Hockey Thurgau - SCL Tigers 2:3 n.V. (1:0, 1:2, 0:0)

Drei Nüssli-Tore zum Sieg gegen Thurgau

Thomas Nüsslis drei Tore verhalfen den SCL Tigers zum 3:2 Auswärtssieg nach Verlängerung bei Hockey Thurgau. Erneut fanden die noch ohne ihre österreichische Neuerwerbung André Lakos angetretenen SCL Tigers einen Weg zum Sieg.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Thomas Nüssli

Leistete mit seinen drei Toren einen wichtigen Beitrag zum Sieg der SCL Tigers bei Hockey Thurgau: Thomas Nüssli.

 

Wenn der Tabellenletzte gegen den unangefochtetenen Leader einen Punkt holt, entsteht häufig der Eindruck, dass der Favorit das Spiel auf eine zu leichte Schulter genommen hat. Tatsächlich kamen die Zuschauer in den ersten Minuten nicht zum Staunen heraus. Bereits nach 38 Sekunden führte der Aussenseiter durch einen Treffer von Fadri Lemm mit 0:1. Spätestens nach neun Minuten musste dieser Vorsprung als verdient bezeichnet werden, obwohl auch die fahrig wirkenden Langnauer erstklassige Möglichkeiten hatten. So scheiterten beispielsweise Sven Lindemann (3.) und Thomas Nüssli (4.) in ausgezeichneter Position. Doch in der 5. und in der 9. Minute hatte Thurgaus Aurelio Lemm je eine Top-Möglichkeit, und in der 6. Minute traf Toms Andersons nur den Pfosten. Ausgerechnet eine 98 Sekunden dauernde doppelte Unterzahlsituation weckte aber die Langnauer. Sie überstanden den Ansturm der Thurgauer. Von da weg hatten sie eher mehr vom Spiel, Mit Betonung auf eher. Denn so deutlich war das nicht.

 

Derzeit erleben wir so etwas wie den Aufstand der Schwanzklubs. Sowohl der HC Ajoie (derzeit 8., heute 5:0-Sieg gegen Red Ice) wie auch Hockey Thurgau (9.) gewinnen regelmässig. Die Ostschweizer obsiegten in vier ihrer ihrer letzten sechs Partien. Kein Wunder also, wurde auch der Leader gefordert. Doch zu Beginn des zweiten Drittels war vorerst einmal fertig lustig. Denn ausgerechnet Thomas Nüssli brachte den Gästen bei seinem letztjährigen Team mit zwei Toren die Führung (21. + 25.) die Führung. Er machte sich damit in der Güttingersreuti keine neuen Freunde und wurde fortan wie auch Topscorer Chris DiDomenico sowohl auf dem Eis als auch von den Zuschauerrängen provoziert. Die Freude der Langnauer über die Führung dauerte allerdings nciht lange. Bereits in der 29. Minute gelang Dereck Damon der Ausgleich.

 

Von da weg war das Spiel ein intensiver Fight um den Sieg, der stark an die Playoffs im letzten Frühjahr gegen den gleichen Gegner erinnerte. Christian Weber hatte sein Team hervorragend auf den Leader eingestellt, Thurgau-Hüter Dominic Nyffeler in prächtiger Form wurde von seinen Vorderleuten sehr gut abgeschirmt. Dabei sorgten die Ostschweizer auch dafür, dass es dem ebenfalls untadeligen Lorenzo Croce im Tiger-Tor nicht allzu wohl wurde. Doch je länger das Spiel dauerte, umso mehr hatten die Emmentaler das Übergewicht. Doch in der regulären Spielzeit schafften sie den Siegtreffer nicht mehr.

 

Siegtreffer durch Penalty

Ins Penaltyschiessen schafften es die Thrugauer allerdings nicht. In der Overtime gaben die Langnauer mächtig Gas und scheiterten bereits in der 61. Minute mit einem Lattentreffer durch Sven Lindemann nur ganz knapp. Als dann Sekunden vor Ablauf der Verlängerung Toms Andersons den Puck absichtlich vor dem anstürmenden Thomas Nüssli unter sich begrub, konnten die Schiedsrichter nicht anders. Nüssli durfte zum Penalty antreten. Mit einer in Langnau noch nicht gesehenen Variante, aber frech wie bereits öfters, versenkte er diese Möglichkeit lediglich 23 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung zum letztlich verdienten Sieg der Langnauer. Mit seinen drei Treffern hätte Nüssli klar zum besten Spieler seines Teams ausgezeichnet werden müssen. Doch eben: Seine Beliebtheit in der Ostschweiz hat am heutigen Abend wegen der drei Treffer zusätzlich gelitten. Deshalb wurde Massimo Rochetti zum Best Player seines Teams ausgezeichnet.

 

«Es war schon speziell, ausgerechnet hier drei Treffer zu markieren» gab Nüssli anschliessend zu Protokoll. Zu den Provokationen auf dem Eis sowie von den Zuschauerrängen, und den Würfen von Gegenständen (sogar ein Schuh kam geflogen) meinte er: «Auf dem Eis sind Provokationen Part of the game. Doch dass sich erwachsene Menschen auf den Zuschauerrängen zu so etwas hinreissen lassen, verstehe ich nicht. Es waren Kinder in der Eishalle. Da haben die Erwachsenen doch eine Vorbildfunktion. Wie dem auch sei: Wir Spieler dürfen uns nicht provozieren lassen, sonst werden wir gebüsst.»

 

 

Hockey Thurgau - SCL Tigers 2:3 n.V. (1:0, 1:2, 0:0)

 

Güttingersreuti Weinfelden, 1'332 Zuschauer. SR: Kämpfer/Dipietro, Gnemmi/Rüegg. Tore: 1. (0.38) F. Lemm (Damon) 1:0. 21. (20.48) Nüssli (S. Lindemann, C. Moggi) 1:1. 25. Nüssli (Bucher, DiDomenico, Ausschluss Büsser) 1:2. 29. Damon (Spurgeon, Ausschluss Haas, Strafe gegen Bonnet angezeigt) 2:2. 65. Nüssli (Penalty) 2:3. Strafen: 9-mal zwei Minuten gegen Hockey Thurgau, 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

Hockey Thurgau: Nyffeler,; Roos, Eigenmann; Winkler, Büsser; Kühni, Maier; Urech, Hüsler; Schmutz, Damon, F. Lemm; Andersons, Küng, Rohner; A. Lemm, Spurgeon, Bahar; Mettler, Wichser, Fuhrer.

 

SCL Tigers: Croce; K. Lindemann, bonnet; Müller, Stettler; Ronchetti, Zryd; Currit; S. Lindemann, C. Moggi, Haas; Nüssli, DiDomenico, Bucher; Rexha, A. Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, T. Gerber; Schlapbach.

 

Bemerkungen: Thurgau ohne SCL Tigers ohne Hecquefeuille, Gustafsson, Bärtschi, Rüegg (alle verletzt), Lakos (Lizenz), Haberstich (U18) Bandiera (überzählig). 6. Pfopstenschuss Andersons. 61. Lattenschuss S. Lindemann.