EVZ und Ambri als Gegner:

Doppelunde im Zeichen des Bilanz-Ausgleichs?

Die SCL Tigers haben bisher mehr als die Hälfte der gespielten Partien gewonnen. Doch ausgerechnet bei dem beiden Gegnern an diesem Wochenende weisen sie eine negative Bilanz aus. Lässt sich dies ändern?

News • • von Bruno Wüthrich

70 Punkte haben die SCL Tigers bisher auf ihrem Konto. In den meisten Jahren hätte diese Punktezahl bereits locker für die Playoff-Qualifikation gereicht. Nicht so in diesem Jahr. Wie viele Punkte tatsächlich benötigt werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. 2011 sicherten sich die Langnauer ihre bisher einzige Playoff-Qualifikation sechs Runden vor Schluss. Gleiches ist in diesem Jahr auch bei zwei blitzsauberen Siegen an diesem bevorstehenden Wochenende nicht möglich. Die dann ausgewiesenen 76 Punkte wären sowohl von Genf als auch Lugano noch zu topen. Auch dann, wenn beide Mannschaften ein Null-Punkte - Wochenende erleben würden, was jedoch gar nicht möglich ist, weil die beiden Teams am Sonntag in Lugano gegeneinander antreten.

Wenn also noch nicht einmal eine Sechs-Punkte - Doppelrunde reichen würde, so wird klar, dass der Weg in die Playoffs für die SCL Tigers noch ein recht langer sein könnte. Noch sind in dieser Qualifikation 147 Punkte zu verteilen. Lediglich 15 Punkte davon fallen weg, weil sie Spiele betreffen, in welche keines der in den Stichkampf involvierten Teams beteiligt ist (Bernz, Zug, Davos, Rapperswil).

Aber verlassen wir die graue Theorie. Der Möglichkeiten, wie es heruas kommen könnte, sind einfach noch zu viele. Am besten ist es deshalb, wenn die Langnauer weiter fleissig punkten.

Trotz der bisher überaus erfreulichen Saison weisen die Tiger derzeit gegen insgesamt sechs Mannschaften eine negative Bilanz aus (EVZ -3, EHC Biel -1, HC Lausanne -3, HC Ambri -3, Gottéron -3, HC Davos -2), wobei sich die Bilanz einzig beim HC Davos nicht mehr korrigieren lässt. Bei allen andern Mannschaften lässt sich die Bilanz zumindest noch ausgleichen oder gar ins Positive kehren. Gegen zwei Mannschaften, bei welchen die Langnauer eine negative Bilanz ausweisen, geht es an diesem Wochenende. Heute Abend wartet der EV Zug, morgen Samstag kommt der HC Ambri-Piotta zu Besuch ins Emmental.

Ich muss zugeben: ich staunte nicht schlecht, als ich die Bilanzen der SCL Tigers gegen die einzelnen Klubs zusammmen trug. Gegen sechs Teams eine negative Bilanz? Das sind bei elf Gegnern mehr als die Hälfte. Aber wen kümmerts? Zur Vollständigkeit hier die Mannschaften, gegen welche die Langnauer eine positive Bilanz ausweisen: SC Bern +1, ZSC Lions +5, Servette + 6, HC Lugano + 4, Rapperswil-Jona Lakers +13. Wer jetzt wegen der +13 - Bilanz gegen die Lakers schnöden möchte, dem sei vorgerechnet, dass die Tiger auch ohne die Lakers eine insgesamt positive Bilanz ausweisen würden (+1). Einerseits ist dieser Umstand aller Ehren wert, und andererseits heisst dies auch, dass die Tiger, im Gegensatz zu anderen Mannschaften, gegen die Lakers ihre Hausaufgaben bisher immer gemacht haben (Ausnahme Cup).

Die bisherigen Resultate gegen den EV Zug und den HC Ambri Piotta und auch der bisherige Verlauf der Saison zeigen, dass das Team von Coach Heinz Ehlers trotz der negantiven Bilanzen gegen diese beiden Mannschaften alles andere als chancenlos ist. Gegen die Innerschweizer gab es eine deutliche und eine ganz knappe Niederlage sowie einen deutlichen Sieg, gegen die Leventiner hätten die Langnauer das erste Spiel (0:2) sowohl aufgrund der Spielanteile wie auch der Torchancen gewinnen müssen, dafür aber gewannen sie eines der beiden Auswärtsspiele.

Zuletzt gewannen die Emmentaler gleich vier mal hintereinander, wovon drei Mal auswärts. Auch dies zeigt, wie die Mannschaft derzeit so drauf ist. Doch auch Zug und Ambri gewannen jeweils ihre letzten beiden Spiele. Ambri empfängt heute den HC Laugano zum wohl heiss umkämpften Tessiner-Derby. Auch diese Partie ist für die Langnauer äusserst interessant, weil zumindest eine der beiden Mannschaften im Rennen um die Playoffs Punkte liegen lassen wird. Sollte Ambri dieses Spiel gewinnen, wird es morgen euphorisiert nach Langnau reisen.

Es ist deshalb für einmal mehr als nur eine Phrase, wenn man sagt, dass an diesem Wochenende von null bis sechs Punkten alles möglich ist. Vermutlich wären alle Tiger-Anhänger mit einer Ausbeute von drei Punkten recht zufrieden.