Wochen-Zeitung, Werner Haller

Das perfekte Drehbuch vor dem Halbfinal

Für die SCL Tigers beginnt am Sonntag mit einem Heimspiel die Playoff-Halbfinalserie.

Presse •

Die Mannschaft wird acht Tage ohne ein einziges Spiel hinter sich haben und erst noch auf einen Gegner mit einem höheren Wettkampfrhythmus treffen. Auf den ersten Blick scheint die einwöchige Wettkampfpause ein Nachteil zu sein. Doch der Schein trügt. Athletiktrainer Nik Hess spricht von einem perfekten Drehbuch. «Der achttägige Wettkampfunterbruch ermög-licht uns Trainern eine Vorbereitung der Halbfinalserie, wie wir sie uns vorgestellt hatten.» Die Planung und Organisation des Trainingsbetriebes zwischen Viertel- und Halbfinal war für die Teamverantwortlichen eine Herausforderung. Das Playoffkader umfasst rund 30 Spieler, aber nicht alle hatten bis jetzt die gleich grosse Belastung mit vier Viertelfinalspielen innert acht Tagen. Das Programm in der laufenden Woche bis zum Beginn der Halbfinalserie sieht folgendermassen aus: • Samstagmittag, rund zehn Stunden nach der Rückkehr vom entscheidenden Viertelfinalspiel in Weinfelden: Rehabilitationstraining wie immer nach einer Belastung am Vorabend.

 

• Sonntag: Frei.

 

• Montag und Dienstag: Intensivtrainings auf und neben dem Eis.

 

• Mittwoch und Donnerstag: Frei. «Für die Spieler», sagt Nik Hess, «die Möglichkeit, die Köpfe ‹durchzulüften› und die körperlichen Batterien neu aufzuladen.»

 

• Freitag und Samstag: Gezielte Vorbereitung des ersten Halbfinal-Heimspieles und der ganzen Serie.

 

• Sonntag: Beginn der Playoff-Halbfinalserie.

 

Alle Spieler in Form halten

In den entscheidenden Wochen einer Meisterschaft spielen der Teamgeist und die Verfassung jedes einzelnen Spielers eine noch grössere Rolle als während der Qualifikation. «Playoffs», sind sich die beiden Coaches Bengt-Ake Gustafsson, Peter Andersson, Goalietrainer Dusan Sidor und Athletikcoach Nik Hess einig, «Playoffs kann man nur als echte Mannschaft gewinnen.» Das heisst, dass nicht nur die Stammspieler mit viel Wettkampfpraxis in Form gehalten werden müssen, sondern auch die restlichen Kadermitglieder mit wenig oder gar keinen Einsätzen. Deswegen wurden für die Ergänzungs- und Ersatzspieler zusätzliche Trainingsprogramme erstellt. Da ist einmal eine kleine Gruppe rund um den siebten Verteidiger und den 13. Stürmer, die im Aufgebot für ein Spiel figurierten, aber nur beschränkte oder gar keine Eiszeit hatten. Eine weitere Gruppe umfasst die Extraplayer, die Überzähligen, die vor den Trainings ein intensiveres Aufwärmprogramm absolvieren und nach dem Training auf und neben dem Eis zusätzlich belastet werden. Und schliesslich noch die drei Elitejunioren Fabien Currit, Fabian Haberstich und Patrick Bandiera, die ebenfalls mit dem Kader trainieren, sofern sie nicht mit den SCL Young Tigers Spiele in der Platzierungsrunde bestreiten.

 

Auf alles vorbereitet

Die Planung, Organisation und Umsetzung des Trainingsbetriebes mag übertrieben erscheinen, ist es aber nicht. Die minutiöse Vorbereitung auf die Halbfinalserie ist nichts anderes als professionell. «Wir dürfen nicht davon ausgehen», sagt Nik Hess, «dass wir wie gegen Thurgau immer die gleichen Spieler einsetzen können. Deshalb müssen wir Trainer dafür sorgen, dass sämtliche Extraplayer möglichst gut vorbereitet sind und ihr Potenzial abrufen können, wenn sie zum Zuge kommen.»