PF-Halbfinal SCL Tigers - SC Langenthal - Vorschau auf Spiel 4

Braut sich in Langenthal etwas zusammen?

Eine Vorentscheidung ist noch keine Entscheidung. Bei einem 3:0 - Vorsprung fehlt immer noch der vierte Sieg. Das «harmlose Freundschaftsspielchen» im dritten Spiel täuscht. Denn die Langenthaler können und dürfen sich nicht ohne Sieg aus dieser Serie verabschieden. Entsprechend wird es am Sonntag in Langenthal zur Sache gehen.

News •

 

Anspiel a

Start frei für Spiel 4 (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Zugegeben, die Langenthaler sehen das etwas anders: Im Bericht über die dritte Partie der Playoff Halbfinalserie zwischen den beiden SCL auf der Homepage des SC Langenthal freut sich der Berichterstatter darüber, dass die Jungs von Coach Jason O'Leary diesmal bis zum Schluss dran geblieben seien und deshalb auch bis zum Ende des Spiels eine Siegchance gehabt hätten, was ja, objektiv betrachtet, beim relativ knappen Schlusstand von 2:0 auch stimmt. Doch eine echte Siegchance hatten die Oberaargauer auch in diesem Spiel nicht. Denn dafür hätten sie Damiano Ciacco im Tiger-Tor schon etwas mehr beschäftigen müssen. Dieser kam sehr, sehr und nochmals sehr leicht zu seinem Shutout. Einzig in der letzten Minute brauchte es einen Big Save von ihm, um ein Gegentor zu verhindern. Eine echte Siegchance sieht anders aus. Langenthal war harmlos, weitgehend ungefährlich, kaum existent. Die Langnauer taten nur das Nötigste. Dies reichte!

 

Doch so wird es nicht bleiben! Für die Langenthaler ist es undenkbar, dass sie sich ohne Sieg aus dieser Serie verabschieden. Und Bericht auf der Homepage hin oder her: In Langenthal weiss jeder, der etwas von Eishokckey versteht, dass die Leistung «seines» Teams in dieser Serie bisher nicht genügte. Trotz des knappen Spielausgangs war das dritte Spiel sogar das bisher schlechteste der Serie. In den ersten beiden Spielen der Serie war der Siegeswille der Langenthaler zumindest zu Beginn zu spüren. In Spiel 2 war bis zur 47. Minute gar eine echte Siegchande vorhanden. Aber in der dritten Auseinandersetzung taten die Oberaargauer rein gar nichts für einen Erfolg. Nach Langnaus Doppelschlag in der 9. Minute war die Partie gelaufen. Das Herz eines Tigerfans dürfte in der Folge kaum mehr über dem Ruhepuls geschlagen haben. Anders ausgedrückt. Wir sahen am Freitag Abend eine der langweiligsten Partien der Playoff-Geschichte mit einer Mannschaft, die bereits vor dem Spiel gewonnen hatte gegen ein Team, das bereits vor dem Spiel verloren hatte.

 

Doch eben: Vielleicht war diese harmlose Begegnung vom Freitag Teil der Taktik Langenthals, doch noch zu einem Sieg zu kommen. «Schläfern wir die Langnauer ein, machen sie sicher und träge, und schlagen sie dann am Sonntag vernichtend». so könnte die Devise lauten. Zu erwarten ist deshalb ein Spiel, in welchem es bereits ab der ersten Minute voll zur Sache gehen wird, mit viel Leidenschaft, noch mehr Emotionen, Härte und hinterhältigen Fouls. Nicht nur die SCL Tigers haben am Freitag Kräfte gespart. Auch Langenthal ging in dieser Partie in keiner Phase an seine Grenzen. Dieses kommende vierte Spiel wird es in sich haben und die Tiger tun gut daran, sich auf die härteste Partie dieser Serie vorzubereiten. Denn auch wenn es vorerst für die Langenthaler nur darum geht, wenigstens einen Sieg zu erringen, so könnte dieser, sofern er tatsächlich errungen wird, bei den Oberaargauern Kräfte freisetzen, die anschliessend doch noch für eine aus jetziger Sicht kaum mehr möglich scheindende Wende reichen könnten. Die Serie ist noch nicht entschieden, und wenn die Jungs von Bengt-Ake Gustafsson nicht aufpassen, könnte sie noch lange dauern.