20 Minuten online

Eine 13er-Liga für Langnaus Rettung?

von Klaus Zaugg, 20 Minuten online - Ausgerechnet Servette-Präsident Hugh Quennec möchte sofort eine 13er-Liga um die SCL Tigers zu retten. Zum Glück ist dieser bare Unsinn völlig chancenlos.

Presse • • von Klaus Zaugg

Politiker haben immer mehr Mühe, Volksentscheide zu akzeptieren und im Sport gibt es immer wieder Versuche, die ewigen Gesetze von Sieg und Niederlage ausser Kraft zu setzen. Typisch dafür der Vorschlag von Servette-Präsident Hugh Quennec, lanciert in «Le Matin»: Um die SCL Tigers zu retten, müsse sofort auf 13 NLA-Teams aufgestockt werden. Mit den altbekannten Argumenten: Langnau habe doch so viel in eine neue Arena investiert und es gehe um Arbeitsplätze. Und weiteres Blablabla.

Die Faszination des Sportes ist die Wahrheit und die Klarheit der Resultate. Wer verliert, hat verloren und kann nicht mehr, wie in der Politik, mit einem faulen Kompromiss die Folgen abmildern. Seit immer mehr Politiker und Juristen im Sport mitreden, gibt es regelmässig Versuche, die normative Kraft der Resultate abzuschwächen.

Vorlage für die Fussball-Liga?

Servette-Präsident Hugh Quennec ist ein kluger Mann. Er ist auch Vorsitzender des akut abstiegsbedrohten Fussballunternehmens Servette. Wäre eine Aufstockung zur Rettung im Eishockey machbar, könnte er im Fussball die gleiche Aktion mit grösseren Chancen lancieren. Mehr noch: Bereits jetzt ist abzusehen, dass Lausanne nächste Saison um den Ligaerhalt kämpfen muss.

 

Sollte Lausanne absteigen, kommt im nächsten Frühjahr so sicher wie das Amen in der Kirche das welsche Gejammer und der Versuch, Lausanne politisch zu retten.

 

Vorstoss hat keine Chance ohne den SCB und NLB-Teams

Die SCL Tigers werden politisch nicht gerettet. Sogar SCB-General Marc Lüthi, der ja schon wegen der Derbys ein kommerzielles Interesse an Langnaus NLA-Präsenz hat, lehnt jede politische Rettungsaktion rundweg ab. «Da würden wir nicht mitmachen und dagegen würden sich auch andere Klubs wehren.» Eine solche politische Rettungsaktion wäre nur mit qualifizierten Mehrzeiten bei der Liga-Versammlung möglich. Und die ist ohne die Lobby des SC Bern nicht zu erreichen. Und schon gar nicht ohne die NLB-Teams.

 

Die NLB-Teams bekommen mit den SCL Tigers einen attraktiven Ersatz für Lausanne – ohne Lausanne und ohne die SCL Tigers wäre die NLB in jeder Beziehung nur noch die Hälfte wert.