EHC Biel - SCL Tigers 3:2 (2:1, 1:0, 0:1)

Bereits besser im Playout-Modus - EHC Biel sichert sich Heimrecht!

Die SCL Tigers scheitern im letzten Spiel der Klassierungsrunde in Biel ganz knapp und verlieren das Heimrecht in den Playouts definitiv ins Seeland. Die Langnauer scheiterten vor allem an sich selbst.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

So unter Druck waren die Langnauer im heutigen Spiel gegen den EHC Biel eher selten. Trotzdem setzte es im letzten Spiel der Klassierungsrunde eine Niederlage. Bild: Susanne Bärtschi (Archiv)

 

Wie wichtig ist das Heimrecht in einer Playout-Serie? Biels Trainer Kevin Schläpfer sagt: «Wir sind froh, dass wir es haben.» Doch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war er nicht. «Vor allem unser erstes Drittel war eine Katastrophe. Da war Langnau viel besser. Wir haben viel zu viel zugelassen.» Biel müsse noch viele kleine Dinge verbessern, wenn seine Mannschaft in der bevorstehenden Serie als Sieger hervor gehen wolle, stapelte der Benahe-Naticoach tief. «Den Sieg haben wir eindeutig unserem torhüter zu verdanken.»

 

Überraschenderweise deutlich zufriedener war auf der Gegenseite Tigers-Coach Scott Beattie. «Wir spielten nicht schlecht. Wir machten einfach zu wenig aus unseren Möglichkeiten.» Auf die Frage, ob Topscorer Chris DiDomenico seine Emotionen nicht besser im Griff haben sollte, antwortete Beattie: «Wenn Chris wütend wird, wird er automatisch zum besseren Spieler.» DiDomenico war tatsächlich der Leitwolf im Team der SCL Tigers. Trotzdem war er nicht ganz unbeteiligt an der Niederlage seiner Mannschaft. Er vergab mehrere Top-Möglichkeiten. In der 14. Minute verzog er aus bester Position seinen Schuss. Biels Hüter Simon Rytz brauchte nicht einzugreifen. Wäre ein Treffer daraus geworden, wäre es ein Shorthander gewesen. Tobias Bucher sass zu diesem Zeitpunkt auf der Strafbank. In der gleichen Unterzahlsituation hatten DiDomenico und Kevin Clark noch eine weitere gute Möglichkeit, den Anschlusstreffer zum 1:2 zu erzielen. Ebenfalls ohne Erfolg. Zuvor hatten für die Bieler in der 5. Minute Daniel Steiner in doppelter Überzahl und in der 11. Minute Julian Schmutz mit einem platzierten Schuss in die tiefe Torecke eine 2:0 - Führung herausgeschossen.

 

Der Anschlusstreffer gelang in der 16. Minute dann doch noch. Tobias Bucher drückte die Scheibe auf Vorarbeit von Kevin Clark über die Linie. Es war schon so, wie Kevin Schläpfer sagte. Eigentlich waren im Startdrittel die Tiger das bessere Team. Die Führung der Bieler war glücklich.

 

Dies änderte sich aber im zweiten Abschnitt. Biel war nun aktiver und auch präsenter vor dem Langnauer Tor. Gleichzeitig liessen sie hinten nicht mehr so viel zu. Auch die Bieler-Provokationen begannen zu wirken. Zwischenzeitlich hatten die Langnauer Mühe, darauf richtig zu antworten. Folgerichtig ging auch dieser Abschnitt zu ihren Gunsten aus. In der 28. Minute war Joel fröhlicher für die erneute Zweitore-Führung seiner Mannschaft besorgt.

 

Im Schlussdrittel wäre dann aber der Ausgleich oder sogar der Sieg doch noch möglich geworden. In der 54. Minute erzielte Ville Koistinen den Anschlusstreffer. Er setzte seinen Schuss aus dem Slot ins Lattenkreuz, nachdem Chris DiDomenico Sekunden zuvor eine weitere Topchance vergeben hatte. Die Langnauer hatten nun mehrere gute Möglichkeiten, und nahmen kurz nach Beginn der 59. Minute ihren Torhüter aus dem Tor. 15. Sekunden vor Schluss dann die grosse Ausgleichschance. Doch Chris DiDomenico liess sich beim Penalty die Scheibe vom Stock stochern.

 

Doch vielleicht war das ja auch ein Langnauer Glück. Denn bei einem Ausgleich und einem eventuellen Sieg in der Verlängerung würden möglicherweise die Diskussionen um das Spiel gegen Ambri vom vergangenen Samstag, als bei unentschiedenem Spielstand der Torhüter heraus genommen wurde, wieder aufflackern. Jetzt spielt dieses Ergebnis keine Rolle mehr.

 

Dass die Bieler bereits voll im Playout-Modus sind, beweist der Umstand, dass sie zum Schluss des Spiels das Shakehands verweigerten. Dabei geht die richtige Serie erst am Samstag los - erneut in der Tissot Arena zu Biel.

 

EHC Biel - SCL Tigers 3:2 (2:1, 1:0, 0:1)

 

Tissot Arena Biel, 5'147 Zuschauer. SR: Kurmann/Massi, Bürgi/Fluri. Tore: 5. Haas (Earl, Ausschluss Wyss, Clark) 1:0. 11. Schmutz (Earl) 2:0. 17. Bucher (Clark, DieDomenico) 2:1. 28. Fröhlicher (D. Steiner, Earl) 3:1. 54. Koistinen (DiDomenico) 3:2. Strafen: 8-mal zwei Minuten gegen Biel, 11-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

EHC Biel: Rytz; D. Sutter, Huguenin; N. Steiner, Dufner; Wellinger, Jecker; Jelovac, Fröhlicher; Berthon, G. Haas, Joggi; Moss, Macenauer, Lüthi; Dostoinov, Dünner, D. Steiner; Schmutz, Earl, Herburger.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Hecquefeuille, Stettler; Koistinen, Ronchetti; A. Gerber, Zryd; K. Lindemann, Müller; Bucher, DiDomenico, Clark; Berger, C. Moggi, S. Moggi; T. Gerber, Albrecht, Wyss; L. Haas, Chiriaev, S. Lindemann.

 

Bemerkungen: Biel ohne Fey, Tschantré, Olausson, Spylo, F. Sutter, Rouiller, Krakauskas, Rossi, Maurer, Wetzel, Horansky, Ehrensperger, Holdener, M. Steiner. SCL Tigers ohne Wilson, Murray, Campbell, Gustafsson, Bärtschi (alle verletzt), Gossweiler, Currit, Sterchi, Nyffeler, Weisskopf, Haberstich (alle überzählig), Nüssli (geschont). 9. Pfostenschuss Ronchetti. 46. Pfostenschuss Jecker. SCL Tigers ab 58.17 ohne Torhüter. 59.45: Chris DiDomenico vergibt Penalty.