Wochen-Zeitung, Werner Haller

Die Hypothek der ersten zehn Spieltage

Die ersten zehn Spieltage sind nicht das Ding der SCL Tigers.

Presse •

Vor einem Jahr mussten sie die NLA-Meisterschaft wegen den letzten Umbauarbeiten im Ilfisstadion mit zehn Auswärtsspielen in Serie beginnen. In diesem Herbst müssen sie selbst in der Zweitklassigkeit nach den ersten zehn Runden eine Hypothek abarbeiten. Sie sind bisher klar unter den Erwartungen geblieben. Sie haben zwar 15 Punkte gewonnen, aber auch 15 verloren. Mit der Erfolgsquote von 50 Prozent darf ein ambitioniertes Eishockeyunternehmen, wie die SCL Tigers eines sind, nicht zufrieden sein.



Die Torhüter überraschten
Gründe für den Fehlstart gibt es einige, angeführt von der Unterschätzung der NLB. Gute Noten verdienten sich ausgerechnet die Torhüter Remo Giovannini und Lorenzo Croce, die vor dem Saisonstart da und dort als Schwachpunkte bezeichnet worden sind. Sie erzielten mit 92,3 Prozent die haargenau gleiche Abwehrquote. Diese liegt nach einer Spielzeit von 40 Minuten sogar noch höher: Bei Giovannini beträgt sie 95,1 und bei Croce 93,8 Prozent. Das heisst, dass die beiden Goalies der Mannschaft für das Schlussdrittel, öfter als man annimmt, eine erfolgversprechende Ausgangslage verschafft haben. Das war bei vier der fünf Niederlagen der Fall. Gegen Visp (4:6) lautete der Zwischenstand nach zwei Dritteln 3:1, gegen die GCK Lions (1:3) 1:0, gegen Basel (3:4 n.P.) 1:2 und gegen Olten (1:4) ebenfalls 1:2.



Offensiv am produktivsten war bisher die Linie mit Sandro Moggi, Claudio Moggi und Lukas Haas, die seit sechs Runden zusammen spielt. Sie erzielte bei Vollbestand (5 gegen 5) 14 Skorerpunkte (6 Tore/8 Assists) sowie eine Plus-3-Bilanz. Dazu kommen 9 Skorerpunkte (3/6) im Powerplay. Ebenfalls vor sechs Spieltagen wurde die Linie mit Raphael Kuonen, Tobias Bucher und Anton Gustafsson gebildet. Sie erzielte zwar 8 Skorerpunkte (4/4), die jedoch durch die Minus-1-Bilanz bei Vollbestand praktisch aufgehoben wurden. Wesentlich wertvoller für das Team ist die Bilanz der Formation mit den drei «Eigengewächsen» Remo Schlapbach, Adrian Gerber und Alban Rexha, die sich in den beiden letzten Spielen nach der Rückkehr des verletzt gewesenen Mittelstürmers auf Anhieb fanden: Vier Führungstore (eines durch Verteidiger Nicholas Steiner), vier Assists und eine Plus-3-Bilanz bei den beiden Dreipunktesiegen gegen Martigny (5:3) und Thurgau (3:1).