SCL Tigers - EHC Biel 2:5 (0:1, 2:0, 0:4)

Die SCL Tigers und ihre Angst vor dem Sieg

2:4 - Niederlage gegen den EHC Biel. Trotz zuletzt klarem Spielstand waren die SCL Tigers erneut lange Zeit nahe dran. Doch wieder reichte es nicht zum Sieg. Immer noch warten die Langnauer auf ihren ersten Punkt in einem Heimspiel. Die Niederlagenserie wird langsam peinlich!

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Das Powerplay der SCL Tigers war endlich einmal schnell und zielstrebig. Und so gelang auch der 1:1 - Ausgleich der Langnauer gegen den EHC Biel in Überzahl. Hier verwertet Thomas Nüssli das Zuspiel von Chris DiDomenico. Bild Susanne Bärtschi.

 

Es ist zum Haaröl schiffen. So kann es doch einfach nicht weiter gehen. Erneut schafften es die SCL Tigers nicht, über die ganze Spielzeit eine gute Leistung zu erbringen. Mit zwei Abwehrfehlern zum 2:2 Ausgleich durch Julian Schmutz in Überzahl (43. Damiano Ciaccio liess sich kurios erwischen) und durch Robie Earl (nachdem er Fabian Currit die Scheibe abgeluchst hatte (45.) zum 2:3 war es um die Tiger geschehen. Der Rest war danach nur noch Zugabe. Für Coach Scott Beattie dürften jetzt definitiv schwere Zeiten anbrechen (sind schon längst angebrochen).

Eine Tempoverschärfung des EHC Biel, die ja erwartet werden musste, führte zu den nun schon zur Tagesordnung gehörenden Fehlern in die Niederlage. Egal, wer jeweils den Fehler macht, - es macht keinen Sinn, irgend einem einzelnen Spieler einen Vorwurf machen zu wollen, - es finden sich immer welche, die sie begehen. Damiano Ciaccio hätte den Ausgleich zum 2:2 halten müssen, doch wieso kam der Schütze so unbehelligt zum Abschluss? Dass danach ein Junger den nächsten Fehler begeht, ist bei der momentanen psychischen Verfassung der Mannschaft nicht verwunderlich. Die Langnauer finden immer, und immer zielsicherer, den Weg in die Niederlage.

Dabei hat zuvor zwei Drittel lang vieles gut ausgesehen. Die Langnauer hatten ihre Chancen bereits im Startdrittel, gingen hier jedoch noch leer aus. Immerhin steht ja mit Jonas Hiller bei Biel einer im Tor, der über 400 NHL - Spiele bestritten hat. Er ist unbestritten ein grosser Torhüter, zumindest für Schweizer Verhältnisse. Und es ist gut feststellbar, wie er allein durch seine Präsenz die Mannschaft der Seeländer stabilisiert. Trotzdem hätte man nach 40 Minuten sagen müssen, dass der Torhüter auf der Gegenseite, Damiano Ciaccio das Hüter-Duell für sich entschieden habe. Denn Thomas Nüssli im Powerplay und die finnische Neuerwerbung Eero Elo mit einem Präzisionsschuss - er gilt als einer, der hart und genau schiessen kann - gaben der Partie im zweiten Abschnitt eine Wende, nachdem Fabian Lüthi in der 17. Minute aus der Luft - die Schiedsrichter schauten sich das Tor nochmal auf Video an, gaben es aber dann, - den Führungstreffer erzeilt hatte. Auch im Powerplay wussten die Langnauer in den ersten 40 Minuten zu gefallen. Endlich wurde einmal schnell und zielstrebig gespielt. Leider für Ciaccio und das ganze Team folgten dann noch weitere 20 Minuten.

Captain Martin Stettler machte nach dem Spiel einen ratlosen Eindruck. «Wir haben aufgehört zu spielen, machten Fehler. Ich habe dafür keine Erklärung.» Es ist wichtig, dass die Langnauer möglichst rasch Erklärungen und Massnahmen finden, damit sie nicht immer noch tiefer in das mentale Loch fallen, in dem sie stecken. «Wichtig ist, dass wir als Mannschaft zusammen halten, nicht in Grüppchenbildung verfallen. Wir sind da gemeinsam hinein geschlittert, wir kommen da auch nur gemeinsam wieder raus», gab sich Stettler danach überzeugt.

Philipp Seydoux brachte es danach auf den Punkt. Wir müssen nicht immer schon am nächsten angriff herum studieren, sondern unsere arbeit defensiv gut machen, notfalls den Puck auch mal einfach raus hauen, und ansonsten Schritt für Schritt aufbauen. Nur so kann es gehen.»

Als Verstärkung könnte sich Eero Elo erweisen. Der neue Finne bei den SCL Tigers hatte bereits im ersten Drittel einige gute Szenen und buchte im Mittelabschnitt ein Tor und einen Assist. Doch von einem Sieg zu seinem Einstand waren die Langnauer zuletzt dann doch weit entfernt.

 

Welch ein Einstand in Langnau. Die finnische Neuerwerbung Eero Elo zielte haargenau unt pfefferte die Scheibe zur 2:1 - Führung der Langnauer in die entferte Ecke des von Jonas Hiller gehüteten Bieler Tores. Elo liess sich zudem den zweiten assist zum 1:1 - ausgleich gutschreiben. Bild: Susanne Bärtschi.

 

SCL Tigers - EHC Biel 2:5 (0:1, 2:0, 0:4)

Ilfishalle, 5'702 Zuschauer. SR:Fischer/Stricker, Abegglen/Kovacs. Tore: 17. F. Lüthi 0:1. 26. Nüssli (DiDomenico, Elo, Ausschluss Maurer). 33. Elo (Seydoux) 2:1. 43. Schmutz (Earl, Hiller, Ausschluss Albrecht) 2:2. 45. Earl 2:3. 52. Neuenschwander (F. Sutter, F. Lüthi) 2:4. 57. (56.12) Rajala (Pedretti, ins leere Tor). 2:5. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 7-mal zwei Minuten gegen den EHC Biel.

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Seydoux; Randegger, Stettler; A. Gerber, Müller; Currit, Weisskopf; Nüssli, DiDomenico, Elo; Moggi, Albrecht, Kuonen; T. Gerber, P. Berger; R. Gerber; Lindemann, Chiriaev, L. Haas.

EHC Biel: Hiller; Maurer, Lundin; Fey, D. Sutter; Steiner, V. Lüthi; Wellinger, Jecker; Schmutz, Earl, Rossi; Pedretti, G. Haas, Rajala; F. Lüthi, F. Sutter, Wetzel; Neuenschwander, Dufner, Holdener.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Shinnimin, Schremp, Murray, Blaser (alle verletzt), Zryd (krank), Wyss (überzählig). EHC Biel ohne Micfikier, Joggi, Tschantré, Horansky (alle verletzt), Huguenin (überzählig). 56.03: Timeout SCL Tigers. SCL Tigers ab 56.04 bis 56.13 und ab 58.15 ohne Torhüter.