Der «Marathonmann» ist am Ziel

Er ist einer von nur zehn Schweizer Eishockeyprofis mit 1000 und mehr NLA- und NLB-Spielen. Jetzt ist der „Marathonmann“ am Ziel. Am Ende dieser Saison wird er Trainer bei den SCL Young Tigers.

Presse • • von Wochen-Zeitung, Werner Haller

Zwei Jahrzehnte lang spielte Jörg Reber mit der Rückennummer 39 und im Mai wird er 39. «Das ist doch witzig», lacht der mit seiner Familie in Walkringen lebende Schlosswiler. Die Spielerei mit der 39 war selbstverständlich nicht der Grund für den Beschluss, die überdurchschnittlich lange und erfolgreiche Karriere zu beenden. «Nein, es passt einfach alles zusammen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass der richtige Zeitpunkt zum Aufhören gekommen ist», findet der Verteidiger. «Ich muss ja nicht den Beruf wechseln. Dank der Vollzeitanstellung als Trainer der SCL Young Tigers bleibe ich auch in Zukunft im Eishockeygeschäft.» Wer habe denn schon das Privileg, seine grosse Leidenschaft, sein Hobby und seinen Beruf kombinieren zu können, fragt Jörg Reber. Diese nicht selbstverständliche Chance gebe ihm nun die Langnauer Nachwuchsabteilung. «Ich hätte einen Riesenfehler gemacht, wenn ich dieses Angebot nicht angenommen hätte.» Jörg Reber ist nicht nur wegen seiner immensen Erfahrung als Spieler ein qualifizierter Ausbildner. Er besitzt das A-Diplom des Verbandes, das ihn berechtigt, bis und mit Stufe Elitejunioren zu trainieren.


In nur 41 Spielen gefehlt
Jörg Reber hat seit der Saison 1991/92 total 1045 Spiele in den beiden höchsten Schweizer Ligen bestritten. Diese beeindruckende Zahl wird lediglich von sieben andern Schweizern übertroffen. In den beiden ersten Meisterschaften seiner Nationalligakarriere wurde er als Elitejunior beim SC Bern nur gelegentlich eingesetzt. Den ersten Profivertrag erhielt er dann 1993 und seither absolvierte er in zwanzig Saisons 1029 von 1070 möglichen Spielen und wurde zum «Marathonmann». Er fehlte wegen Verletzungen oder Erkrankungen nur gerade in 41 oder 3,8 Prozent aller Spiele. Ein Wert, welcher über seine athletische Verfassung, professionelle Einstellung, Leistungskonstanz und Zuverlässigkeit eigentlich alles aussagt. «Darauf darf man schon etwas stolz sein, oder?», bemerkt Jörg Reber mit berechtigter Genugtuung. Seine grössten Erfolge feierte er durchwegs mit Traditionsklubs: Meister mit dem SC Bern, jeweils Meister und Aufstieg in die Nationalliga A mit dem HC La Chaux-de-Fonds und dem EHC Biel sowie die erste Playoffteilnahme mit den SCL Tigers und dem persönlichen Karriererekord von 30 Skorerpunkten in 50 Spielen. «Alles Ereignisse, die mit unvergesslichen Emotionen verbunden sind.»