Swiss-Cup ¼-Final: SCL Tigers - Lausanne HC 2:3 (1:2, 1:0, 0:1)

Der Cup ist kein Tiger

Die SCL Tigers unterliegen dem HC Lausanne auch im dritten spiel dieser Saison. Diesmal ist es der Swiss-Cup, aus dem die Langnauer nun ausgeschieden sind.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die SCL Tigers kamen auch diesmal gegen Lausanne ins Straucheln. Auf dem Bild Dan Weisskopf. Aber wir hätten auch einen andern Namen nennen können, denn eigentlich ist er gar nicht zu erkennen. Bild: Bruno Wüthrich

 

Der Cup war bisher kein Ding der Langnauer. Und der HC Lausanne war in dieser Saison bisher keine Mannschaft, bei der die SCL Tigers etwas hätten holen können. 0:5 lautete das Resultat des Heimspiels vom 20. September, 1:3 das Verdikt vom 15. November, wobei es da, gemäss der nicht übertriebenen Aussage von Coach Heinz Ehlers auch 1:12 hätte heissen können. Ungünstige Voraussetzungen für die SCL Tigers, zumal ihr Lazarett derzeit recht gross ist. Pascal Berger, Martin Stettler, Lukas Haas und Yves Müller sind Stammspieler und Leistungsträger. Zu ihnen gesellte sich Thomas Nüssli, in der derzeitigen Form eine unverzichtbare Grösse bei den Emmentalern.

 

Doch so nahe dran, Lausanne zu schlagen, waren die SCL Tigers in dieser Saison noch nie. Die Langnauer hatten bis zuletzt eine reelle Chance auf den Sieg. In der 57. Minute erspielte sich Chris DiDomenico eine ausgezeichnete Möglichkeit, zwei Minuten später kam Miro Zryd im Slot frei zum Schuss. Doch es nützte nichts. In der 43. Minute lag der Puck auf der Langnauer Torlinie, Adrian Gerber schlug bei seinem Befreiungsversuch über den Puck, welchen danach Per Ledin zum entscheidenden 2:3 für Lausanne über die Linie drückte.

 

Im Startdrittel deutete nichts darauf hin, dass die Tiger diesmal eine Siegchance haben würden. Lausanne dominierte das Spiel beinahe nach Belieben und drückte die Langnauer in deren Drittel zurück. Die Tore durch Alain Miéville (4.) der einen von Ivars Punnenovs nach vorne abgewehrten Schuss von Philippe Schelling im Nachschuss zum 0:1 verwertete sowie der Blueliner im Powerplay durch Dario Trutmann zum 1:2 (15.) waren die logische Folge dieses Druckes. Weniger logisch war der zwischenzeitliche Ausgleich durch Chris DiDomenico, der in der 10. Minute mit jeder Menge Zeit und frei im Slot keinerlei Mühe hatte, Pascal Caminada im Lausanne-Tor zu bezwingen.

 

Ab dem zweiten Drittel waren die Langnauer dann aber präsenter. Das Spiel und das Torchancenverhältnis glichen sich aus, und bei einem Konter von Rob Schremp und Eero Elo kurz nach Spielmitte verwertete der Finne eiskalt zum erneuten Ausgleich.

 

«Gegen dieses Lausanne darf man verlieren, aber mit etwas Glück hätten wir dieses Spiel auch gewinnen können» analysierte Tigers-Coach Heinz Ehlers. «Die Strafe gegen Chris DiDomenico in der 59. Minute kann man geben oder auch nicht. Doch wir können uns nicht über die Schiedsrichter beklagen. Denn Ville Koistinen hätte für sein übles Foul in der 31 Minute auch mit einer Fünfminutenstrafe mit Restausschluss bestraft werden können. Ich bin gar nicht zufrieden mit Koistinen. Er muss unbedingt seine Emotionen besser in den Griff bekommen. Es war nicht das erste Mal.» Zu einer internen Sanktion gegen Koistinen wird es allerdings nicht kommen. Der Finne wird auch am Freitag gegen Lausanne auflaufen dürfen. Heinz elers hat sonst schlicht zu wenig Verteidiger. «Derzeit ist Koistinen unverzichtbar», so der Däne.

 

FANTIGER-Fazit: Lausanne war diesmal bei weitem nicht so stark wie noch vor Wochenfrist, als die Langnauer im Waadtland mit 1:3 verloren. Doch die Ausfälle bei den SCL tigers wiegen zu schwer. Zu den läuferischen Defiziten gesellen sich bei so vielen Ausfällen auch andere. Lausanne hatte insgesamt mehr und die besseren Chancen und gewann deshalb verdient.

 

Swiss-Cup ¼-Final: SCL Tigers - Lausanne HC 2:3 (1:2, 1:0, 0:1)

 

Ilfishalle, 5'185 Zuschauer. SR: Fischer/Koch, Castelli/Küng. Tore: 4. Miéville (Schelling, Deruns) 0:1. 10. DiDomenico 1:1. 15. Trutmann (Junland, Jeffrey, Ausschluss DiDomenico) 1:2. 31. Elo (Schremp) 2:2. 43. Ledin (Froidevaux) 2:3. Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 5-mal zwei Minuten gegen Lausanne.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Seydoux; Randegger, Zryd; Currit, Weisskopf; N. berger, Schremp, Elo; Lindemann, Albrecht, DiDomenico; Wyss, Chiriaev, Kuonen; R. Gerber, A. Gerber, Moggi; Rüegsegger.

 

Lausanne HC: Caminada; Borlat, Lardi; Genazzi, Nodari; Junland, Trutmann; Fischer, Gobbi; Deruns, Miéville, Schelling; Ledin, Froidevaux, Herren; Ryser, Jeffrey, Danielsson; In-Albon, Kneubuehler, Antonietti.

 

Bemerkungen: SCL tigers ohne Haas, Stettler, Nüssli, Blaser, P. Berger, Müller (alle verletzt), T. Gerber (Langenthal), Shinnimin (überzählig). Lausanne ohne Walsky, Savary, Conz, Augsburger (alle verletzt), Pesonen, Huet (überzählig). 37. Pfostenschuss Schremp. 58.26: Timeout SCL Tigers. SCL Tigers ab 59.27 ohne Torhüter.