SCL Tigers - Kloten Flyers 3:2 (0:0, 2:2, 1:0)

Den Torhütern sei Dank: SCL Tigers mit viertem Sieg in Folge!

Keine Gratispunkte mehr für die Kloten Flyers. Martin Gerber ermöglicht den SCL Tigers im vierten Aufeinandertreffen den ersten Sieg. Tiger-Hüter Ivars Punnenovs erneut stark!

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Der Powerplaytreffer zum 2:1 in der 36. Minute durch Ville Koistinen. Bild: Susanne Bärtschi.

 

«Wir sind cleverer geworden», erklärte Stürmer Lukas Haas die wundersame Wandlung der SCL Tigers zum Siegerteam. Vier Mal in Serie holte seine Mannschaft zuletzt den Sieg mit der vollen Punktzahl. «Zu Beginn der Saison hätten wir dieses Spiel noch verloren. Der Siegtreffer wäre wohl damals nicht rein gegangen. Dafür hätten wir noch ein Tor kassiert.» Haas sprach damit den Treffer zum siegbringenden 3:2 an, den in der 55. Minute Massimo Ronchetti erzielte. Der Tessiner im Tigerdress fing ân der eigenen blauen Linie einen schlechten Pass der Klotener ab, marschierte damit bis zur blauen Linie des Gegners, zog ab und sah den Puck zur Überraschung aller im Netz zappeln. Ein Riesenbock von Martin Gerber, dem Langnauer im Kloten-Tor. Für Ronchetti aber war es sein erster Treffer in der NLA. Danach brachten die SCL Tigers den Erfolg mit vereinten Kräften über die Runden, hatten dabei das Gescheh, abgesehen von einer guten Chance für die Flyers in der 60. Minute, gut im Griff. Die SCL Tigers rücken mit diesem neuerlichen Erfolg bis auf einen Punkt an die Kloten Flyers und bis auf vier Punkte an den SC Bern und Ambri heran. Auch Lausanne ist nur noch sechs Punkte voraus. Alle direkten Gegner um die letzten Playoff-Ränge haben zudem ein Spiel mehr bestritten als die Langnauer.

 

Keinen einzigen Punkt gewannen die SCL Tigers in den ersten drei Begegnungen mit den Kloten Flyers in dieser Saison. Dabei waren sie jedes Mal nahe dran. Beim ersten Aufeinandertreffen machten sie sogar einen 0:3 Rückstand nach dem ersten Drittel noch wett, um dann 23 Sekunden vor Schluss doch noch zu verlieren. Einen solchen Fehlstart galt es diesmal zu verhindern. Dass dies gelang, kam nicht überraschend, tankten doch die Langnauer in den letzten acht Spielen, bei denen sie sieben mal punteten, und noch etwas mehr in den letzten drei Partien, in denen sie jedes Mal die volle Punktzahl holten, sehr viel Selbstvertrauen.

 

Es ging also um viel in diesem Spiel. Im Startdrittel merkte man dies allerdings nur bedingt. Zwar ging es spielerisch gleich zur Sache. Es entwickelte sich sofort ein schnelles und attraktives Spiel mit guten Torchancen auf beiden Seiten. Doch auf Seiten der Langnauer sündigten vor allem die Kanadier Kyle Wilson (bereits in der 1. und danach auch in der 4. Minute sowie Kevin Clark in der 5. Minute). Die ersten 10 Minuten gehörten den SCL Tigers, der Rest des Startdrittels den Gästen, die nun ihrerseits vermehrt zu guten Gelegenheiten kamen. Einige Male kamen die Langnauer nur ganz knapp um einen Gegentreffer herum. In der 19. Minute traf Lukas Stoop mit seinem Schuss von der blauen Linie nur den Pfosten. Der torlose Spielstand nach 20 Minuten war indes auf beiden Seiten nicht unverdient.

 

Ab dem zweiten Drittel kamen dann auch die Emotionen rein, welche die Langnauer brauchen, um erfolgreich zu sein. Schlechte Taktik der Klotener, denn sie waren es, welche diese Emotionen ins Spiel brachten. Die Langnauer profitierten davon. Doch am Anfang stand ein verschlafener Start ins Mitteldrittel. Dieses war nämlich erst 37 Sekunden alt, als Lukas Frick die Scheibe von der blauen Linie in Ivars Punnenovs Tor unterbrachte. Doch die Tiger liessen sich nicht aus dem Konzept bringen, fingen sich, und erarbeiteten sich Möglichkeiten. In der 26. Minute vergab Chris DiDomenico gleich zwei davon. Die erste setzte er an den Pfosten, und nur Sekunden später setzte er den Puck neben das fast leere Tor. So dauerte es gut 11 Minuten, bis Kevin Clark das Spiel wieder ausgleichen konnte. Und eben: Danach brachte der Ex-Tiger Matthias Bieber die Emotionen ins Spiel. Auf der Strafbank sah er zu, wie Ville Koistinen in der 36. Minute sogar den Führungstreffer erzielte. Rückschlag dann vier Sekunden vor Drittelsende. Nach einem Bully erzielte der Ex-Langnauer Peter Guggisberg doch noch den Auslgleich.

 

Dies gab den Klotenern Schwung für das letzte Drittel. Minutenlang mussten die Tiger zu Beginn des Schlussabschnitts unten durch, bis sie die Partie wieder in den Griff bekamen. Doch der Sieg war letztendlich verdient. Denn die Leistung des ganzen Teams war äusserst diszipliniert. Zudem spielen die Langnauer nicht erst seit heute mit ziemlich breiter Brust. Das Selbstvertrauen ist massiv gewachsen. Wenn die Mannschaft jetzt nicht abhebt, kann sie zu einem ernsthaften Konkurrenten um die Playoffs werden.

 

 

SCL Tigers - Kloten Flyers 3:2 (0:0, 2:2, 1:0)

 

Ilfishalle, 5'912 Zuschauer. SR: Koch/Kurmann, Kovacs/Tscherrig. Tore: 21. Frick (Santala) 0:1. 32. Clark (Müller, Nüssli) 1:1. 36. Koistinen (Müller, DiDomenico, Ausschluss Bieber) 2:1. 40. (39.57) Guggisberg (Hollenstein, Santala) 2:2. 55. Ronchetti 3:2. Strafen: Je 2-mal zwei Minuten.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Müller; Weisskopf, K. Lindemann; A. Gerber, Zryd; Ronchetti; Nüssli, Wilson, DiDomenico; Wyss, Albrecht, Bucher; Clark, A. Gustafsson, C. Moggi; S. Lindemann, Chiriaev, Haas; S. Moggi.

 

Kloten Flyers: M. Gerber; E. Gustafsson, Frick; Back, Stoop; Collenberg, Schelling; Lemm, Büsser; Hollenstein, Santala, Praplan; Bieber, Sheppard, Kolarik; Leone, Obrist, Hasani; Kollenberger, Liniger, Guggisberg.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Hecquefeuille, Berger, Bärtschi, Stettler, T. Gerber, Murray (alle verletzt), Gossweiler (überzählig. Kloten ohne Casutt, Hartmann, von Gunten, Harlacher, Studer Olimb. 19. Pfostenschuss Stoop. 26. Pfostenschuss DiDomenico.59.25: Timeout Kloten Flyers. Kloten Flyers ab 59.22 ohne Torhüter.