Transfer auf guten Wegen

Auch die Gebrüder von Arx sollen nach Langnau wechseln

Nach Ville Koistinen sollen auch Reto und Jan von Arx nach Langnau wechseln.

News •

 

von Klaus Zaugg - Immer mehr zeichnet sich ab, dass die Langnauer die Liga mit einem Spektakelteam unterhalten werden – zumal nun die Transfergespräche mit Reto und Jan von Arx laufen.

 

Zuerst musste Sportchef Jörg Reber intern die Frage klären: Passen Reto und Jan von Arx in unser Team? Können wir uns einen Transfer leisten?

 

Diese Fragen sind geklärt. Intern ist entschieden worden: Ja, Jörg Reber soll versuchen, Reto und Jan von Arx nach Langnau holen. Auch die Finanzierung ist möglich. Nun geht um die Aushandlung eines Vertrages. Die Chancen stehen inzwischen gut, dass dieser „Königstransfer“ gelingt. HCD-Präsident Gaudenz Domenig sagt: „Reto und Jan von Arx werden definitiv nicht mehr für den HC Davos spielen.“

 

Reto von Arx war in sechs HCD-Meisterteams der Leitwolf. Inzwischen ist er 38 und nicht mehr in der Lage, das Spiel in der NLA zu dominieren. Aber das wird in Langnau auch nicht von ihm erwartet. Vielmehr soll er mit seiner immensen Erfahrung und seinem Charisma dem Aufsteiger (und dem Trainer) helfen, die schwierige erste Saison auf und neben dem Eis durchzustehen. Und nach wie vor ist er dazu in der Lage, als Center den dritten oder vierten Block zusammenzuhalten. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Jan ist nach wie vor ein verlässlicher Verteidiger und einer der besten Boxplay-Spieler der Liga.

 

Mit der Heimkehr der verlorenen Söhne (beide verliessen im Sommer 1995 um mit Davos die Hockeywelt zu erobern) versprechen sich die Langnauer auch eine Befeuerung des Marketings und des Saisonkarten-Verkaufes.

 

Bereits definitiv ist der Transfer von Ville Koistinen (32). Die erste Reaktion muss Misstrauen sein, wenn ein Meistertrainer seinen ausländischen Verteidiger nicht mehr haben will. Arno Del Curto hat klipp und klar erklärt, dass er Ville Koistinen nicht mehr im Team haben will. Der Grund: Der HCD-Trainer ist besessen vom Tempo. Die Verteidiger haben mit einem schnellen Pass von hinten heraus jederzeit das Spiel zu beschleunigen. Aber der Finne meidet das Risiko und neigt eher zu einer konservativen Auslösung – und das passt so nicht ins „Highspeed-Konzept“ der Davoser.

 

Für den Aufsteiger wird nun Ville Koistinen zum Glücksfall. Erstens könnten die Langnauer sein Salär unter normalen Umständen gar nicht zahlen und kommen nun kostengünstig zu einem der besten Verteidiger der Liga. Der HCD hat den Vertrag mit Ville Koistinen aufgelöst und zahlt eine geringere Entschädigung weil der Finne gleich einen neuen, allerdings weniger gut dotieren Vertrag bei einem anderen Klub bekommen hat. Aber immer noch netto und in der Schweiz. Das ist allemal attraktiver als die DEL, Schweden oder eine Heimkehr nach Finnland.

 

Die SCL Tigers sind nominell nun ganz klar besser als die Lakers der letzten Saison. Die Schweizer Spieler sind besser als jene der Lakers in der letzten Saison – das ist ja ein Grund für den Aufstieg der SCL Tigers. Sportchef Jörg Reber hat die vier Ausländerpositionen optimal besetzt und dabei die Budget-Vorgaben eingehalten. Die flamboyanten kanadischen Stürmern Kevin Clark und Chris DiDomenico werden in der gegnerischen Zone und ab und zu auch sonst rocken und rollen. Ville Koistinen und Kevin Hecquefeuille sind zwei scheibensichere, spielstarke Verteidiger und können das Powerplay und das Boxplay justieren.

 

Ob mit oder ohne Reto und Jan von Arx – die SCL Tigers haben ein Spektakelteam beisammen. Zumal der neue Trainer Benoit Laporte die Rettung in einer spielerischen Flucht nach vorne suchen wird. Ob er die Saison überstehen wird, wissen wir noch nicht. Aber eines steht bereits fest: Die Langnauer werden uns besser unterhalten als die Lakers.