SCL Tigers - EV Zug 6:3 (1:0, 2:0, 3:3)

Diesmal reichte der Dreitore-Vorsprung nach 40 Minuten

Sieg und wichtige drei Punkte für die SCL Tigers. Trotz wackeligen Beinen im Schlussdrittel bodigten sie die Zuger verdient mit 6:3 Toren. Weil Gottéron in Zürich verlor, bauten die SCL Tigers ihren Vorsprung auf Rang elf auf 11 Punkte aus.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Fünf Zuger gegen drei Langnauer im Powerplay. Hier wehren sich Ivars Punnenovs, Eero Elo und Dan Weisskopf mit vereinten Kräften gegen Jarkko Immonen. Bild: Bruno Wüthrich.

 

Was für ein Spiel. Was für eine Erinnerung. Am 16. September führten die SCL Tigers gegen den EV Zug nach zwei Dritteln ebenfalls mit 3:0 Toren, als Sven Senteler 27 Sekunden nach Wiederanpfiff den Anschlusstreffer markierte. Vier Minuten später stand es unentschieden und zweieinhalb Minuten vor Schluss sicherte erneut Senteler den Zugern den Sieg. Und heute?

 

Wiederum führten die Tiger nach 40 Minuten mit 3:0. Diesmal benötigte Senteler ledigliche 14 Sekunden, um nach dem Wiederanpfiff zum Schlussdrittel den Anschlusstreffer zu markieren. Doch damit hat es sich mit dem Déjà Vu. Diesmal liessen sich die Langnauer die Butter nicht mehr vom Brot, oder den Vorsprung nicht mehr nehmen. Zwar kassierten die Tiger im Schlussdrittel noch drei Gegentreffer, aber sie schossen selbst ebenso viele. AnhonY Huguenin (49.), Thomas Nüssli mit seinem zweiten Treffer (56.) und Chris DiDomenico ins leere Tor (60.) hielten die Zuger auf Distanz. Doch wie bereits im ersten Spiel erzeilte Senteler auch heute noch einen zweiten Treffer.

 

Für den EV Zug ging es in diesem Spiel bezüglich Rangliste um nichts mehr. An der Spitze der NLA sind die Positionen bezogen, die Innerschweizer werden die Playoffs vom dritten Rang aus in Angriff nehmen. Quasi tatenlos müssen sie auf ihren Gegner warten, der vor dieser Runde noch Servette, Davos, Biel oder Lugano hätte heissen können. Doch für Plauschspielchen sind die Playoffer derzeit nicht zu haben. Für Experimente jedoch schon. So liess der EVZ seine beiden sonst gesetzte Ausländer David McIntyre und Carl Klingberg pausieren zugunsten der nachträglich verpflichteten Matti Järvinen und Torhüter Jussi Markanen. Somit pausierte natürlich auch Stammtorhüter Tobias Stephan. Doch ansonsten verzichteten die Zuger freiwillig auf keinen ihrer Cracks, und diese zeigten sofort, dass sie nicht gewillt waren, in Langnau etwas zuzulassen.


Doch für die SCL Tigers ist jedes noch ausstehende Spiel äusserst wichtig, zumal die letzten drei Partien gegen Gottéron (3:5), Bern (2:4) und die ZSC Lions (3:8) allesamt verloren gingen, und das zuvor bereits entscheidend distanziert scheinende Gottéron von 14 wieder auf 8 Punkte heran kam. Und so entwickelte sich sogleich ein äusserst animiertes Spiel, in welchem die Zuger die aktivere Mannschaft waren. Wir sagen absichtlich aktiver, und nicht spielbestimmend. Die SCL Tigers besannen sich nach drei defensiv liederlichen Spielen wieder auf ihre defensiven Qualitäten und liessen vor dem eigenen Tor nicht viel zu. Wenn eine Mannschaft wirklich stabil defensiv spielt, und den Gegner kommen lässt, ist es falsch zu sagen, die mehrheitlich angreifende Mannschaft diktiere die Partie. Dies war heute zumindest in den ersten beiden Drittel nicht der Fall.

 

 

Im Startdrittel sorgte Alexei Dostoinov mit seinem Abstauber-Tor im Powerplay (9.) für die Differenz. Beide Teams hätten die Gelegenheit gehabt, mit fünf gegen drei Gegenspieler zu skoren. Beide Mannschaften brachten nichts zustande. Am gefährlichsten war aber Zug mit der Szene, als Jarko Immonen von der Strafbank kam (Zug war trotzdem noch in Unterzahl), auf Torhüter Ivars Punnenovs lospreschte, dieser heraus eilte, den Puck aber ausgerechnet in Immonens Beine spedierte. Der Finne kam dann vor dem leeren Tor zum Abschluss, traf dieses jedoch nicht.

 

 

Im Mitteldrittel sorgten Thomas Nüssli und Evgeni Chiriaev mit zwei sehenswerten Kontertoren bereits früh für eine beruhigende Führung, welche die Langnauer danach bis zum Drittelsende souverän verteidigten.

 

 

 

SCL Tigers - EV Zug 6:3 (1:0, 2:0, 3:3)

 

Ilfishalle, 5'950 Zuschauer. SR: Dipietro/Mandioni, Abegglen/Kaderli. Tore: 9. Dostoinov (Albrecht, Ausschluss Arnold) 1:0. 22. Nüssli (DiDomenico) 2:0. 23. Chiriaev (Koistinen) 3:0. 41. (40.14) Senteler (Diem) 3:1. 49. Huguenin (DiDomenico, Nüssli, Ausschluss Morant) 4:1. 50. Senteler (Immonen, Diem) 4:2. 51. Schnyder (Schlumpf) 4:3. 56 Nüssli (Huguenin, Ausschluss Grossmann) 5:3. 60 (59.17) DiDomenico (Lindemann, ins leere Tor) 6:3. Strafen: je 6-mal zwei Minuten,

 

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Zryd; Huguenin, Seydoux; Randegger, Weisskopf; A. Gerber; N. Berger, Macenauer, Elo; Nüssli, Albrecht, DiDomenico; Lindemann, P. Berger, R. Gerber; Moggi, Chiriaev, Dostoinov; Kuonen.

 

EV Zug: Markkanen; Grossmann, Schlumpf; Morant, Diaz; Erni, Alatalo; Lüthi; Senteler, Immonen, Schnyder; Suri, Holden, Martschini; Lammer, Järvinen, Zangger; Arnold, Diem, Fohrler.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Blaser, Stettler, Müller (alle verletzt), Lashoff, Haas, Currit (alle überzählig). EV Zug ohne Helbling, Peter (beide verletzt), Klingberg, McIntiyre, Stephan, Haller (alle überzählig). 17. Pfostenschuss Lammer. 21. Pfostenschuss Martschini. 57.54: Timeout EV Zug. EV Zug von 57,55 bis 59.17 ohne Torhüter.