SCL Tigers - EHC Biel 2:3 (0:2, 0:0, 2:1)

Das Spiel und drei wichtige Spieler verloren

Eine Missverständis- und Fehlerorgie führten zur unnötigen Niederlage der SCL Tigers gegen den EHC Biel. Die Karten um den vorzeitigen Ligaerhalt sind deutlich schlechter geworden. Doppelt bitter. Die Tiger verloren mit Kyle Wilson und Anton Gustafsson zwei Center durch Verletzungen. Auch Sandro Moggi fällt aus.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Viel Kampf und Krampf prägten nebst vielen Missverständnissen das Spiel der SCL Tigers. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Es war nicht der Abend der SCL Tigers, wobei sie sich dies zu einem grossen Teil selber zuzuschreiben haben. Einmal mehr, das x-te Mal in dieser Saison konnten die Langnauer ihrem Gegner im Startdrittel nicht Paroli bieten. Es war eine wahre Orgie vorwiegend von Missverständnissen, aber auch von Fehlern, die zu einem 0:2 - Rückstand bereits nach 20 Minuten führten. Der Rückstand hielt sich insofern in Grenzen, weil die Bieler davon nur mangelhaft profitieren konnten, und weil die Langnauer einen Teil ihrer Pannen selbst wieder korrigieren konnten. Aber sie brachten Unruhe in die Mannschaft und das Publikum. Es herrschte recht schnell eine negative Stimmung in der Ilfishalle. Trotzdem blieben die beiden Tore durch Anthony Huguenin per Abstauber in der 8. und von Gaetan Haas in der 9. Minute die vorerst einzige Ausbeute der Gäste.

 

Hier erzielt Evgeni Chiriaev mit einer Direktabnahmen den 2:3 - Anschlusstreffer. Bedient wird er von Kevin Clark. Bild: Susanne Bärtschi

 

Ab dem zweiten Drittel waren sich die beiden Teams dann ebenbürtig und die Langnauer hatten die Partie auch deutlich besser im Griff. Doch vorerst resultierten daraus keine zählbaren Erfolge. Es dauerte bis zur 49. Minute, bis Evgeni Chiriaev ein Zuspiel von Kevin Clark direkt zum Anschlusstreffer verwertete. Dieser Treffer war zweifellos verdient, denn vor allem im Schlussdrittel brannte vor dem Bieler Tor zeitweilig der Baum. Bedauerlicherweise verloren die Langnauer nach dem Anschlusstreffer vorübergehend etwas an Schwung. Doch gerade als sie diesen wieder am finden waren, leistete sich Ville Koistinen hinter dem eigenen Tor einen katastrophalen Scheibenverlust. Niklas Olausson übernahm die Scheibe, passte zu Alexei Dostoinov, der Damiano Ciaccio im Tiger-Tor sicher bezwang (57.). Da nützte auch der erneute, schöne Anschlusstreffer in Unterzahl durch Yannick Lennart Albrecht in der 59. Minute nichts mehr. Zwei Strafen nahmen den Einheimische jede Möglichkeit, noch aufzuholen.

 

Verletzungspech

Erneut fehlten den Langnauern mit Chris DiDomenico, der aus familiären Gründen in Kanada weilte und noch unter dem Jetlag litt, sowie Miro Zryd und Dan Weisskopf (beide krankheitshalber wichtige Spieler. Noch wichtiger waren jedoch die Ausfälle während des Spiels. Gleich drei Spieler verletzten sich zum Teil schwer. Kyle Wilson wird wohl in dieser Saison kein Spiel mehr bestreiten. Er verletzte sich an der Schulter. Zudem fielen auch Anton Gustafsson und Sandro Moggi aus. Bei beiden wird sich noch weisen müssen, wann sie wieder einsatzfähig sind.

 

Miserables Powerplay

Es ist wirklich ein Jammer. Sieben kleine strafen des Gegners konnten die SCL Tigers nicht aunützen. 1,25 Minuten spielten sie sogar in doppelter Überzahl. Was dabei heraus kam, war nicht nur wegen der Null-Ausbeute völlig ungenügend. Die Langnauer erspielten sich kaum Torchancen und prüften Simon Rytz im Bieler-Tor nur sehr selten. Leider ist das ungenügende Überzahlspiel bei den Langnauern inzwischen Programm. Sie hätten es bedeutend leichter, zu Punkten zu kommen, wenn die nummerische Überlegenheit besser genutzt werden könnte. Die Art und Weise, wie sie dies eben nicht können, ist ein Ärgernis.

 

Benoît Laporte bemängelte zurecht die beiden angesprochenen Schwachpunkte. «Unser Startdrittel und unser Powerplay waren miserabel. Ich weiss auch nicht, woran das liegt. Das Powerplay üben wir immer wieder, und unsere Schwäche im Startdrittel ist auch immer wieder Thema», ärgerte sich der Tiger-Coach. «Wir müssen einen Weg finden, wie wir diese Startdrittel besser gestalten.» Dass ihm die drei Ausfälle aus dem heutigen Spiel das Leben nicht leichter machen, ist sich Laporte bewusst. «Diese Ausfäle wiegen schwer.»

 

SCL Tigers - EHC Biel 2:3 (0:2, 0:0, 2:1)

 

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer (ausverkauft). SR: Eichmann/Koch, Espinoza/Kohler. Tore: 8. Huguenin (D. Steiner, Dünner) 0:1. 9. Haas 0:2. 49. Chiriaev (Clark, A. Gerber) 1:2. 57. Dostoinov (Olausson) 1:3. 59. Albrecht (Hecquefeuille, Ausschluss C. Moggi!) 2:3. Strafen: 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 7-mal zwei Minuten gegen Biel.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Hecquefeuille, Ronchetti; Koistinen, A. Gerber; K. Lindemann, Müller; Gossweiler; C. Moggi, Wilson, Bucher; Clark, Gustafsson, Nüssli; Haas, Chiriaev, S. Lindemann; Berger, Albrecht, Wass; S. Moggi.

 

EHC Biel: Rytz; D. Sutter, Huguenin; Dufner, N. Steiner; Wellinger, Jecker; Jelovac, Fröhlicher; Tschantré, Haas, Berthon; Moss, Earl, Lüthi; Dostoinov, Olausson, Schmutz; Rossi, Dünner, D. Steiner;

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Stettler, Murray, Bärtschi, T. Gerber (alle verletzt), Zryd, Weisskopf (beide krank), DiDomenico (aus familiären Gründen abwesend). Biel ohne Maurer (gesperrt), Wetzel, Ehrensperger, Macenauer, Fey, Spylo, F. Sutter, Herburger (alle verletzt), Joggi (krank). SCL Tigers von 58.54 bis 59.32 ohne Torhüter. 59.12: Timeout EHC Biel.