glück, das wir zu Beginn der Saison nicht hatten», resumierte der Torschütze. Und in der 10. Minute schloss Yannick-Lennart Albrecht eine schöne Kombination mit Chris DiDomenico erfolgreich zum 2:0 ab. In der ersten Phase des Spiels setzten ganz eindeutig die LAngnauer die Akzente, wurden danach aber zu passiv, und verschenkten von hinten heraus zu viele Pucks. Folgerichtig glichen die Bieler, die nun ihren Gegner mächtig unter Druck setzten, bis zur 35. Minute das Skore aus. Marc Antoine Pouliot, der kürzlich von Gottéro suspendiert und ausgemustert, und anschliessen vom EHC Biel verpflichtet wurde, liess sich die Chance nach dem Zuspiel von Jacob Micflikier nicht entgehen (12.), und Toni Rajala lenkte mit dem Schlittschuh einen Schuss von Kevin Fey glücklich zum Auslgleich in Damiano Ciaccios Tor ab (35.).

 

Erst im Schlussdrittel erwachten die Emmentaler wieder. Die Entscheidung erzwangen sie bereits in der 43. Minute mit einem wunderschönen Powerplay-Treffer von Brendan Shinnimin, der heute anstelle des verletzten Rob Schremp spielte und gleich den entscheidenden Treffer setzte. Schremp hatte im Training am Vormittag einen Puck oberhalb des Knies eingefangen und sich dabei verletzt. Coach Ehlers geht jedoch davon aus, dass die Verletzuang den Kanadier nicht allzu lange ausser Gefecht setzen, meinte aber trotzdem: «Zum Glück haben wir fünf gute Ausländer. «Wir müssen noch vieles verbessern, und die Saison ist noch lang . Wir dürfen nicht abheben», warnte indes Pascal Berger. Aber wir haben jetzt mehr Selbstvertrauen, und die ganze Mannschaft wird alles daran setzen, dass wir unsere Ziele erreichen.»

 

Derzeit stimmt vieles bei den SCL Tigers. Schön zu wissen, dass trotzdem noch Luft nach oben ist. Mit Siegen im Rücken lassen sich Verbesserungen leichter realisieren als in der totalen Verunsicherung. Weiter so!

 

EHC Biel - SCL Tigers 2:3 (1:2, 1:0, 0:1)


Tissot Arena Biel, 6'003 Zuschauer. SR: Massy/Mollard, Abegglen/Küng. Tore: 5. P. Berger (Koistinen, Lindemann) 0:1. 10. Albrecht (DiDomenico) 0:2. 12. Pouliot (Micflikier, F. Lüthi) 1:2. 36. Rajala (Fey) 2:2. 43. Shinnimin (DiDomenico, Nüssli (Ausschluss Biel, zuv. Spieler auf dem Eis) 2:3. Strafen: je 4-mal zwei Minuten


EHC Biel: Hiller; Maurer, Steiner; Fey, D. Sutter; Wellinger, Jecker; Dufner, V. Lüthi; Schmutz, Earl, Joggi; Rossi, G. Haas, Rajala; F. Lüthi, Pouliot, Micflicier; Neuenschwander, F. Sutter, Horansky.


SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Seydoux; Müller, Zryd; Randegger, Weisskopf; Currit, A. Gerber; N. Berger, Shinnimin, Elo; Nüssli, Albrecht, DiDomenico; Lindemann, P. Berger, Kuonen; R. Gerber, Chiriaev, Moggi.


Bemerkungen: EHC Biel ohne Tschantré, Huguenin, Lundin; Wetzel, Pedrette, Holdener. SCL Tigers ohne Stettler, Schremp, Haas (alle verletzt), Wyss, T. Gerber (überzählig). 59.25:Timeout EHC Biel. Biel ab 59.26 ohne Torhüter.