Red Ice Martigny - SCL Tigers 3:2 (2:1, 0:0, 1:1)

Erstmals zwei Niederlagen in Folge für die SCL Tigers

Die SCL Tigers verloren in Martigny in einem guten, intensiven, hart aber fair geführten Spiel mit 2:3. Trotz der Niederlage war eine deutliche Reaktion auf die hohe Niederlage unverkennbar. Der entscheidende Treffer fiel erst 97 Sekunden vor Schluss.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Sven Lindemann 1

Erzielte den Ausgleich zum 2:2: Sven Lindemann (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Red Ice hat diesen Sieg nicht gestohlen. Die unterwalliser suchten den dierekteren Weg aufs Tor als die SCL Tigers, brachten dadurch insgesamt mehr Intensität ins Spiel und befinden sich zudem näher an der Playoff-Form. Doch niemand hätte etwas dagegen sagen können, wenn die Gäste den Sieg eingefahren hätten. Dass dies nicht der Fall war, haben sie sich indes selber zuzuschreiben. Im Mitteldrittel waren die Tiger klar das bessere Team. Dies drückt sich bei einem Schussverhältnis von 15:3 zugunsten der Emmentaler deutlich aus. Noch klarer wird die Überlegenheit in diesem Abschnitt, wenn man berücksichtigt, dass die Mannschaft sechs Minuten in Unterzahl agieren musste. Doch daraus zogen die Langnauer keinerlei Profit. Das Drittel endete mit 0:0. Die grösste Chance vergab dabei Silvan Wyss, der seine Chance in der 38. Minute durch eine Wundertat von Red Ice - Hüter Gauthier Descloux vernichtet sah. Der 18-jährige U20 - Nationaltorhüter hatte entscheidenden Anteil am Sieg der Unterwalliser. Dank seinen Paraden blieb es nach 40 Minuten bei der 1:2 - Führung von Red Ice aus dem ersten Drittel, in welchem Evgenï Chiriaev sein Team zwei mal in Führung schoss. Der erste Treffer (8.) fiel im Powerplay, beim zweiten (15.) erbte der Sohn des ehemaligen Tigers-Verteidiger Valery Chiriaev nach einem Pfostenschuss von Valentin Borlat. Zwischenzeitlich glich Silvan Wyss das Geschehen aus. Nach einem Schuss von Martin Stettler machte der Red Ice Hüger seinen einzigen Fehler, liess die Scheibe fallen, und Wyss stand dort, wo in solchen Situationen ein Stürmer stehen muss.

 

Im letzten Drittel glich sich das Geschehen wieder aus. Doch nun holten die Langnauer nach, was sie zuvor verpasst hatten. Sven Lindemann erzielte auf Zuspiel von Claudio Moggi den 2:2 - Ausgleich. Beide Teams hatten danach ihre Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. Die beste davon eröffnete sich Chris DiDomenico in der 54. Minute. Der Topscorer der Langnauer, welcher zuvor vom Vorwurf, in Langenthal einen Linesman attakiert zu haben, frei gesprochen wurde und deshalb spielen konnte, vertändelte diese Reisenmöglichkeit. Besser machte es in der 59. Minute Fabian Brem. Sein Tor lediglich 97 Sekunden vor Schluss vermochten die Langnauer trotz Herausnahme von Hüter Damiano Ciaccio 40 Sekunden vor Schluss nicht mehr auszugleichen.

 

Assistentscoach Peter Andersson wies zurecht darauf hin, dass seine Mannschaft trotz der neuerlichen Niederlage auf die 2:10 - Pleite in Langnau eine deutliche Reaktion gezeigt habe. «Wir haben heute bewiesen, dass das Debakel in Langenthal ein einmaliger Umfaller war, wo einfach zu vieles auf einmal nicht stimmte. Heute gingen wir mit einer ganz anderen Einstellung ans Werk. Doch in den ersten 15 Minuten gelang es uns noch nicht wunschgemäss, die Kreise von Martigny zu stören. Dies hatten wir uns anders vorgenommen.» Doch Andersson nannte auch andere Gründe, weshalb es zum zweiten Mal in Folge nicht reichte: «Unser Hauptproblem ist, dass wir den Puck nicht schnell genug laufen lassen. Dadurch nehmen wir viel Intensität aus dem Spiel und erzeugen nicht den Druck, den wir eigentlich erzeugen können sollten.» Und noch eine Schwäche ortete der Schwede im Spiel der Emmentaler: «Wir lassen uns viel zu oft in die Ecken abdrängen. dies müssen wir bis zu den Playoffs unbedingt noch verbessern.

 

Gegen Red Ice zu verlieren ist keine Schande, zumal beide Teams ein wirklich gutes Spiel zeigten. Trotzdem: Die SCL Tigers verloren erstmals in dieser Saison zwei Spiele in Folge und bezogen zudem in den letzten vier Auswärtsspielen drei Niederlagen. Dies war in dieser Spielzeit auch schon anders. Die Unterwalliser belegen punktgleich mit dem EHC Visp, aber mit der besseren Tordifferenz Platz 3 dieser Quali. Red Ice könnte also Gegner der Langnauer in den Halbfinals der Playoffs sein. Heute wurde klar, dass dies keine einfache Aufgabe werden dürfte.

 

Red Ice Martigny - SCL Tigers 3:2 (2:1, 0:0, 1:1)

 

Patinoire du Forum, Martigny, 1'528 Zuschauer. SR: Clément/Sereinig, Mauron/Rebetez. Tore: 8. Chiriaev (Wick, Maret, Ausschluss K. Lindemann) 1:0. 12. Sterchi (Stettler, A. Gerber) 1:1. 15. Chiriaev (Borlat, Maret) 2:1. 45. K. Lindemann (C. Moggi) 2:2. 59. Brem 3:2. Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen Red Ice, 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

Red Ice: Descloux; Maret, Borlat; M. Sirokovs, Marti; M. Zanatta, L. Zanatta, Zorin; Knoepfli, Chiriaev, Wick; Lakhmatov, Montandon, Starkov; Dähler, Brem, Malgin; Franzén, Faic, Traber;

 

SCL Tigers: Ciaccio; Hcquefeuille, K. Lindemann; Stettler, Müller; Bonnet, Ronchetti; Zryd; Gustafsson, C. Moggi, S. Lindemann; Bucher, Didomenico, Nüssli; Haas, A. Gerber, Sterchi; T. Gerber, Albrecht, Wyss; Rexha.

 

Bemerkungen: Martigny ohne Gaillant, Uhlmann, Hostettler, Marghitola, Wyssn (alle verletzt). SCL Tigers ohne Croce, Rüegg, Bärtschi, S. Moggi, Haberstich (alle verletzt). Lakos, Schlapbach, Currit, Bandiera (überzählig). SCL Tigers ab 59.20 ohne Torhüter. 59.40 Timeout SCL Tigers