SCL Tigers können heute grün werden:

Doch bei einem Scheitern bei Rappi wird es nochmals eng im Kampf um die Playoffs

Es ist alles angerichtet. Die Playoffs können kommen. Ein Scheitern scheint unmöglich. Doch noch lauert die Gefahr.

News • • von Bruno Wüthrich

Eigentlich ist es paradox. Bei ihrer ersten und bisher (noch) einzigen Qualifikation für die Playoffs in der Saison 2010/11 wurden die SCL Tigers sechs Runden vor Ende der Qualifikation mit 70 Punkten grün. Zum Schluss der Qualifikation wiesen die auf dem achten Rang klassierten Fribourger gerade mal 64 Punkte aus, lagen aber damit ganze acht Punkte vor dem neun-platzierten EHC Biel, der lediglich 56 Punkte ergattern konnte. Theoretisch hätte in dieser Saison also eine Punktzahl von unter sechzig genügt, um in die Playoffs zu kommen.

Derzeit weisen die SCL Tigers 75 Punkte auf ihrem Konto aus. Wir befinden uns drei Runden vor Ende der Qualifikation, und noch sind die Langnauer nicht grün. Noch können sie im Rennen um die Playoffs scheitern. Auf Rang neun liegt derzeit Gottéron mit 71 Zählern. Bereits jetzt ist klar, dass diese Zahl wohl nicht reichen wird, um nach 50 Runden auf Rang acht vorzustossen. Unglaublich!

Derzeit liegt die Differenz zwischen Rang drei und Rang neun bei lediglich sechs Punkten, wobei sich schon abzeichnet, dass es dem HC Lausanne (3. / 77 Punkte), dem EHC Biel (4. / 76) und den SCL Tigers (5. / 75) nach menschlichem Ermessen eigentlich reichen sollte.

Betrachtet man das Restprogramm der Langnauer, so könnte man eigentlich für die noch verbleibenden drei Partien auch neun Punkte voranschlagen. Denn der heutigen Auswärtspartie beim Tabellenletzten folgen morgen Samstag und am kommenden Montag noch die beiden Heimspiele gegen den SC Bern und den HC Lausanne. Gegen die Berner haben die Tiger in den bisherigen fünf Spielen eine positive Bilanz (8:7 Punkte), gegen den HC Lausanne ist die Bilanz zwar negativ, kann aber bei einem Sieg nach 60 Minuten noch ausgeglichen werden. Die Tiger verloren gegen die Waadtländer zwar ihre beiden Auswärtsparien diskussionslos, gewannen aber das Heimspiel am 23. Oktober mit 4:3.

So kurz vor dem Playoffs sollte man die Heimspiele gewinnen, denn in der Ausmarchung der besten Acht ist die Heimstärke ein wesentlicher Faktor. Zudem gilt es Präsenz zu markieren, denn trotz der Qualifikation von 2011 warten die Emmentaler immer noch auf den ersten Sieg in den NLA-Playoffs.

So – jetzt wartet aber heute Abend erst noch das Spiel gegen die Lakers aus Rapperswil. Ganze 29 Punkte weist das Team vom Obersee aus und ist damit abgeschlagen Tabellenletzter. Doch aufgepasst: Die SCL Tigers gewannen zwar bisher sämtliche fünf Meisterschaftsspiele gegen das Team von Coach Jeff Tomlinson, aber bis auf eine Ausnahme (6:0 am 12. Dezember in Rapperswil) erwies sich die Aufgabe alles andere als leicht. Zudem verloren die Tiger den Halbfinal im Cup gegen diese Mannschaft. Ein paar Unkonzentriertheiten reichten bereits, und der Traum vom Cupfinal platzte wie eine Seifenblase. Nicht vergessen wollen wir, dass auch 29 Punkte gegen irgendwer gewonnen werden mussten, und die Lakers viele Partien nur äusserst knapp verloren.

Wir müssen uns also gleich selbst an der Nase nehmen. Anstatt bereits von den Heimspielen gegen den SC Bern und den HC Lausanne zu faseln, konzentrieren wir uns jetzt zu allererst auf die schwere Aufgabe in Rapperswil. Denn bei einem Sieg und mit etwas Hilfe von Bern und/oder Servette können die SCL Tigers heute Abend tatsächlich grün sein. Doch für die Lakers geht es derzeit darum, die richtige Form für den bereits praktisch feststehenden Playout-Final gegen den HC Davos zu finden. Die Mannschaft kann also im Gegensatz zu den Langnauern völlig unbelastet antreten und würde nur zu gerne den Spielverderber spielen. Es gilt also für die SCL Tigers, eine voll konzentrierte, kämpferische und leidenschaftliche Leistung zu erbringen, sich aber trotzdem nicht allzu fest selber unter Druck zu setzen. Eine Niederlage wäre ja noch nicht der Untergang. Denn immerhin folgen ja dann noch die beiden Heimspiele. Doch eines ist klar: Verlieren die Emmentaler, so könnte es im Rennen um die Playoffs nochmals eng werden.

Die Ausgangslage ist verheissungsvoll. Und obwohl die Qualifikation für die Playoffs noch nicht gesichert ist, geht es auch um die definitive Klassierung nach 50 Runden. Denn für die Langnauer liegt auch Rang drei noch voll im Bereich des Möglichen.