Unterschiedlich:

Die Wahrnehmung des Spengler Cups durch die Sportjournalisten

Der NLB-Klub SCL Tigers verhalf dem HC Thurgau zum Zuschauer-Saisonrekord und spielte zwei Tage später in der ausverkauften, heimischen Ilfishalle. Dabei hätte man sich als Alternative im gemütlich warmen Wohnzimmer den Spengler Cup anschauen können.

Blog • • von Bruno Wüthrich

Dies sind Aussagen einiger Sportjournalisten: «Der Spengler Cup ist für das Marketing des Schweizer Eishockey von unschätzbarem Wert». Oder: «Der Anlass stellt das Schweizer Eishockey ins allerbeste Licht». Es gibt sogar Sportjournalisten, die halten den Spengler Cup für wichtiger als die Weltmeisterschaft. Die, die das sagen, sind die Chronisten, die den Anlass in den Bündner Bergen jährlich besuchen. Sie müssen es doch schliesslich wissen, könnte man meinen.

 

Es gibt jedoch auch Sportjournalisten, die das Gegenteil behaupten. «Der Verband und das nationale Fernsehen verschaffen mit dem Schutz des Spengler Cups und mit den aufwändigen und sündhaft teuren Übertragungen aus Davos einen in dieser Höhe unzulässigen Vorteil.» Brisant: Es handelt sich dabei um Leute, die von ihren Zeitungs- und Onlineverlagen eben nicht mit dem Auftrag, aus Davos über den Spengler Cup zu berichten, betraut werden. Ist aus dieser Aussage der Neid der Nichtberücksichtigten heraus zu lesen? Ganz so einfach ist es nicht!

 

Eines ist Fakt: Als die SCL Tigers in der NLA spielten, waren deren Fans während des Spengler Cups jeweils zahlreich in Davos. Jetzt spielen die Tiger in der NLB, und in der zweithöchsten Liga wird über die Altjahrswoche durchgespielt. Und siehe da: Die Tiger-Fans bevorzugten ihre eigene Mannschaft und füllten zum zweiten Mal in dieser Saison die Ilfishalle bis auf den letzten Platz. Dies beweist drei Dinge: 1.) Die Langnauer sind auch in der Altjahrswoche geil auf Eishockey. 2.) All diejenigen, die gerne Eishockey schauen, haben gerade in der Altjahrswoche extrem viel Zeit dafür. 3.) So beliebt der Spengler Cup auch immer ist, die meisten Fans ziehen die Spiele der eigenen Mannschaft vor.