Keine Punkte in Zug für die SCL Tigers

Erste Auswärtspleite seit dem 22. September.

Die SCL Tigers sind auswärts doch noch zu besiegen. Nach vier Siegen auf fremdem Eis in Folge verlieren die Langnauer in Zug mit 1:4. Für einmal läuft der Puck für den Gegner.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Langnaus Hüter Damiano Ciaccio hatte in Zug viel zu tun. Hier wehrt er gegen Zugs Verteidigungsminister Raphael Diaz. Bild: Bruno Wüthrich

 

Es war ein Abend, bei dem rasch einmal klar war, wie dieser verlaufen würde. Der EVZ stellt derzeit zwar nur ein Rumpfteam. Mit David McIntiyre, Garrett Roe und Viktor Stalberg fehlten gleich drei Ausländer. So rückte Pontus Widerström, der Ausländer der Academy, ins Team. Somit traten die Innerschweizer wenigstens mit zwei Ausländern an. Doch mit den gleichen Absenzen gewannen die Zuger vor Wochenfrist gegen den Leader EHC Biel. Damals fehlte sogar noch Verteidigungsminister Raphael Diaz. Dieser war heute jedoch wieder dabei.

Gegen Rumpfteams ist immer schwierig zu spielen. Weil nämlich diejenigen Spieler, die fit sind, in der Regel enger zusammen stehen und jeder noch etwas mehr Leistung abruft, als dies üblicherweise der Fall ist. So war dies auch heute mit dem EV Zug, welcher diese Partie letztendlich verdient gewann, wenn im ersten Drittel alles etwas gar leicht gelang. Doch das Team von Coach Dan Tangnes führte die etwas feinere Klinge, war läuferisch etwas besser, und lange Zeit auch gedanklich etwas präsenter als die Langnauer, bei welchen vor allem die Effizienz, und manchmal auch die Zielstrebigkeit und die Passgenauigkeit schmerzlich vermisst wurde. Vor allem im Mitteldrittel, aber auch in den letzten 20 Minuten wären genügend Möglichkeiten zum Ausgleich vorhanden gewesen. Doch die Tiger kamen zur Spielmitte (31.) während einer zwei Minütigen doppelten Überzahl kaum zu einer Torchance und mussten zum Ende der gegnerischen Ausschlüsse nach einem Aufbaufehler von Harri Pesonen fast noch einen Gegentreffer entgegen nehmen. Reto Suri scheiterte jedoch in aussichtsreicher Position. In doppelter Überzahl einen Shorthander zu kassieren, wäre die Höchststrafe gewesen. Insgesamt war das Langnauer Spiel in Überzahl gegen die ein agressives Boxplay spielenden Zuger völlig ungenügend.

Dabei begann das Team von Coach Heinz Ehlers bezüglich Powerplay eigentlich gut. Bereits im Startabschnitt agierten die Tiger während 70 Sekunden mit zwei Mann mehr. Und da reussierten sie nach einer schönen Kombination durch einen Treffer von Chris DiDomenico. Doch es war ledigliche das Anschlusstor zum 1:2. Denn in der 5. Minute lenkte Lino Martschini einen Schuss von Thomas Thiry ins Langnauer Tor ab, und zweieinhalb Minuten lupfte Santeri Alatalo den Puck gekonnt über Tiger-Hüter Damiano Ciaccio hinweg.

Nach DiDomenicos Ausgleich lief die zweite Strafe gegen den EVZ noch 50 Sekunden weiter. Die Langnauer vermochten diese Möglichkeit aber nicht mehr zu nutzen. Es kam sogar noch schlimmer. Als Pontus Widerström von der Strafbank kam, bezwang er Ciaccio postwendend zum dritten Mal (14.). Der alte Zweitore-Abstand war also schnell wieder hergestellt, und für den Rest des Startdrittels mussten die Gäste froh sein, dass das Skore nicht noch weiter ausgebaut wurde.

Die Szenerie änderte sich ab dem Mitteldrittel. Jetzt waren die Gäste dominater. Doch eben: es fehlte die letzte Präzision. Diese wäre jedoch gegen die schnellen und aufopferungsvoll kämpfenden Zuger notwendig gewesen. So waren die Langnauer zwar mehrmals nahe dran am Ausgleich, aber der letzte Zwick fehlte eben doch. So war der dritte Zuger Treffer in der 14. Minute auch bereits die Entscheidung.

 

EV Zug - SCL Tigers 4:1 (3:1, 0:0, 1:0)

Bossard Arena, 6'746 Zuschauer. SR: Müller/Tscherrig, Castelli/Rebetez. Tore: 5. Martschini (Thiri, Suri) 1:0. 8. Alatalo 2:0. 13. DiDomenico (Huguenin, Gagneon, Ausschlüsse Zehnder, Widerström) 2:1. 14. Widerström 3:1. 60. Klingberg (Albrecht, ins leere Tor) 4:1. Strafen: 7-mal gegen den EV Zug, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

EV Zug: Zgraggen, Schlumpf; Diaz, Stalder; Alatalo, Thiry; Simion, Albecht, Glauser; Suri, Zehnder, Martschini; Haberstich, Senteler, Schnyder; Widerström, Leuenberger, Klingberg.

SCL Tigers: Ciaccio; Blaser, Glauser, Lardi, Erni, Huguenin, Cadonau, Leeger, Randegger; Neukom, Gagnon, DiDomenico; Pesonen, Johansson, Kuonen; Diem, Gustafsson, Rüegsegger; Melnalksnis, P. Berger, Gerber.

Bemerkungen: EV Zug ohne McIntyre, Roe, Stalberg, Morant, Zryd (alle verletzt). SCL Tigers ohne N. Berger, Dostoinov, Nüssli, Peter (alle verletzt), Kindschi (Kloten), Elo (überzählig). 55.47: Timeout EV Zug. SCL Tigers von 59.12 bis 59.18 ohne Torhüter.