Projekt für zweites Eisfeld in Langnau noch in weiter Ferne

Doch zeitnah Eis in Huttwil?

Die SCL Tigers brauchen mehr Eis. Im Fokus stehen ein zweites Eisfeld in Langnau und das Sportcenter in Huttwil. Während die Lösung in Langnau noch Lichtjahre entfernt scheint und zudem weit über 10 Millionen Franken aufgebracht werden müssen, ist das Sportcenter quasi bezugsbereit. Eine Zwischenbilanz.

Blog • • von Bruno Wüthrich

 

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Das Sportcenter Huttwil mit der Dreifachturnhalle (links) und der Eishalle (rechts). Auf dem Bild nicht sichtbar: Die Unterkünfte, eines der Fussballfelder und die Parkplätze. Bild: zvg

 

von Bruno Wüthrich - Kein Zweifel: Aus logistischen Gründen wäre die Lösung in Langnau praktischer. Angedacht ist eine Einstellhalle unter und ein zweites Eisfeld über der gleich neben dem Ilfisstadion stehenden Markthalle, welche die Bauern als Vieh-Umschlagsplatz nutzen. Der Verwaltungsrat der SCL Tigers arbeitet deshalb mit Hochdruck daran, abzuklären, inwieweit die Lösung mit der Markthalle realisierbar ist. Doch der Weg dazu ist weit. Zu weit? Zu kostspielig?

 

Die Rede ist von Realisierungskosten von zwischen 12 und 15 Millionen Franken, und von einem Zeitrahmen bis zur Fertigstellung von mehreren Jahren, wobei dieser Zeitrahmen derzeit völlig offen ist. Niemand kann sagen, zu welchem Zeitpunkt in Langnau ein zweites Eisfeld genutzt werden könnte. Und Gemeindepräsident Bernhard Antener lässt keinen Zweifel offen: «Die Gemeinde Langnau wird sich nicht beteiligen!» Peter Jakob und seine Crew müssen also das Projekt selber stemmen, bzw. Investoren dafür suchen.

 

Vor allem die SCL Young Tigers benötigen jedoch zeitnah mehr Eis. Deshalb wird zwangsläufig Huttwil nicht nur zum Thema (dies ist es nämlich bereits), sondern rückt in den Fokus. Zu vermuten ist indes, dass die SCL Tigers die Anlage nicht direkt von Markus Bösiger mieten werden. Gemäss dem neuen Tigers-Geschäftsführer Peter Müller sind die Langnauer lediglich an mehr Eis interessiert. «Die ganze Anlage zu mieten und zu vermarkten, wäre für uns eine Schuhnummer zu gross. Schliesslich haben wir auch in Langnau noch ungenutztes Vermarktungspotential», erklärt Müller. Da Markus Bösiger, Eigentümer des Sportcenters, die Anlage aber als Ganzes vermieten (nicht verkaufen!), aber nicht selbst vermarkten will, kann nur eine Lösung über einen Dritten, z.B. ein professioneller Vermarkter in Frage kommen, welcher die ganze Anlage, bestehend aus zwei Eishallen, einer Dreifachturnhalle, drei Fussballplätzen, Leichtathletikanlage, modernem Restaurant und Unterkünften für über 130 Personen besteht, in Frage kommen. Bei diesem können dann beispielsweise die SCL Tigers, der SC Langenthal, aber auch der Verband und andere Vereine so viel Eis (oder andere Sportinfrastruktur, denn das Sportcenter kann fast für jede beliebige Sportart genutzt werden) mieten, wie sie benötigen.

 

Rentabel gemacht werden kann die Anlage auch dank der jährlich 24 kulturellen Grossveranstaltungen, für welche die Bewilligung vorliegt. Zu vermuten ist deshalb, dass die bezüglich mehr Eis in Not geratenen SCL Tigers Nägel mit Köpfen machen werden, sobald Markus Bösiger sich mit einem Vermarkter geeinigt hat und zudem feststeht, dass sich das Projekt mit dem zweiten Eisfeld über der Markthalle für die Langnauer nicht so einfach und zeitnah realisieren lässt.