«...dann organisiere ich Langnaus erste Grossdemo»

Peter Jakob über die Gefahr von Einsprachen bei der Überbauung «Coop-Areal» Das Untergeschoss des alten leerstehenden Coop-Gebäudes soll die neue Heimat der Schwinger und der Curler werden. Massive Verzögerungen durch Einsprachen könnten das Stadionprojekt gefährden.

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Sollten sich die Einsprecher gegen das Projekt «Überbauung altes Coop Areal»nicht rechtzeitig ihrer Verantwortung gegenüber Langnau und 76 Prozent der Bevölkerung bewusst werden, «dann organisiere ich Langnaus erste Grossdemo, mit einem Marsch von der Ilfishalle zum Bärenplatz, inklusive Brassband und allem Drum und Dran. Dann werden wohl gegen 3'000 Menschen auf dem Bärenplatz stehen,» lässt sich Peter Jakob verlauten. Die Aussage ist kein Witz, sondern durchaus ernst gemeint. Derweil machen sich die Einsprecher «Sorgen» wegen der Lärmbelästigung und einer Ampel.

 

Am 3. März 2010 wurde das COOP-Ilfiscenter eröffnet. Bis dahin war der COOP an der Oberstrasse beheimatet. Morgen für Morgen ab 5.30 Uhr fuhren die Lastwagen vor, um ihre Waren abzuladen. Ab 8.00 bis 18.30 Uhr fuhren die Kunden vor und wieder weg. Die Anwohner waren sich die damit verbundenen Lärmbelästigungen gewohnt. Sie kannten nichts anderes. Das erste COOP-Gebäude stand an diesem Ort, bevor, der erste Wohnblock gebaut wurde. Mit vereinzelten Ausnahmen z.B. auf der gegenüberliegenden Strassenseite abgesehen (wir wollen das Risiko ausschalten, jemandem Unrecht zu tun), wusste jeder Einzelne der Bewohner im nahen Umfeld des Areals bei seinem Einzug, dass ihn wegen des Einkaufsladens eine Lärmbelästigung erwartete. Nun ist diese Belästigung weg. Sie wird auch mit dem Neubau nicht vollständig «kompensiert». Die Lärmbelästigung, verursacht bei den neuen Wohnblocks, ist für die Eingesessenen auch dann deutlich geringer als derjenige des Einkaufszentrums, selbst wenn man berücksichtigt, dass am Abend auch noch die Curler und die Schwinger zu und wegfahren. Die Anwohner geniessen also gegenüber der Zeit vor dem 3. März 2010 eine deutliche Verbesserung der Situation.

 

Peter Jakob appelliert deshalb an das Verantwortungsbewusstsein der Einsprecher: «Es darf nicht sein, dass sich einzelne Personen um des eigenen Vorteil willens gegen 76 Prozent der Bevölkerung stellen. Wir haben keinen Plan B. Und wir können uns einen Plan B auch gar nicht leisten. Das Risiko, dass wir bei einem Weiterziehen der Einsprachen das Sanierungsprojekt Ilfishalle fallen lassen, und die SCL Tigers beerdigen müssen, ist enorm.» Gemäss Langnaus Gemeindepräsident Bernhard Antener lässt sich die Curlinganlage auch unabhängig von den Häusern, die danach auf das Fundament gestellt werden, bauen. Die Bau-Ausschreibung dafür könnte bereits Morgen Donnerstag eingereicht werden. Aber Drahtseilfabrikant Jakob befürchtet, «dass jemand, der grundsätzlich gegen die Überbauung ist, bereits gegen den ersten Teil, den Bau der Curlinghalle im bestehenden Fundament Einsprache erhebt.»

 

Fakt ist, dass die Curler aus der bestehenden Ilfishalle nur dann weichen werden, wenn sie von der Gemeinde entsprechenden Ersatz bekommen. Ihr Verbleib am alten Standort ist im Grundbuch festgeschrieben. Die Curler haben sich seinerzeit massiv finanziell engagiert. Sie waren wichtiger Bestandteil bei der Überdachung der Ilfishalle im Jahr 1975. Der Curlingclub Langnau ist einer der grössten des Landes.

 

Peter Jakob mahnt jedoch auch die Befürworter der Sanierung und alle im Umfeld der SCL Tigers: «Seid jederzeit fair gegenüber den Einsprechern. Mit Kraftausdrücken und Beleidigungen entkräftet man weder Argumente, noch bringt man jemandem zum Einlenken. Wir wollen nicht an die Sturheit, sondern an das Verantwortungsbewusstsein der Einsprecher appelieren.» Jakob erklärt sich bereit, persönlich an Einigungsversammlungen für das Prokekt an der Oberstrasse teilzunehmen, falls er dazu eingeladen wird.