EHC Kloten - SCL Tigers 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)

Eine erneut tadellose Leistung bringt weitere drei Punkte.

Nach neun Sekunden das erste Tor, nach sechzig Minuten den Sieg - perfekt ist das Sechs-Punkte Wochenende für die SCL Tigers. Sie wirkten nach dem frühen Führungstor lange Zeit zielsicher.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Kaum ein Durchkommen für die Klotener vor dem Langnauer Tor. Die Defensivleistung der Tiger war erneut der Schlüssel für den Erfolg. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Half ein ehemaliger Tiger ein ganz klein wenig mit, die Langnauer auf die Siegesstrasse zu führen? Michael Liniger, ehemaliger Young Tiger und später auch Captain der grossen Tiger, wurde für seine neun Jahre dauernde Zeit beim EHC Kloten gefeiert. Er spielt heute in der NLB bei den GCK Lions. Die Ehrung dauerte einige Minuten und beide Mannschaften standen dabei Spalier, verloren bestimmt auch etwas von ihrer Körperwärme, wurde etwas steif. Dies schienen die LAngnauer besser zu verkraften. Bereits nach neun Sekunden schlugen sie zu.

 

Klar, ein Tor bereits nach neun Sekunden ist der ideale Auftakt in eine Partie. Nils Berger, erzielte es auf Zuspiel von Eero Elo. Eine derart frühe Führung verleiht zumindest für einen kleinen Moment das Gefühl, dass die Partie den richtigen Verlauf nehmen könnte. Und vor allem verleiht es zusätzliche Energie. Doch die SCL Tigers waren zu Besuch beim EHC Kloten, einem der tempostärksten Teams der Liga. Und da kann sich niemand einbilden, dass nach ein paar sekunden bereits die Weichen gestllt sind.

 

Was die Emmentaler danach lieferten, war eine ebenso abgklärte wie engagierte Leistung. Und zwar standen sie nicht nur hinten rein. Wie im Spiel am tag zuvor gegen den HC Lugano - wenn auch etwas weniger forsch - versuchten sie immer wieder, Nadelstiche in der Offensive zu setzen. Und erneut kamen auch sie zu guten Torgelegenheiten. Ein bisschen Glück war auch dabei, dass die Tiger ihr Tor über 50 Minuten lang rein halten konnten. Dann aber schepperte es auch hinter dem erneut starken Ivars Punnenovs. Drew Shore profitierte von einem Fehler in der Langnauer Defensive und glich die Partie aus (51.). Doch was haben die Tiger für ein Glück mit ihren Torhütern. Ivars Punnenovs und Damiano Ciaccio scheinen sich gegenseitig zu Höchstleistungen zu pushen. Die Langnauer können sich keine mittelmässigen Torhüterleistungen leisten, sonst droht die Niederlage. Was Ciaccio gestern und Punnenovs heute abgeliefert haben, ist allererste Sahne. Der Langnauer Höhenflug ist zu einem schönen Teil auch den beiden Hütern zu verdanken.

 

Aber zurück zum Spiel. Das Momentum war nun natürlich gekippt. Nicht nur wegen dem Ausgleich 50 Minuten nach dem frühen Führungstreffer, sondern vor allem auch wegen dem «Wie». Da kassieren der Klotener Alain Bircher eine Fünfminutenstrafe wegen eines Checks gegen den Kopf an Nils Berger. Der Sieg scheint in greifbare Nähe zu rücken. Doch die Tiger spielen ein miserables Poweplay und dann muss auch noch Chris DiDomenico für zwei Minuten raus. Und zu allem Überfluss dann der vermeidbare Gegentreffer. Alles scheint den Bach runter zu gehen. Die ganze disziplinierte Leistung von zuvor für nichts und wieder nichts.

 

Doch weit gefehlt. «Wir spielten einfach weiter wie zuvor», erklärte der zum besten Akteur seiner Mannschaft gewählte Ivars Punnenovs. «Wir wussten ja, dass wir zuvor gut gespielt hatten.» Und tatsächlich. Die Tiger fighteten, und es war buchstäblich ein erkämpftes, ein erfightetes Tor, das Flurin Randegger in der 56. Minute im Netz des ebenfalls untadeligen Luca Boltshauser unterbrachte. Nix da von Momentum für den EHC Kloten. Der Tiger suchte den Sieg, wie natürlich auch die Klotener. Die Tiger aber suchten nicht nur, sie fanden ihn. In der 60. Minute brachte Ville Koistunen die definitive Siegsicherung im leeren Klotener Tor unter.

 

Die Langnauer sind nun punktgleich mit dem auf Rang 8 (eim Playoff-Rang !!!) liegenden Servette und dem 9. EHC Biel. Am Diestag kommt es zum Derby gegen eben diese Bieler. Das wird ein knüppelhartes Spiel. Freuen wir uns darauf. Bei einem Sieg könnten sich die Tiger zumindest vorübergehend einen Platz an der Sonne sichern. Wie geil wäre das denn. Und dies nach diesem miserablen start in die Meisterschaft.

 

EHC Kloten - SCL Tigers 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)

 

Swiss Arena Kloten, 5'535 Zuschauer, SR: Kurmann/Mollard, Borgi/Progin. Tore: 1. (0.09) N. Berger (Elo) 0:1. 51. Shore (Ausschlüsse Bircher, DiDomenico) 1:1. 56. Randegger (Kuonen, DiDomenico) 1:2. 60 (59.36). Koistinen (Lindemann, Albrecht, ins leere Tor) 1:3. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tgiers, 4-mal zwei Minuten + 1-mal fünf Minuten (Bircher, Check gegen den Kopf gegen Kloten.

 

EHC Kloten: Boltshauser; Frick, Sanguinetti; Weber, Stoop; Harlacher, Back; Bircher, Bader; Hollenstein, Santala, Praplan; Sheppard, Shore, Leone; Kellenberger, Schlagenhauf, Lemm; Bieber, Homberger, Obrist.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Seydoux; Randegger, Zryd; Müller, Weisskopf; Currit; N. Berger, Schremp, Elo; Lindemann, Albrecht, DiDomenico; Wyss, Chiriaev, Kuonen; R. Gerber, A. Gerber, Moggi; Rüegsegger.

 

Bemerkungen: Kloten ohne Ramholt, Grassi, M. Gerber, von Gunten; SCL Tigers ohne Stettler, Haas, P. Berger, Nüssli, Blaser (alle verletzt), Shinnimin (überzählig). 5. Lattenschuss Santala. Kloten von 59.16 bis 59.37 ohne Torhüter.