Aus dem «one X Magazin» (Ausgabe August 2015)

Das ist halt der Vorteil bei Zwillingen

Claudio und Sandro Moggi sind die einzigen Zwillinge im Schweizer Spitzen-Eishockey. Bis auf eine kurze Phase spielten sie immer im gleichen Team, seit neun Jahren ist dies Langnau. Mit den SCL Tigers sind sie in die NLB ab- und zwei Jahre später wieder aufgestiegen. Die beiden erzählen, wie sie zum Spitzensport kamen, was dies für Zwillinge bedeutet und weshalb sie in der Schule nicht mehr gleich angezogen sein durften.

News • • von Klaus Zaugg und Bruno Wüthrich

 

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Claudio (links) und Sandro Moggi (rechts) - Bild: Pius Koller

 

Interview: Klaus Zaugg und Bruno Wüthrich

 

Ist Ihr Zwillingsbruder ein Konkurrent oder ein Verbündeter?

 

Claudio: Er ist mein Verbündeter. Jeder achtet immer auch darauf, was der andere macht….

 

Sandro:…wir waren deshalb früher wohl zu wenig egoistisch. Das kann auch eine Stärke sein. Egoismus ist jedoch im Spitzensport manchmal wichtig.

 

Claudio: Die Familie ist am wichtigsten, dies haben uns unsere Eltern mitgegeben.

 

Sandro: Wir haben immer Rücksicht aufeinander genommen.

 

Claudio: Es kann mir egal sein, ob mein Teamkollege einen neuen Vertrag abschliessen kann oder nicht. Aber wenn dieser Teamkollege mein Zwillingsbruder ist, dann beschäftigt mich seine Situation.

 

moggi_c_7688 - 1Funktionieren Sie eigentlich nur gemeinsam in der gleichen Mannschaft?

 

Sandro: Wir spielten bis auf wenige Monate immer im gleichen Team. Doch wir würden auch in unterschiedlichen Mannschaften funktionieren. Richtig ist aber, dass wir, weil wir inzwischen 25 Jahre zusammen spielen und zudem ähnlich denken und agieren, es leichter haben, als wenn wir uns erst aneinander gewöhnen müssten.

 

Bei den Lakers und bei den ZSC Lions hat es noch nicht recht funktioniert. Aber in Langnau seid Ihr in der NLA angekommen. Warum?

 

Claudio: Ja, hier hat es geklappt. In Rapperswil waren wir noch jung, und bei den ZSC Lions standen uns die Stars vor der Sonne. Erst in Langnau setzte man auf uns und wir hatten auch die nötige Reife.

 

Aber es hat auch einen kritischen Moment gegeben?

 

Claudio: Was meinen Sie?

 

Im Frühjahr 2013 wollte euch Sportchef Köbi Kölliker nicht mehr haben.

 

Sandro: Da haben Sie wohl recht. Wäre Köbi Kölliker geblieben, wären wir jetzt nicht mehr bei den SCL Tigers. Doch wir sind immer noch hier, und uns gefällt es in Langnau.

 

Eigentlich erstaunlich, dass zwei Ostschweizer im Emmental heimisch werden.

 

Claudio: Das Leben im Dorf bietet nicht so viel Abwechslung. Hier sind wir darauf angewiesen, mit den anderen umgehen zu können. Man kann nicht einfach untertauchen wie in der Stadt. Das hat sich für uns als gut heraus gestellt. Wir haben hier viele Kollegen und Freunde gefunden.

 

Ihr seid beide Langnauer geworden.

 

Sandro: Nach so langer Zeit im gleichen Klub, ja. Neun Jahre sind ja in diesem Geschäft eher unüblich. Üblich ist da eher ein kommen und gehen.

 

Claudio: Wir sind nicht dem Geld hinterher gerannt und geblieben.

 

Habt Ihr eigentlich beide den genau gleichen Vertrag?

 

Claudio: Ja. Das macht die Arbeit für den Sportchef einfach.

 

Sandro: Für unseren Agenten auch. Der muss bloss ein Telefon machen und wird dafür gleich zweimal bezahlt. Das ist halt der Vorteil bei Zwillingen.

 

Hattet ihr auch meistens die gleichen Verletzungen?

 

Sandro: Ja, als Kind schon. Wenn ich das rechte Knie aufgeschürft habe, dann hat Claudio bald einmal das linke Knie verletzt. Aber im Hockey gab es diese Parallelen nicht mehr.

 

Die Spielweise dürfte auch ähnlich sein?

 

Sandro: Zumindest sind gewisse Bewegungsabläufe ähnlich. Unsere Mutter sagt, sie habe uns nicht unterscheiden können, wenn wir herumgerannt sind.

 

Es ist sowieso sehr schwierig euch auseinanderzuhalten.

 

Sandro: Es muss wohl so sein. Selbst nach neun Jahren haben unsere Mitspieler Mühe, uns zu erkennen. Wir sind für sie einfach die Moggis.

 

Claudio: Es ist ein eigenartiges Gefühl. Wir sehen uns ja nicht dauernd beide im Spiegel. Manchmal denke ich, Sandro sei gar nicht mein Zwilling und ich frage mich, warum es denn so schwierig ist, uns auseinanderzuhalten.

 

Sandro: Die Ähnlichkeit ist uns als Kinder und in der Schule oft zum Verhängnis geworden. Wenn einer von uns beiden etwas angestellt hat, wusste man nie, ob es Claudio war oder ich. So hat es einfach immer geheissen: Es waren die Moggis und wir kamen beide dran.

 

Habt Ihr Euch bei so viel Gemeinsamkeit auch jeweils in die gleichen Mädchen verliebt?

 

Sandro: Nein, nie.

 

Und Ihr hört die gleiche Musik?

 

Sandro: Ja, Hiphop

 

moggi_s_7774 - 1Habt Ihr nie den Versuch gemacht, euch zu voneinander emanzipieren?

 

Sandro: Doch, unsere Eltern haben eine gewisse Selbständigkeit gefördert, und mich ins Gymasium nach St. Gallen und Claudio nach Trogen geschickt.

 

Hattet Ihr die gleichen Noten?

 

Sandro. Ja, es waren praktisch die gleichen Noten…

 

Claudio:…auch bei der Lehrabschlussprüfung.

 

Ihr habt beide Hochbauzeichner gelernt. Bei verschiedenen Firmen?

 

Sandro: Ja, ich in Jona, Claudio in Rapperswil. Ich schloss mit der Note 4,9 ab, Claudio mit 4,8.

 

Claudio: Wir hatten beide Angst, durch die Abschlussprüfung zu rasseln. Wir hatte nur das absolute Minimum gemacht.

 

Wann reifte der Entschluss, Hockey-Profi zu werden?

 

Sandro: Diesen Entscheid hat es nicht gegeben und wir hatten auch keine entsprechende Karriere-Planung. Für uns hat sich dies einfach so ergeben. Unser Vater, Inhaber eines Ingenieur-Büros hat gesagt: Ihr hört jetzt mit dem Eishockey auf und beginnt mit einer richtigen Arbeit. Dann begab er sich auf eine Weltreise. Als er wieder daheim war, hatten wir beide in Rapperswil unsere ersten Verträge unterschrieben. Da hing der Haussegen bei den Moggis einige Zeit schief.

 

Was hat die Mutter dazu gesagt?

 

Claudio: Sie hat uns immer unterstützt. Ohne sie hätten wir keine Hockeykarriere gemacht.

 

Wer von Euch ist eigentlich älter?

 

Claudio: Ich bin 2 Minuten älter. Aber eigentlich kann man dies nicht einwandfrei feststellen, weil wir durch Kaiserschnitt auf die Welt gebracht wurden. Welcher von uns bei einer normalen Geburt der Erste gewesen wäre, wissen wir nicht.

 

Aber der Ältere dominiert den Jüngeren nicht.

 

Sandro: Nein, Keiner hat sich je vor den anderen gestellt.

 

Claudio: Das hat auch mit der Erziehung zu tun: Die Mutter hat uns immer gleich behandelt.

 

So habt Ihr zu Weihnachten auch immer die gleichen Geschenke bekommen?

 

Sandro: Ja, wir waren auch immer gleich angezogen.

 

Claudio: Ist ja logisch, wir gingen ja beide mit der Mutter in die gleichen Läden.

 

Sandro: Aber in der Schule ging das dann nicht mehr. Die Lehrer haben reklamiert. Sie konnten uns nicht auseinanderhalten wenn wir gleich angezogen waren und wir hätten uns ja mit der Zeit auch zum Affen gemacht, wenn wir beide ständig in den gleichen Kleidern aufgetreten wären.

 

Und die Hockey-Trainer? Haben die Euch auch immer gleich behandelt?

 

Sandro: Die haben sich das wohl gar nie überlegt. Ich denke, unsere Trainer haben mit uns einfach zwei Spieler bekommen.

 

Aber Ihr habt dem Trainer schon gesagt, dass Ihr in der gleichen Linie spielen wollt?

 

Sandro: Nein, so etwas haben wir nie gemacht. Sowas wäre auch nicht gut heraus gekommen. Es ist der Trainer, der sagt, wer in welcher Linie spielt.

 

Habt Ihr auch die gleichen Pläne für das Leben nach dem Hockey?

 

Claudo: Wir sind beide daran, unser Leben nach dem Eishockey aufzugleisen.

 

Was gleisen Sie auf?

 

Sandro: Ich habe vor anderthalb Jahren mit dem Zwillingsbruder meiner Freundin eine Firma gegründet. Es war seine Idee. Wir verkaufen übers Internet unter der Adresse www.fischen.ch Fischereiartikel. Inzwischen haben wir bereits fünf Angestellte.

 

Claudio ist nicht beteiligt?

 

Sandro: Nein. Aber wenn er will, ist für ihn die Türe offen.

 

Steigen Sie ein, Claudio?

 

Claudio: Nein, die SCL Tigers geben mit die Möglichkeit, ins Marketing einzusteigen.

 

Dann werden Sie mal Geschäftsführer der SCL Tigers?

 

Claudio: Wahrscheinlich nicht. Da sind sehr gute Leute am Werk.

 

Befassen wir uns noch ein wenig mit der Gegenwart. Sie waren sowohl im Frühjahr 2013 beim Abstieg der SCL Tigers als auch beim Wiederaufstieg 2015 dabei. Ist die aktuelle Mannschaft besser als die Mannschaft vor der Abstiegssaison 2013/13?

 

Claudio: Vom Talent her wahrscheinlich nicht. Aber der Zusammenhalt ist heute besser. Jetzt können Sie entscheiden, was wichtiger ist?

 

Sandro: Ich möchte aber schon klarstellen: Das bedeutet nicht, dass wir heute kein Talent haben. Aber der Unterschied ist, dass wir wissen, dass wir nur mit System, Disziplin und harter Arbeit Punkte holen können.

 

Claudio: Und es bedeutet auch nicht, dass wir in der Abstiegssaison keinen Zusammenhalt hatten. Aber diesbezüglich sind wir heute weiter als damals.

 

Gab es dieses Wissen um System, Disziplin und harte Arbeit denn in der Abstiegssaison nicht?

 

Claudio: Doch, das gab es. Aber es war damals eine andere Ausgangslage. Wir sahen uns damals nicht derart in der Rolle des Aussenseiters wie jetzt. Uns ist klar, dass es mit unserem Talent alleine nicht reicht. Vielleicht wurde damals auch der Umstand unterschätzt, dass wir die Saison wegen der Sanierung der Ilfishalle mit zehn Auswärtsspielen beginnen mussten.

 

Es gibt noch einen Unterschied: Die Mannschaft hat in der NLB siegen gelernt.

 

Claudio: Ja, es hat sich eine Winnermentalität entwickelt…

 

Sandro:…aber darauf können wir uns nicht viel einbilden.

 

Wie ist jetzt die Chemie in der Kabine im Vergleich zur Saison 2012/13?

 

Sandro: Muss denn die Chemie immer gut sein?

 

Ja, das denken wir schon.

 

Sandro: Ich denke, es muss nicht immer Friede, Freue, Eierkuchen sein.

 

Sie meinen: Die SCL Tigers sollten keine Wohlfühloase sein?

 

Sandro: Richtig.

 

Claudio: Es ist einfach so, dass der Abstieg die ganze Organisation weiter gebracht hat. Auch die Spieler. Die Vorfreude auf die neue Saison in der NLA ist riesig und jeder wird alles geben. Denn wir wissen jetzt nach zwei Saisons in der NLB, was es bedeutet, in der obersten Spielklasse spielen zu dürfen. Das war uns so vor zwei Jahren nicht in diesem Masse bewusst. Wir wollen nie mehr einen Abstieg erleben.

 

Sandro: Ja, wir schätzen es, dass wir wieder in Bern, Lugano und Zug statt in Ajoie, Martigny oder Visp spielen.

 

Claudio: Es ist halt besser, in Bern das grosse als in Langenthal das kleine Derby zu spielen. Das ist ganz einfach in jeder Beziehung die grössere Herausforderung.

 

Sandro: Der Aufstieg war ein unglaubliches Erlebnis für uns alle. Wir haben gespürt, dass wir unseren Zuschauern eine riesige Freude gemacht haben, wir haben erlebt, welch riesige Bedeutung das Eishockey hier hat. Es darf einfach keinen Abstieg mehr geben.

 

Claudio: Ich freue mich auf jedes Training und jedes Spiel. Diese Freude, dass wir wieder in der NLA spielen dürfen ist unsere grösste Motivation. Viel wichtiger als Geld.

 

Wichtiger als Geld?

 

Sandro: Ja, das ist so. Erfolg kann man nicht kaufen.

 

Claudio: Zumal dieser Aufstieg für uns das erste und bisher einzige Mal war, dass wir im Mannschaftssport etwas gewinnen konnten.

 

Aber Geld spielt schon auch eine Rolle. Sie sind beide auch wegen zu hoher Löhne in der Kritik gestanden.

 

Sandro: Woran Sie ja nicht ganz unschuldig sind. Sie haben immer mal wieder Zahlen in die Welt gesetzt, die nicht stimmen…

 

aber nicht so weit daneben lagen.

 

Sandro: Wir beklagen uns nicht. Aber das kann nicht das Thema sein. Der Lohn ist immer Verhandlungssache und jeder verhandelt so gut er kann. Manchmal profitiert man von einer guten Marktsituation oder von einer guten Saison. Da ist jeder selber dafür verantwortlich.

 

Gab oder gibt es Neid in der Kabine?

 

Claudio: Nein. Neid auf den Lohn des Mitspielers wäre verhängnisvoll und kommt so auch nicht vor. Jeder kennt das Geschäft. Aber die Einstellung zum Sport ändert sich schon.

 

Wie meinen Sie das?

 

Claudio: Mit 18 waren mir meine Tore und meine Skorerpunkte wichtiger als der Erfolg des Teams. Das geht wohl vielen Spielern so. Spätestens in Langnau habe ich gelernt, dass nur der Erfolg der Mannschaft zählt. Meine Skorerpunkte vergehen, der Erfolg der Mannschaft bleibt bestehen. Das ist mir so richtig bewusst geworden, als ich im Dorfe Spieler aus dem Langnauer Meisterteam von 1976 kennen gelernt habe. Jeder aus diesem Team ist ein Held. Weil er ein Teil dieses Meisterteams war. Aber kein Mensch fragt danach, wie viele Skorerpunkte einer beigesteuert hat. Das ist längst vergessen. Aber der Titelgewinn wird nie vergessen.

 

Ihr steigt mit einem neuen Trainer in die neue Saison. Es hat viel zu reden gegeben, dass Aufstiegstrainer Bengt-Ake Gustafsson keinen neuen Vertrag bekommen hat. In der Kabine auch?

 

Claudio: Nur kurzfristig. Wir sind schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen. Im Umfeld hat es mehr zu reden gegeben und wir sind oft darauf angesprochen worden. Der Entscheid kam überraschend.

 

Wann haben Sie erfahren, dass Bengt-Ake Gustafsson nicht bleiben darf?

 

Sandro: Wir haben das aus den Medien erfahren. Sie haben das geschrieben.

 

Claudio: Aber als er so lange auf eine Vertragsverlängerung warten musste, ahnten wir, dass es so kommen würde.

 

Und, sind Sie mit dem Trainerwechsel einverstanden?

 

Sandro: Die Leute, die diesen Entscheid gefällt haben, wissen was sie tun.

 

Das ist eine sehr politische Antwort. Hat man Sie nach Ihrer Meinung gefragt?

 

Claudio: Nein.

 

Sandro: Das hätte man auch nicht tun dürfen. Wir hätten uns zu diesem Thema nicht geäussert.

 

Claudio: Es wäre sicher bequemer gewesen, den Aufstiegstrainer zu behalten.

 

Sandro: Aber die Anstellung des Trainers ist nicht Sache der Spieler, und das ist gut so.

 

Was ist jetzt unter Trainer Benoît Laporte anders als unter seinem Vorgänger?

 

Sandro: Es ist eine andere Philosophie für eine andere Ausgangslage. In der NLB waren wir das grosse Team. Spielerisch besser, reicher, grösser, wichtiger. Dazu passte ein sanfter Führungsstil und eine schrittweise Weiterentwicklung. Aber jetzt ist es ganz anders. Der Druck ist riesig, wir müssen in jedem Spiel an unser Limit gehen und da passt es schon, einen fordernden kanadischen Trainer zu haben, der einem sozusagen jeden Tag die Pistole an die Schläfe setzt.

 

Ist es denkbar, dass die Moggis dereinst nochmals das Team wechseln?

 

Claudio: Nach neun Jahren in Langnau bin ich hier heimisch geworden.

 

Sandro: Ich auch, auch ich wechsle nicht mehr, wenn ich nicht muss.

 

 

Die Moggis als Schweizer Antwort auf die Sedins

 

Erfolgreiche Zwillinge sind im Sport keine Seltenheit. Es gibt sie in fast allen Sportarten. Die Amerikaner Bob und Mike Bryan sind eines der erfolgreichsten Tennis-Doppel aller Zeiten, 2012 auch Olympiasieger. Markus und Urs Egloff waren in den 1980er Jahren eines der besten Motorrad-Gespanne der Welt. Die Slowaken Pavol und Peter Hochschorner sind die erfolgreichsten Kanuten (Slalom) aller Zeiten und gewannen im Zweier-Canadier 2000, 2004 und 2008 olympisches Gold. Die US-Skistars Steve und Phil Mahre holten unter anderem bei den Olympischen Spielen von 1984 im Slalom Gold und Silber. Im Fussball brachten es Erwin und Helmut Kremers bis in die deutsche Nationalmannschaft und der Schweizer Fussball hat Philipp und David Degen. Baselball, Basketball und Football kennen ebenfalls Zwillingspaare.

 

Aber Eishockey-Zwillinge, die jahrelang erfolgreich im gleichen Team und erst noch meistens in der gleichen Linie spielen wie Claudio und Sandro Moggi in Langnau sind absolute Ausnahmeerscheinungen. So wie Daniel und Hendrik Sedin, die seit 2000 für Vancouver in der gleichen Linie stürmen. Die Sedins sind sozusagen die NHL-Antwort auf die Moggis. So wie die Moggis noch nie Meister waren (aber immerhin Playoffer und Aufsteiger mit Langnau) so haben die Sedins den Stanley Cup noch nie gewonnen, kamen aber immerhin einmal mit Vancouver ins Finale (2011). Weitere NHL-Zwillinge: Rich und Ron Sutter spielten von 1983 bis 1986 für Philadelphia. Patrik und Peter Sundstrom (New Jersey) sowie Chris und Ray Ferraro (Rangers, Pittsburgh, Washington) schafften es je eine Saison zusammen ins gleiche Team. NHL-Torhüter-Superstar Henrik Lundqvist (Rangers) hat ebenfalls einen Zwillingsbruder. Joel Lundqvist ist Stürmer, spielte zwischendurch auch in der NHL, stürmt jetzt in Schweden und war 2013 Weltmeister mit einem Finalsieg über die Schweiz. Diese Saison hat auch die DEL ein Zwillingspaar. Garrett und Brett Festerling spielen für Hamburg, Garret als Stürmer, Brett als Verteidiger. Aber eben: So lange wie die Moggis (sie beginnen in Langnau die 9. Saison) spielen beim gleichen Team nur noch die Sedin-Twins.

 

Sandro Moggi

30.12.1982

183 cm/90 kg

Stock links

Stürmer

Erlernter Beruf: Hochbauzeichner

 

Karriere: Uzwil (bis 2001), Lakers (2001/02), ZSC Lions/GCK Lions (2002 bis 2007). SC Bern, Langenthal, Young Sprinters, SCL Tigers (2007/08). SCL Tigers (seit 2007/08).

 

368 NLA-Spiele, 45 Tore, 86 Assists, 131 Punkte

260 NLB-Spiele, 111 Tore, 100 Assists, 211 Punkte

 

Claudio Moggi

30.12.1982

182 cm/88 kg

Stock links

Stürmer

Erlernter Beruf: Hochbauzeichner

 

Karrriere: Uzwil (bis 2001), Lakers (2001/02), ZSC Lions/GCK Lions (2002 bis 2007). SCL Tigers (seit 2007).

 

434 NLA-Spiele, 78 Tore, 87 Assists, 165 Punkte, 377 Strafminuten

218 NLB-Spiele, 69 Tore, 102 Assists, 171 Punkte, 365 Strafminuten

 

2 Länderspiele (2005/06)