SCL Tigers - HC Genf-Servette 3:2 n.V. (0:0, 1:1, 1:1)

Erster Sieg und wichtiger Schritt aus der Krise

Die SCL Tigers feiern in einem Spiel, das phasenweise nicht zum Anschauen war, aber in welchem sie vor allem defensiv grösstenteils eine disziplinierte Leistung zeigen, ihren ersten Saisonsieg. Morgen gegen Kloten soll der zweite folgen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Bei dieser Belagerung des Genfer Gehäuses schaute für die SCL Tigers nichts heraus. (Bild: Bruno Wüthrich)

In der 64. Minute verwertet Aaron Gagnon ein Zuspiel von Samuel Erni zum ersten Sieg für die SCL Tigers in dieser Saison. Es war der verdiente Sieg der vor allem in der Verlängerung klar besseren Mannschaft nach einer Serie von hochklassigen Torchancen. Es war aber auch ein Sieg nach einem Spiel, das lange Zeit fast nicht zum zuschauen war. Zwar war Langnaus Defensive diesmal meistens auf der Höhe und Damiano Ciaccio war auf der Höhe seiner Aufgabe, aber gegen vorne lief phasenweise gar nichts. Dies war aber auf Seiten der Genfer nicht anders, so kam zeitweise nach zwei, drei Puckberührungen der einen Mannschaft bereits wieder das andere Team in Scheibenbesitz. Doch egal, wie dieser Sieg zustande kam: 1.) war er verdient, und 2.) äusserst wichtig. Dies bestätigt auch Alexei Dostoinov, der mit seinem Führungstreffer zum 1:0 auch gleich seinen 1. Saisontreffer erzielte. «Wir haben auch bisher nicht so schlecht gespielt. Aber mit dem Siegen wollte es einfach nicht klappen», blickte er zurück. Dies habe das Team schon sehr verunsichert. «Da kommst du nur wieder raus, wenn du bereit bist, weiter zu kämpfen und dein Bestes zu geben, auch wenn es dem Team und dir selbst nicht so läuft. So sind sowohl dieser Sieg sowie mein Tor eine wirkliche Befreiung.»

Tor zum 1:0: Seit Yannick-Lennard Albrecht zu Beginn des zweiten Drittels seine Strafe abgesessen hat, bestürmen die SCL tigers das Genfer Tor. Schliesslich passt Thomas Nüssli zu Alexei Dostoinov und der bezwingt Genfs Goalie Gauthier Descloux von der blauen Linie. Die Führung der Langnauer ist verdient, hält jedoch nur gerade gute zwei Minuten. Dann fängt Anthony Huguenin an der gegnerischen blauen Linie einen Puck ab, muss aber mit dem Weiterspielen warten, bis ein Langnauer aus dem gegnerischen Drittel heraus ist. In dieser Zeit verliert er den Puck wieder und dann geht es ab in die andere Richtung. Schliesslich gelangt der Puck via Damian Ryat zu Tanner Richard, der Damiano Ciaccio im Nachschuss bezwingt.

Irgenwie schienen die Langnauer am gefährlichsten zu sein, wenn einer von ihnen von der Strafbank gekommen ist. Zwei Strafen wurden gegen die auch in dieser Hinsicht disziplinierten Langnauer ausgesprochen. Die zweite gegen Alexei Dostoinov. Kaum ist dieser wieder auf dem Eis, gehts vor dem Genfer Tor wieder rund. Diesmal passt Ville Koistinen zu Aaron Gagnon, der zum 2:1 verwertet (52.). Doch auch diesmal währt die Freude nur kurz. Nicht einmal zwei Minuten später gleichen die Genfer durch Cody Almond der ein Zuspiel von Goran Bezina ins Tor ablenkt, wieder aus (54.). Die Langnauer zogen unmittelbar nach ihrem Führungstor eine kurze, sehr schwache Phase ein. Es schien, als würden sie geradezu um den Gegentreffer betteln. Auch danach ging es minutenlang hoch her vor dem Langnauer Tor, dies aber ohne dass die Genfer zu zwingenden Chancen gekommen sind. Anders die Langnauer, welche in den letzten beiden Spielminuten der regulären Spielzeit nochmals mächtig aufs Gaspedal drücken. Doch gleich mehrere Akteure vergaben hochklassige Torchancen.

Auch Aaron Gagnon dürfte froh sein, dass er nun nach seinen drei Toren im Cup mit seinen zwei Treffern inkl. Gamewinner gegen Genf definitiv in Langnau angekommen zu sein scheint. Ausgerechnet in dem Moment, in welchem sich der Kanadier Chris DiDomenico in Langnau gemeldet hat.

 

SCL Tigers - HC Genf-Servette 3:2 n.V. (0:0, 1:1, 1:1)

 

Ilfishalle, 5'248 Zuschauer. SR:Massy/Stricker, Borga/Progin. Tore: 22. Dostoinov (Nüssli) 1:0. 25. Richard (Ryat, Schweri) 1:1. 52. Gagnon (Koistinen, Albrecht) 2:1. 54. Almond (Bezina, Gerbe) 2:2. 64. Gagnon (Erni, Nüssli) 3:2. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 3-mal zwei Minuten gegen Servette.

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Zryd; Erni, Seydoux; Huguenin, Lardi; Randegger, Müller; Erkinjuntti, Gustafsson, Elo; Neukom, Gagnon, Kuonen; Nüssli, Albrecht, Dostoinov; Haas, Peter, Gerber.

Servette: Descloux; Tömmernes; Petschenig; Fransson, Jacquemet; Mercier, Loeffel; Bezina, Vukovic; Spaling, Arnaud, Gerbe; Simek, Romy, Wick; Ryat, Richard, Schweri; Holdener, Hasani, Traber.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Schmid (Ersatztorhüter), P. Berger, N. Berger, Stettler, Punnenovs, Blaser (alle verletzt), Himelfarb, Rüegsegger (überzählig). Servette ohne Chuard (Ersatztorhüter), Mayer, Bays, Rubin, Impose, Rod. 17. Pfostenschuss Neukom. 59.18: Time out SCL Tigers