Lässt sich OK-Präsident Fredi Pargäzzi von dieser Idee überzeugen?

Die SCL Tigers 2011 am Spengler Cup?

Die Idee kommt vom bekannten Eishockey-Journalisten und Spengler-Cup – Kenner Klaus Zaugg. Er will den Gedankenblitz an der kommenden Austragung des Traditionsturnieres an den OK-Präsidenten Fredi Pargäzzi herantragen. Denn «die SCL Tigers sind das perfekte Team für den Spengler Cup.»

Blog • • von Bruno Wüthrich

Bossard Arena in Zug, 16. Dezember 2010, früher Nachmittag: Wir lassen das soeben beendete Gespräch mit EVZ-Headcoach Doug Shedden (49, 416 Spiele in der NHL, 139 Tore, 186 Assists, 325 Punkte) nochmals Revue passieren, als Klaus Zaugg mit dieser Idee heraus platzt: «Eigentlich wären die SCL Tigers das perfekte zweite Schweizer-Team für den Spengler Cup. Ich werde versuchen, dies Fredi Pargäzzi schmackhaft zu machen». Das Gespräch mit «Shot Gun Shedden» war abgemacht, um mit diesem über dessen Rolle als Assistent von Marc Messier während des Spengler Cup beim Team Canada zu sprechen. Zaugg arbeitet seit Jahren als Autor an der Turnierzeitung mit, steht deshalb mit Pargäzzi in Kontakt und ist in Davos gern gesehener Gast.

Auch der diesjährige Teilnehmer Genf Servette ist ein gutes Team für das erstmals mit einem neuen Modus und mit sechs Teams stattfindenden Traditionsturnier. Denn die Genfer sind stark und haben friedfertige Fans. Und weil das Turnier im kanadischen Fernsehen übertragen wird, ist dies für Chris McSorley eine ausgezeichnete Gelegenheit, seine Organisation in seinem Heimatland zu präsentieren. Gewinnen die Genfer das Turnier oder kommen in den Final, haben sie gute Karten, auch im 2011 wieder dabei zu sein.

 

Eine perfekte Bühne für die Tiger

Aber auch die aufstrebenden SCL Tigers wären ein attraktives Team für den Spengler Cup. Doug Shedden: «Unglaublich, was John Fust in Langnau leistet.» Und Zaugg: Fust hat die Mentalität im Team der SCL Tigers innerhalb nur weniger Monate komplett verändert.» Als Playouter wären die Tiger für das Turnier nie zum Thema zu machen. Aber mit der aktuellen Stärke ist dies möglich. Und Zaugg legt nach: «Die Teilnahme der SCL Tigers wäre noch aus einem anderen Gesichtspunkt logisch. An allen Meistertitel, welche der HCD unter Arno Del Curto gewann, waren Spieler mit Langnauer Wurzeln massgeblich beteiligt. Leitwolf Reto von Arx und sein Bruder Jan mit je vier Titeln (02, 05, 07, 09), Peter Guggisberg mit drei (05, 07, 09), Fabian Sutter mit zwei (02, 05) hatten allesamt massgeblichen Anteil an den Erfolgen der Bündner, derweil ihr Stammclub in den Niederungen der Playouts dümpelte. Höchste Zeit also, den erstarkten Langnauern etwas zurück zu geben.

 

Und noch etwas spricht für die Emmentaler: Sie haben ebenfalls friedliche Fans. Dies ist neben der Attraktivität eine weitere wichtige Voraussetzung für die Teilnahme am Turnier. Der Spengler Cup kann Gewalt und Randale nicht gebrauchen. Denn dies wäre vernichtend für den Ruf des Turniers. Für die SCL Tigers wäre das Turnier die perfekte Gelegenheit, auf einer nationalen Bühne auf sich aufmerksam zu machen. Zwar könnten sie nicht die eigenen Sponsoren auf ihren Dresses präsentieren, aber zumindest könnten sie ihren Sponsoren wohl VIP-Tickets für die Spiele organisieren. Viel wichtiger wäre jedoch, dass die Marke SCL Tigers eine wesentliche Wertsteigerung erfahren würde. Es wäre sozusagen eine stetige Fahrt in Richtung Marketing-Gipfel. Saison 2010/11: erstmalige Qualifikation für die Playoffs, Saison 2011/12: Teilnahme am Spengler Cup, 2012/13: Eröffnung der sanierten Ilfishalle. Nicht auszudenken, was unter solchen Voraussetzungen in der Randregion Emmental plötzlich möglich wäre.

 

Noch ist es nicht so weit. Und auch ohne Spengler Cup lassen sich die Tiger dank ihrer neuen Stärke in Zukunft besser vermarkten als auch schon. Zudem haben die Langnauer die Sanierung der Ilfishalle selbst in der Hand.

 

Übrigens: Doug Shedden rühmte den nun lizenzierten neuen Tigers-Hüter Tyler Moss: «Tyler war bei Khabarovsk Amur in einem der schwächeren Teams der KHL einer der konstantesten und besten Torhüter der Liga».