Unspektakulärer Erfolg in Rapperswil

Das Wichtigste sind die drei Punkte

Die SCL Tigers bleiben sich treu. Sie gewinnen auch ihr viertes Auswärtspiel in Serie. Die Rapperswil-Jona Lakers fanden kein Mittel, die Langnauer in Bedrängnis zu bringen. Derweil machten die Gäste nur das Nötigste.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Eero Elo, der zuletzt über mehrere Spiele hinweg überzähliger Ausländer war, dankte seine Einsatzgelegenheit mit dem Führungstreffer zum 1:0. (09.). Hier beschäftigt der Finne gleich drei Rappianer. Bild: Bruno Wüthrich

 

Nach den spektakulären Siegen in Zürich, Davos und Lugano waren viele Fans gespannt, ob die SCL Tigers auch in Rapperswil wieder einen Auswärtssieg landen können, oder wie es früher oft der Fall war, gegen einen vermeintlich schwachen Gegner schwach aussehen und verlieren würden. Doch der Aufsteiger aus dem St. Gallerland isst derzeit hartes Brot. Dies änderte sich auch heute nicht.

Zum Schluss der Partie wurden die beiden Torhüter zum jeweils besten Spieler ihrer Mannschaft gewählt. Die Wahl ist absolut vertretbar. Bei den Lakers war nicht ersichtlich, wer es denn sonst hätte sein können. Melvin Nyffeler rettete seine Mannschaft in den ersten 40 Minuten und dann noch einmal kurz vor Schluss der Partie mehrmals vor einer noch höheren Niederlage. Für Damiano Ciaccio war es immerhin ein Shotout. Allzu viel zu tun hatte der Langnauer Hüter allerdings nicht. Doch das eine oder andere Mal brauchte es ihn eben doch. Ciaccio strahlt derzeit sehr viel Sicherheit aus. Glücklich ist, wer zwei so gute Torhüter hat. Die Nr. 1 im Tiger-Tor ist bekanntlich Ivars Punnennovs. Die SCL Tigers können jedoch voll  auf beide Hüter zählen.

Irgendwie machten die Langnauer den Eindruck, als wollten sie Kräfte für das Derby von morgen gegen den SC Bern sparen. Doch natürlich kann dieser Eindruck auch täuschen. Es war halt nicht das Spektakel wie in Davos oder noch viel mehr wie in Lugano. Das Spiel war eher langweilig und ereignisarm. Doch auch ein solches Spiel ist drei Punkte wert ist, und es gilt, die Konzentration auch gegen den Aufsteiger während einer ganzen Partie hoch zu halten. Dies taten die Emmentaler. Sie waren zu jedem Zeitpunkt bei der Sache, liessen kaum etwas zu, aber eben - so machte es von der Pressetribüne aus gesehen den Eindruck - schienen sie sich dabei nicht zu überarbeiten. Wer den Aufsteiger nicht unterschätzt (dies darf man nie!!!) und stets konzentriert agiert, läuft derzeit nicht Gefahr, zu verlieren. Die SCL Tigers nutzten in der 9. Minute ihr erstes Überzahlspiel gleich zum Führungstreffer. Eero Elo traf mit einem satten Schuss von halblinker Position. Ausgerechnet Elo, der zuletzt drei Mal in Folge überzähliger Ausländer war. Von da weg war die Partie auf der richtigen Schiene. Zumindest aus der Sicht der Gäste.

Am gefährlichsten waren die Tiger übrigens, wenn sie in Unterzahl agieren mussten. Dies war vier Mal der Fall. Und jedes Mal musste Melvin Nyffeler im Rappi-Tor seine Mannschaft mit einem Big Save vor einem Gegentreffer bewahren. Einen Shorthander konnten sich DiDomenico & Co jedoch nicht gutschreiben lassen. Dafür trafen die Langnauer im zweiten Drittel durch Harri Pesonen auf Zuspiel von Mikael Johansson im direkten Gegenzug auf eine Grosstat von Damiano Ciaccio (38.).

Auffälligste Figur im Langnauer Ensemble waren jedoch nicht die beiden Torschützen, sondern Chris DiDomenico. Er hätte heute mehr als nur einen Punkt für einen zweiten Assist verdient gehabt. Erstens legte er einmal in Unterzahl und einmal kurz vor Schluss nach Einzelleistungen pfannenfertig für einen Teamkollegen auf. Die Chancen wurden jedoch vergeben. Und wir sahen ihn im Startdrittel wieder einmal mit hochroten Kopf, so wie es der Fall ist, wenn beim Kanadier die Emotionen hoch gehen. Doch er beruhigte sich danach schnell wieder.

SC Rapperswil-Jona Lakers - SCL Tigers 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)

St. Galler Kantonalbank Arena Jona, 3'795 Zuschauer. SR: Urban/Mollard, Bürgi/Wüst. Tore: 9. Elo (Huguenin, DiDomenico, Ausschluss Maier) 0:1. 38. Pesonen (Johansson) 0:2. Strafen: je 4-mal zwei Minuten.

Lakers: Nyffeler; Profico, Gähler; Maier, Hächler; Schmuckli, Iglesias; Berger, Hollenstein; Smolenak, Knelsen, Aulin; Hüsler, Schlagenhauf, Brem; Schweri, Mason, Mosimann; Rizzello, Ness, Casutt.

SCL Tigers: Ciaccio; Blaser, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Leeger, Kindschi; Dostoinov, P. Berger, Elo; Pesonen, Johansson, Kuonen; Neukom, Gustafsson, DiDomenico; Rüegsegger, Diem, Gerber.

Bemerkungen: Lakers ohne Helbling, Wellman, Gilroy, Primeau, Spiller, Lindemann, Fuhrer. SCL Tigers ohne Punnenovs, N. Berger, Peter, Nüssli (alle verletzt), Randegger (Langenthal), Elo, Melnalksnis (beide überzählig). 58.54: Timeout Lakers. Raspperswil ab 57.54 ohne Torhüter.