SCL Tigers - SC Langenthal 3:2 n.V. (1:0, 0:1, 1:1)
Dezimierte Tiger finden den Weg zum Sieg
In einem spannenden Berner Derby fanden die Langnauer erneut den Weg zum Sieg. Ohne fünf Stammverteidiger reichte es gegen die Oberaargauer zu zwei Punkten. Es war der erste Sieg der Tiger in der Überzeit in dieser saison
Im Spiel vom Dienstag gegen den HC KLa Chaux-de-Fonds fielen mit Kévin Hecquefeuille, Kim Lee Lindemann, Massimo Ronchetti und Deny Bärtschi gleich vier Verteidiger aus. Und weil mit Marc Rüegg ein weiterer Verteidiger verletzt ist, ist der Bestand von dereinst zehn auf nur noch fünf Defender geschrumpft. In ihrer Not holten die Langnauer temporär Christian Moser vom EHC biel zurück und funktionierten kurzerhand Adrian Gerber vom Center zum Verteidiger um.
Doch derzeit sind die Langnauer durch nichts zu erschüttern. «Es war kein einfaches Spiel», resumierte Sven Lindemann. «Uns fehlten hinten wichtige spieler, und Langenthal machte ein gutes Spiel.» Wichtig sei gewesen, dass von hinten heraus das einfache Spiel gesucht wurde und jeder noch ein bisschen mehr gerannt sei, nannte der Torschütze zum 1:0 die Gründe zum Sieg. «Wir hatten auch Glück, doch letztendlich war unser Sieg verdient.»
Lindemanns Tor zim 1:0 fiel im Powerplay (18.) und war wichtig für das Spiel der Langnauer, welche zwar ihren defensiven Part diszipliniert spielten, aber infolge der ungewohnten Situation Fehler nicht immer vermeiden konnten. Am Selbstvertrauen mangelt es derezit beileibe nicht, doch eine gewisse Verunsicherung war trotzdem zu merken.
Im Mitteldrittel liess sich das beste Powerplay-Team der Liga für einmal erwischen. In der 30. Minute, Vincenco Küng sass gerade eine Strafe wegen zuvieler Spieler auf dem Eis ab, lancierte Hans Pienitz den völlig vergessen gegangenen Jeff Campbell, der alle Zeit der Welt hatte und sich nicht zwei Mal bitten liess. Und in der 44. Minute schien es, als drohe nach sechs Siegen in Serie wieder einmal eine Niederlage. Erneut war es Jeff Campbell der ein Zuspiel von Marc Kämpf aus nächster Nähe zum zwischenzeitlichen 1:2 nutzte.
Doch die Langnauer stemmten sich nach Kräften gegen die drohende Pleite, und als 56. Minute konnte Chris DiDomenico nur mit regelwidrigen Mitteln am Abschluss gehindert werden. Der Kanadier nutzte die Penaltychance auf sehenswerte Weise zum Ausgleich für die Langnauer.
Erster Sieg in der Overtime
Die SCL Tigers waren auch in der Verlängerung das aktivere Team. und in der 65. Minute verwertete Tobias Bucher ein Zuspiel von DiDomenico zum ersten Sieg in der Überzeit. In der aktuellen Saison mussten die Emmentaler drei Mal in die Verlängerung, wovon zwei Mal sogar ins Penaltyschiessen. Alle drei Spiele gingen verloren. Umso wichtiger deshalb die Erkenntnis, dass die Langnauer auch gewinnen können, wenn das Spiel länger als 60 Minuten dauert.
Bild: Susanne Bärtschi (Archiv)
SCL Tigers - SC Langenthal 3:2 n.V. (1:0, 0:1, 1:1)
Ilfishalle, 4'856 Zuschauer. SR: Mandioni, Brunner/Micheli. Tore: 18. S. Lindemann (Haas, Zryd, Ausschluss Tschannen) 1:0. 30. Campell (Pienitz, Ausschluss Küng!) 1:1. 44. Campbell (Kämpf, Pienitz) 1:2. 56. DiDomenico (Penalty) 2:2. 65. Bucher (DiDomenico) 3:2. Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 9-mal zwei Minuten gegen Langenthal.
SCL Tigers: Croce: Müller, Stettler; Zryd, Currit; Moser, A. Gerber; Baechler; T. Gerber, DiDomenico, Nüssli; S. Lindemann, C. Moggi, Haberstich; Haas, Albrecht, Sterchi; Wyss, Bucher, Schlapbach; Bandiera.
SC Langenthal: Eichmann; Schäublin, Pienitz; Welti, Fröhlicher; Minder, Stämpfli; Küng, Arnold; Kämpf, Campbell, Kelly; Tschannen, füglister, Carbis; Hobi, Küng, Ranov; Dünner, Gemperli, Schnyder.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Hecquefeuille, Rexha, Gustafsson, S. Moggi, K. Lindemann, Rüegg, Ronchetti, Bärtschi 8alle verletzt). Langenthal ohne Kaufmann, Hügli, Schefer, Triulzi, Schüpbach (alle verletzt) Marchon, Lüssy (abwesend)