Wochen-Zeitung, Werner Haller

Eine zwanzigminütige Lehrstunde

Die SCL Tigers befinden sich auf der Zielgeraden zur entscheidenden Meisterschaftsphase. Die letzten Runden waren eine Playoffhauptprobe mit drei Spielen innert fünf Tagen.

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Gegen Ajoie (a 1:0), Langenthal (h 6:3) und Olten (a 1:5) machten sie während sieben der neun Drittel mehr richtig als falsch, nur die Intensität konnten sie in zwei Spielen nicht während 60 Minuten hochhalten. Gegen Ajoie spielten sie diszipliniert und defensiv solid und was aufs Tor kam, wehrte Damiano Ciaccio bei seinem zweiten Shutout ab. Den 6:3-Heimsieg gegen Langenthal verdienten sich die SCL Tigers mit einer hohen Spielintensität in den ersten 40 Minuten und einer 5:2-Führung. Drei unnötige Strafen im letzten Spielabschnitt beeinflussten ihren Spielrhythmus aber negativ, so dass die Langenthaler aufkamen und die Entscheidung beim Stande von 5:3 erst kurz vor Schluss mit einem Schuss ins leere Tor fiel. In Olten hatten die Emmentaler Spiel und Gegner in den ersten vierzig Minuten ebenfalls unter Kontrolle, nicht zuletzt dank Goalie Ciaccio, der 16 Schüsse abwehrte. Aber sie verschenkten kurz nach dem 1:0 in doppelter Überzahl den Ausbau ihrer Führung auf 2:0. Das erfolgreiche Überstehen einer derart kritischen Situation weckte bei den Gastgebern Emotionen, die man bei ihnen in den beiden ersten Dritteln vermisst hatte. Auf diese Reaktion waren die Langnauer nicht gefasst. Sie erhielten von Olten eine zwanzigminütige Lehrstunde mit fünf Gegentreffern. Bei drei Gegentoren stand die Linie mit Sandro Moggi, Claudio Moggi und Alban Rexha auf dem Eis, beim 1:4 sogar in Überzahl. Der Schlussabschnitt in Olten war ein Denkzettel im Hinblick auf die Playoffs. Derart schwache Drittel können in den Playoffs nicht nur die Wende in einem Spiel, sondern auch in einer Best-of-7-Serie bedeuten. Der Umschwung zu Gunsten von Olten wurde ein weiteres Mal durch ein frühes Gegentor eingeleitet, diesmal war es der 1:1-Ausgleich nach 40 Minuten und 30 Sekunden. In sechs der letzten sieben Spiele kassierten die jeweils unkonzentriert beginnenden Langnauer insgesamt acht Gegentore kurz nach Beginn der Begegnung oder eines Drittel. Das sind zweifellos einige zuviel.