EHC Biel - SCL Tigers 2:5 (2:2, 0:1, 0:2)

Die SCL Tigers gewinnen beim EHC Biel

Erster Auswärtssieg für die SCL Tigers. Die Langnauer gewannen beim Kantonsrivalen EHC Biel nach einer cleveren und engagierten Leistung mit 5:2. Die Tiger machen damit einen wichtigen Schritt weg vom Verliererteam.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

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In der 40. Minute schnappte sich Langnaus Topscorer Chris DiDomenico den Puck und liess danach Biel-Hüter Simon Rytz keine Chance. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Ist Benoît Laporte entgegen vieler Zweifler und Kritiker doch ein guter Coach für die SCL Tigers. Jedenfalls hat sein Team im Spiel gegen den EHC Biel vieles richtig gemacht, war gut auf den Gegner eingestellt, und hat schliesslich verdient, wenn auch etwas zu hoch mit 5:2 gewonnen. Der Sieg vor Wochenfrist gegen den HC Ambri-Piotta scheint der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben zu haben, das nach dem heutigen Sieg noch gestärkt worden ist. Laporte war denn auch zufrieden. «Wir waren in diesen ersten zehn Spielen nur zwei Mal das klar schlechtere Team. Die andern Male waren wir immer dran. Und klar, war es hart, so oft, und eben manchmal so kurz vor Spielende doch noch zu verlieren.» Gegen diese Frustrationen sind Siege das einzige Heilmittel, das wirklich hilft. Zuletzt haben nun die Langnauer gleich zwei Mal hintereinander das Punktemaximum geholt. «Heute hat meine Mannschaft weniger Fehler gemacht. Und sie hat Tore geschossen, was bisher leider oft fehlte. Dies beiden Faktoren haben heute den Ausschlag gegeben», analysierte Laporte. Auf die Frage, wie er das Team umgedreht und zum Siegen gebracht habe, meinte er: «Das war nicht ich. Das war die Gruppe. Wir haben immer daran geglaubt, dass wir jeden Gegner schlagen können.»

 

Die Differenz machte heute Chris DiDomenico. Er erzielte die beiden entscheidenden Tore zum 3:2 und 4:2. Das 3:2 fiel wie bereits der Ausgleich zum 2:2 ziemlich genau eine halbe Minute vor Drittelsende. Dabei war der Führungstreffer ein Produkt des hartnäckigen Nachsetzens des Kanadiers, aber auch eines haarsträubenden Fehlers der Bieler Hintermannschaft. DiDomenico schnappte dem hintersten Bieler Antony Huguenin den Puck von der Schaufel, zog auf Biel-Hüter Simon Rytz los und liess diesem keine Chance. Beim vorentscheidenden 4:2 in der 47. Minute liessen die Bieler den Langnauer Topscorer sträflich allein. Erneut liess sich dieser nicht zwei Mal bitten. Erneut hatte Simon Rytz keine Chance. Das 5:2 war dann quasi noch das Sahnehäubchen. Ein wunderschön heraus gespielter Treffer. Die Langnauer können Tore schiessen!

 

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Die beiden Mannschaften schenkten sich nichts. Hier beschäftigt Anton Gustafsson gleich fünf Bieler. Bild: Susanne Bärtschi

 

Im ersten Drittel war jedoch noch längst nicht klar, wer am Schluss obenauf schwingen würde. Die Torfolge mit zweimaliger Führung der Platzherren zeigt, dass der Sieg den Langnauern nicht in den Schoss fiel. Nur noch Sekunden hätte das Powerplay des EHC Biel wegen eines Vergehens von Tobias Bucher gedauert, als Matthias Rossi an der blauen Linie jede Menge Zeit hatte, sich die Lücke zu suchen, und diese nicht nur fand, sondern auch zum 0:1 traf (4.). Doch die Konsternation über den Gegentreffer hielt nicht lange an. Die SCL Tigers übernahmen gleich darauf das Spieldiktat, und bereits in der 8. Minute schloss Kévin Hecquefeuille einen Angriff über Sven Lindemann und Lukas Haas erfolgreich ab.

 

Und weiter ging es im Vierminutentakt. Die SCL Tigers konnten bei einer Strafe gegen den EHC Biel nicht verhindern, dass EHCB-Topscorer Gaetan Haas durchbrach und nur noch regelwidrig gestoppt werden konnte. Sven Berger musste deswegen ebenfalls in die Kühlbox, und als Biel wieder vollzählig war, dauerte es nicht lange, bis sie auch ihr zweites Powerplay für einen Torerfolg nutzten. Ausgerechnet der Ex-Tiger Daniel Steiner staubte nach einem Schuss von Anthony Huguenin, den Tiger-Hüter Damiano Ciaccio fallen liess, zur 1:2 Führung ab. Es lief bereits die 20. Minute, der Ex-Langnauer Nicholas Steiner sass gerade eine Strafe ab, als auch die Langnauer zum ersten Mal ihr Überzahlspiel (es war ihr zweites) nutzten. Yannick-Lennart Albrecht lenkte einen Schuss von Kevin Hecquefeuille zum 2:2 – Ausgleich ab. Das Zwischenergebnis nach dem 1. Drittel entsprach den gezeigten Leistungen. Das Schussverhältnis von 14:11 bestätigt diesen Sachverhalt, wobei beide Teams das eine oder andere Mal nahe an einem weiteren Treffer war.

 

Morgen Freitag empfangen die Tiger den Leader Fribourg Gottéron. Die Saanestädter sind eine der Mannschaften, die viele im Vorfeld der Meisterschaft viel weiter hinten erwartet haben. Doch momentan «fliegt» das Team von Gerd Zenhäusern. Doch die Langnauer haben jetzt Mut geschöpft. Sie sind ganz klar nicht Favorit. Aber sie sind auch nicht ohne Chance.

 

 

EHC Biel - SCL Tigers 2:5 (2:2, 0:1, 0:2)

 

Tissot Arena Biel, 6'375 Zuschauer. SR: Eichmann/Kurmann, Kovacs/Wüst. Tore: 4. Rossi (Stapleton, Ausschluss Bucher) 1:0. 8. Hecquefeuille (Gossweiler, S. Lindemann) 1:1. 12. D. Steuner (Huguenin, Olausson, Ausschluss Berger) 2:1. 20. Albrecht (Hecquefeuille, Koistinen, Ausschluss N. Steiner) 2:2. 40. DiDomenico 2:3. 47. DiDomenico (Nüssli) 2:4. 53. Chiriaev (S. Lindemann) 2:5. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen Biel, 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

EHC Biel: Rytz; N. Steiner, Maurer; Jelovac, Wellinger; D. Sutter, Huguenin; Dufner, Jecker; Joggi, F. Sutter, D. Steiner; Arlbrandt, Olaussson, Herburger; Stapleton, G. Haas, Tschantré; Rossi, Ehrensperger, Wetzel.

 

SCL Tigers: Ciaccio; K. Lindemann, Hecquefeuille; Koistinen, Gossweiler; A. Gerber, Weisskopf; Ronchetti; Murray, Albrecht, Berger; S. Moggi, Gustafsson, Wyss; Nüssli, DiDomenico, Campbell; S. Lindemann, Chiriaev, L. Haas, Bucher.

 

Bemerkungen: Biel ohne Fey, Lüthi, Spylo, Berthon, Rouiller, Horansky, Holdener, M. Steiner. SCL Tigers ohne Stettler, Bärtschi, Clark (alle verletzt), C. Moggi (angeschlagen), Haberstich (Elite), Sterchi (Thurgau), Zryd, T. Gerber, Currit (alle überzählig). 54.30: Timeout SCL Tigers. 60. Lattenschuss S. Moggi.