Wie beim letzten Heimspiel:

Erneut drehten die SCL Tigers im Schlussdrittel das Spiel

Wichtiger Sieg im Kampf um die Playoffs. Die SCL Tigers besiegen den HC Davos dank zwei Treffern im Schlussdrittel mit 2:1. Damit schliessen die Langnauer zu Servette auf.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Das Langnauer Bollwerk hielt dem Ansturm der Davoser oft nur mit Glück stand. Aber mit einer Ausnahme hielt die Festung. Bild: Bruno Wüthrich

 

Zugegeben: Es brauchte Glück und einen erneut sackstarken Ivars Punnenovs. Ach, was wären die Tiger ohne ihre beiden Torhüter. Beide ermöglichen ihrer Mannschaft immer wieder, um den Sieg mitzuspielen. So eben Punnenovs aucn heute. Davos war zwei Drittel lang die stärkere Mannschaft, setzte die Tiger grossmehrheitlich unter Druck. Wie in Zürich über die ganze Partie waren die Langnauer auch heute die ersten vierzig Minuten fast ausschliesslich mit Abwehrarbeiten beschäftigt. Dies ist nicht verwunderlich, fiel doch heute auch noch Anton Gustafsson krankheitshalber aus. Neben den beiden Verletzten Antti Erkinjuntti und Thomas Nüssli nun also auch noch der perfekt berndeutsch sprechende Schwede mit Schweizer Lizenz. Damit fehlen den Emmentalern derzeit drei Stürmer, die normalerweise in den ersten beiden Blöcken spielen. Und dies merkte man. Die Tiger waren heute offensiv lange Zeit harmlos, erledigten jedoch ihren defensiven Job einmal mehr mit Bravour. Einzig in der 28. Minute schlug es hinter Ivars Punnenovs ein. Andreas Ambühl lenkte einen Schuss von Mark Wieser unhaltbar ab. Unhaltbar? Ivars Punnenovs sieht dies anders. «Wäre ich stehen geblieben und hätte die nähere Ecke zugemacht, wäre auch bei diesem Treffer etwas zu machen gewesen. Aber ich war mit meiner Fanghan unterwegs in die andere Ecke und so öffnete sich ein Spalt.» Nun, dies ist Selbstkritik auf hohem Niveau. Es hatte viel mit dem Torhüter zu tun, dass die Einheimischen nach 40 Minuten lediglich mit 0:1 im Rückstand lagen. Doch Punnenovs rühmte seine Vorderleute: «Bei fast allen Schüssen, die ich zu halten hatte, hatte ich freie Sicht. Die Schüsse, bei denen es schwierig geworden wäre, blockten meine Vorderleute.» So soll es sein. Man rühme sich gegenseitig, und sorge damit untereinander für noch mehr Selbstvertrauen. Dies übrigens völlig zurecht. Denn Siege der Tiger sind derzeit regelmässig.

Was für eine Energie dann plötzlich im Schlussdrittel. Man merkte von Beginn der letzten 20 Minuten an, dass die Tiger jetzt mehr nach vorne arbeiten wollten. Was zuerst noch etwas zaghaft wirkte, bekam in der 45. Minute richtig Schub. Denn da realisierten die Langnauer den Anschlusstreffer. Roland Gerber bediente Emanuel Peter, und dieser liess Davos-Hüter Joren van Pottelberghe gekonnt aussteigen. Ausgerechnet die vierte Linie brachte also die Tiger wieder zurück ins Spiel. Mitgeholfen hat bestimmt auch das Publikum, welches bereits zuvor bemerkte, dass etwas drin liegen könnte, und sowohl ihre Krachmacher wie auch ihre Stimmbänder nicht schonten. Und als der Ausgleich einmal geschafft war, schien es plötzlich nur noch eine Frage der Zeit, bis auch noch der Siegtreffer fallen würde. Dieser fiel dann auch, und zwar durch den Schweden Andreas Thuresson in der 54. Minute. Beeindruckend danach, dass die Langnauer in den letzten sechs Minuten nicht mehr in Bedrängnis kamen. Um den Sieg ins Trockene zu bringen, brauchten sie kein Glück mehr in anspruch zu nehmen.

Damit haben die Langnauer punktemässig zu Servette aufgeschlossen, das derzeit (noch) auf dem 8. Rang liegt. Doch morgen folgt das schierige Spiel in Zug. Die Tiger sind allerdings auch in der Innerschweiz nicht chancenlos.

 

SCL Tigers - HC Davos 2:1 (0:0, 0:1, 2:0)

Ilfishalle, 5'954 Zuschauer. SR: Stricker/Urban, Castelli/Obwegeser. Tore: 28. Ambühl (M. Wieser, Johansson) 0:1. 45. Peter (Gerber) 1:1. 54. Thuresson (Elo, Ausschluss Schneeberger) 2:1. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 4-mal zwei Minuten gegen den HC Davos.

SCL Tigers: Punnenovs; Zryd, Seydoux; Blaser, Huguenin; Lardi, Erni; Randegger; Dostoinov, Gagnon, Thuresson; N. Berger, Himelfarb, Elo; P. Berger, Albrecht, Neukom; Gerber, Peter, Kuonen; Rüegsegger.

HC Davos: van Pottelberghe; Du Bois, Jung; Nygren, Aeschlimann; Schneeberger, Paschoud; Heldner, Forrer; Little, Corvi, Simion; Ambühl, Johannsson, M. Wieser; Eggenberg, Buck, Kessler; Jörg, Walser, Sciaroni.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Erkinjuntti, Nüssli, Stettler (alle verletzt, Gustafsson (krank), Haas (Olten), Müller (Langenthal), Barker (überzählig). Davos ohne D. Wieser, Lindgren, Rodin, Egli (alle verletzt), Kousal (abwesend), Kindschi (überzählig). 56.20: Timeout HC Davos. Davos ab 59.19 ohne Torhüter.