Sieg nun auch im Cup

Die SCL Tigers erreichen den Viertlefinal im Cup

Die SCL Tigers erreichen dank dem dritten Pflichtspielsieg in Folge die Viertelfinals im Swiss Eishockey Cup. Es ist der erste Sieg gegen einen Vertreter aus der NLA der Langnauer seit Bestehen des Cups.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Der Fribourger Matthias Rossi beobachtet, wie Ville Koistinen und Langenthals Leihgabe Claudio Cadenau Torhüter Damiano Ciaccio bei seiner Arbeit unterstützen. Bild: Susanne Bärtschi

 

39. Minute: Stefan Rüegsegger erobert sich auf der rechten Seite der Mittelzone den Puck, zieht Richtung gegnerisches Tor, schaut kurz und versenkt den Puck in der linken unteren Torecke. Es war das erste Tor im Dress der SCL Tigers für den 19-Jährigen. Er beschreibt den Treffer so: «Ich zielte deshalb in die weitere untere Torecke, weil ich sah, dass auf der linken Seite Roland Gerber mitzog, und bei einer allfälligen Abwehraktion des Torhüters den Rebound hätte versenken können.» Dieser Treffer war gleichzeitig der Gamewinner in dieser umkämpften Partie, in welcher die SCL Tigers ihren dritten Sieg in Folge in einem Pflichtspiel realisierten und damit weiteres Selbstvertrauen tankten.Zum ersten Mal bezwangen die Langnauer im Cup ein Team aus der NLA. Bei den bisherigen Austragungen war die erste Partie gegen einen Vertreter aus der höchsten Spielklasse immer gleich bedeutend mit dem Ausscheiden.

Die Fribourger traten lediglich mit Jonas Holos als einzigem Ausländer an. Zudem sass mit Torhüter Barry Brust ein weiterer Ausländer auf der Ersatzbank. Jim Slater, Michal Birner, und Roman Cervenka wurden ebenso als verletzt gemeldet wie auch Julien Sprunger. Auf den ersten Blick ist man deshalb versucht zu sagen, dass die SCL Tigers lediglich gegen ein B-Team aus Fribourg gewonnen haben. Doch wenn man richtig hinschaut, ist auch dieser Sieg aller Ehren wert. Denn eingestellt waren die Langnauer mit Sicherheit auf ein Gottéron mit allen Titularen. Es ist deshalb gut vorstellbar, dass im Vorfeld über besagte, als verletzt gemeldeten Spieler gesprochen wurde, wo denn deren Stärken liegen und auf was man aufpassen müsse. Es war mit Sicherheit auch ein entsprechender Gameplan vorhanden. Deshalb ist die Aufgabe dann überhaupt nicht leichter, wenn besagte Titulare dann plötzlich nicht auflaufen. Denn diejenigen, die sie ersetzten, sind mit zwei Ausnahmen allesamt ebenfalls bestandene NLA-Spieler. Zudem sind in einem solchen Fall die Spieler, die dann mehr Verantwortung zugestanden erhalten, auch entsprechend motiviert. Denn die ist ihre Chance !!! Nach dem Motto: Wenn nicht jetzt, wann dann? Zudem ist die Langnauer Verletztenliste ellenlang, und mit Pascal Berger fehlt immerhin der Captain und Aggressivleader, und mit Miro Zryd so etwas wie der Shooting-star des Teams. Und auch die anderen Verletzten sind normalerweise wichtige Akteure in Heinz Ehlers Kollektiv-Konzept. Das heisst: Das was bei den Fribourger möglicherweise ein freiwilliger Verzicht war, ist bei den SCL Tigers mit Sicherheit nicht gewünscht. Unter dem Strich fehlten beiden Teams schlicht und ergreifend wichtige Spieler. In der aktuellen Meisterschaft spielten die beiden Mannschaften bisher ein mal gegeneinander. Auch in dieser Partie gewannen die Tiger.

Nach dem torlosen Startdrittel ging Gottéron in der 23. Minute durch Nelson Chiquet in Führung. Knapp elf Minuten später zeigte Thomas Nüssli, dass er Tore nicht nur dank seiner feinen Hände, sondern auch mit brachialer Gewalt erzielen kann. Der Ostschweizer im Tigerdress verfügt über einen der härtesten Schüsse in der NLA. Mit einem dieser Hämmer erzielte er den Treffer zum 1:1.

Trotz einem Penalty und vier kleinen Strafen gegen sich, hielten die SCL Tigers den knappen Vorsprung im letzten Drittel relativ souverän. Im Powerplay der Gäste war das Fehlen der oben angesprochenen Titulare am besten zu spüren. Allerdings spielten die SCL Tigers ihr Boxplay ausgezeichnet. Inzwischen ist das Spiel in Unterzahl eine der Stärken der Langnauer geworden.

 

SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 2:1 (0:0, 2:1, 0:0)

Ilfishalle, 5'894 Zuschauer. SR: Ogier/Vinnerborg, Gnemmi/Rebetez. Tore: 23. Chiquet (Meunier, Glauser) 0:1. 34. Nüssli (Dostoinov) 1:1. 39. Rüegsegger 2:1. Strafen: 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers. 6-mal zwei Minuten gegen Gottéron.

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Cadonau; Erni, Blaser; Huguenin, Randegger; Erkinjuntti, Gustafsson, Elo; Neukom, Gagnon, Kuonen; Nüssli, Albrecht, Dostoinov; Rüegsegger, Peter, Gerber.

Gottéron: Waeber; Chaviallaz, Holos; Schilt, Rathgeb; Leeger, Glauser; Abplanalp; Vauclair, Rivera, Fritsche; Mottet, Bykov, Rossi; Chiquet, Schmutz, Neuenschwander; Marchon, Stalder, Kienzle.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Punnenovs (Ersatztorhüter), N. Berger, P. Berger, Stettler, Haas, Zryd, Lardi, Seydoux (alle verletzt), Müller (kerank), Himelfarb (La Chaux-de-Fonds). Gottéron ohne Brust (Ersatztorhüter), Slater, Birner, Cervenka, Sprunger, Stalder, Kienzle (alle verletzt). 9. Pfostenschuss Elo. 9. Pfostenschuss Mottet. 30. Pfostenschuss Elo. 45. Damiano Ciaccio pariert Penalty von Julian Schmutz. 53.19: Timeout Gottéron. Gottéron ab 58.30 ohne Torhüter.