Nach der Kür die Pflicht:

Die SCL Tigers bezwingen auch den EHC Kloten

Diskussionsloser und verdienter Sieg der SCL Tigers in Kloten. Die Emmentaler holen an diesem Wochenende das Punktemaximum und wahren sich ihre Playoffchance.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Das war der zweite Tiger-Streich. Ero Elo tanzt die Klotener Verteidigung zum 1:2 aus und bringt für seine Mannschaft die Wende. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Die Spiele der Konkurrenz vom Donnerstag und Freitag verliefen nicht nach dem Gusto der  spielfreien SCL Tigers. Die Langnauer, die zuvor aus den letzten fünf Spielen zehn Punkte holten, lagen plötzlich mit sechs Punkten Rückstand auf den Strich lediglich auf Rang 10. Gerfordert waren deshalb gestern und heute so viele Punkte wie möglich. Am liebsten deren sechs. Und genau so viele wurden es. Nach der 9:4 - Gala von gestern im Heimspiel gegen den HC Ambri-Piotta folgte heute die Pflicht in Kloten. Beileibe keine leichte Aufgabe, betrachtet man die bisherigen Resultate dieser Saison gegen diesen Gegner.

Nach dem Shorthander der Run zum Sieg

Auch der EHC Kloten hatte gestern ein formidables Erfolgserlebnis. Auswärts wurde der grosse Kantonsrivale, die ZSC Lions bezwungen. Mit einem Sieg heute gegen die Langnauer wäre für die Zürcher U nterländer vielleicht plötzlich doch noch etwas drin gelegen. Der Glaube daran wäre vielleicht nochmals zurück gekehrt. Die Klotener waren den auch im ersten Drittel klar die bessere Mannschaft. Sie dominierten das Geschehen beinahe nach Belieben. Nur das Wichtigste blieb ihnen versagt. Sie schossen keine Tore. Ivars Punnenovs im Tiger-Tor erwischte einen Glanztag, wie zuletzt eigentlich immer. Seine Vorderleute wirkten dagegen zu unentschlossen, und bleiben harmlos. Zeitweise wirkten sie sogar verunsichert. Kein Vergleich vorerst zum gestrigen Auftritt.  Mit einem 0:0 ging es in die erste Pause. Das Resultat schmeichelte den Gästen. Gespannt waren die ca 600 per Extrazug angereisten Langnauer-Fans auf den zweiten Spielabschnitt.

Und tatsächlich: die SCL Tigers kamen mit mehr Energie aus der Kabine und kamen rasch zu einem Powerplay. Doch - Schreck lass nach - wie bereits gestern gegen Ambri, spielte auch heute ein Langnauer an der blauen Linie zu nonchalant. Diesmal war es Antony Huguenin, der sich die Scheibe von Roman Schalgenhauf abluchsen liess, der dann allein auf Ivars Punnenovs lossprintete und diesem keine Chance liess. Diese Szene liess, vor allem wenn man das erste Drittel in Betracht zog, für den weiteren Verlauf nichts Gutes verheissen.

Doch das Team von Heinz Ehlers ist inzwischen mental so gefestigt, dass es sich durch Fehler nicht mehr aus dem Konzept bringen lässt, Nicht einmal derjenige, der den Fehler begangen hatte. Huguenin spielte insgesamt eine gute Partie. Und weil die mentale Verfassung im Team der SCL Tigers stimmt, stand es zum Ende des Mitteldrittels plötzlich 4:1 für die Emmentaler. Benjamin Neukom traf in Überzahl kurz nach der Hälfte der Partie, in der 33. und 39. Minute zeigte Eero Elo, der gestern überzählig war, mit seinen zwei Toren, dass mit ihm fortan zu rechnen sein wird. Dazwischen traf Yannick Blaser von der blauen Linie (38.).

Coach Heinz Ehlers war denn auch weitgehend zufrieden. «Nach dem Startdrittel hätten wir auch 0:3 im Rückstand liegen können, im Mitteldrittel waren wir dann klar das bessere Team und in den letzten 20 Minuten haben wir nichts mehr zugelassen.» Und als ein neugieriger Reporter Pascal Berger darauf ansprach, dass die Langnauer nach Galavorstellungen am Tag darauf normalerweise verloren hatten, reagierte der Captain fast etwas unwirsch: «Wir haben nicdht mehr früher. Hier haben wir ein anderes Team mit einer anderen Einstellung.» Die SCL Tigers sind also wieder dran an den Playoffs. Dazu wiederum Heinz Ehlers: «Es ist noch ein weiter Weg. Aber wenn mir einer vor der Saison gesagt hätte, nach dreissig Spielen seien wir da, wo wir jetzt sind, hätte ich dies sofort untrschrieben.» Derweil Pascal Berger, nachdem auch er darauf hinwies, wie weit der Weg noch sei: «Wir wollen einen Schritt vorwärts machen. Vier Teams werden am Schluss unter dem Strich sein. Wir wollen nicht zu ihnen gehören.»

 

EHC Kloten - SCL Tigers 1:4 (0:0, 1:4, 0:0)

Swiss-Arena, 6'087 Zuschauer. SR: Koch/Wiegand, Duarte/Kaderli. Tore: 24. Schlagenhauf (Ausschluss Hollenstein!) 1:0. 31. Neukom (Huguenin, Ausschluss Schlagenhauf) 1:1. 33. Elo (Dostoinov) 1:2. 38. Blaser (Erkinjuntti, Gustafsson) 1:3. 39. Elo 1:4. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen den EHC Kloten, 3-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

EHC Kloten: Boltshauser; Harlacher, von Gunten; Bäckman, Stoop; Kellenberger, Ramholt; Egli, derungs; Hollenstein, Santala, Praplan; Salinen, Trachsler, Bozon; Leone, Obrist, Grassi; Bader, Schlagenhauf, Marchon.

SCL Tigers: Punnenovs; Seydoux, Zryd; Blaser, Huguenin; Erni, Lardi; Erkinjuntti, Gustafsson, Thuresson; Neukom, P. Berger, Kuonen; Dostoinov, Himelfarb, Elo; Rüegsegger, Haas, Gerber.

Bemerkungen: Kloten ohne Back, Bieber, Weber, Lemm, Bircher. SCL Tigers ohne N. Berger, Stettler, Peter, Albrecht, Randegger (alle verletzt), Nüssli (angeschlagen), Müller (Langenthal), Koistinen, Gagnon (beide überzählig)