HC Fribourg-Gottéron - SCL Tigers 5:3 (2:1, 0:2, 3:0)

Greg Mauldin «erlegte» die Tiger in 115 Sekunden

Die SCL Tigers unterlagen in Fribourg wegen drei Gegentoren in den letzten zehn Minuten mit 3:5. Doch lange Zeit schien zumindest ein Punktgewinn möglich.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die Tiger waren zu Beginn hellwach und dominierten die ersten Minuten des Spiel. Bild: Bruno Wüthrich.

 

Es kann nicht immer aufgehen. Gestern gegen den HC Davos hielten die SCL Tigers nach dem entscheidenden Treffer zum 2:1 bereits in der 21. Minute den eigenen Kasten rein, dies obwohl der HCD in den letzten 20 Minuten fast nur noch im Drittel der Langnauer agierte. Mehr noch: Obwohl die Überlegenheit der Davoser rein optisch im Schlussdrittel frappant schien, liessen die Langnauer nur sehr wenige Chancen zu und sicherten sich den Erfolg schliesslich verdient und souverän.

 

Doch dies liess sich heute in Fribourg nicht wiederholen. Der Druck von Gottéron war zu gross. Auch wenn nach 50 Minuten immer noch die Tiger mit einem Tor führten (Rob Schremp nützte einen schweren Fehler von Yannick Rathgeb in der 40. Minute gnadenlos zur 3:2 - Führung aus), brauchten die Langnauer bereits in den ersten zehn Minuten des Schlussdrittels sehr viel Glück, um ohne Gegentreffer zu bleiben. Es fehlten oft nur Millimeter, und es wurde immer mehr klar, dass dies nicht bis zum Schluss gut gehen konnte. Denn anders als gestern der HC Davos kam heute Gottéron zu seinen Chancen, brauchte aber viel zu viele davon. Trotz des Sieges der Fribourger wurde offensichtlich, wieso sie sich in ihrer, und nicht in der von allen erwarteten Tabellenlage befinden. Das Toreschiessen haben sie nicht erfunden. Doch heute waren bei Gottéron einige Spieler herausragend. Yannick Rathgeb haben wir erwähnt, für ihn gilt dies jedoch nur beschränkt. Aber Greg Mauldin führte in der 51. und 52. Minute mit zwei genauen Schüssen zum 3:3 und zum 3:4 innerhalb von  115 Sekunden die Wende herbei und liess sich auch noch einen Assist zum siegsichernden 5:3 in der 55. Minute gutschreiben. Roman Cervenka brillierte mit den Assists zum 1:2, zum 3:3 und zum 3:4.

 

Die Langnauer, welche Chris DiDomenico heute schonten, begannen die Partie sehr gut. die ersten zehn Minuteen gehörten ihnen, und Ville Koistinen belohnte seine Mannschaft in der 11. Minute mit dem verdienten Führungstreffer. Doch danach verloren die Langnauer etwas den Faden. Einzelne kurze Phasen ausgenommen, dominierte Fribourg von da weg und drehte bis zur ersten Drittelspause das Spiel. Der Ausgleich fiel allerdings noch etwas überraschend nach einer Einzelleistung von Andrej Bykov (14.), doch der Führungstreffer in der 19. Minute durch Yannick Rathgeb (er kompensierte seinen schweren Fehler beim 3:2 Führungstreffer der Langnauer mit einem Tor und zwei Assists), war bereits verdient.

 

Dass die Tiger das Mitteldrittel mit 2:0 gewannen, muss den Fribourgern wie ein Schlafg ins Gesicht vorgekommen sein. Sie betrieben einen gewaltigen Aufwand, erspielten sich viele Chancen, und eigentlich hätten sie, statt in Rückstand zu geraten, die Führung aus dem Startdrittel deutlich ausbauen müssen. Damiano Ciaccio zog erneut einen starken Abend ein, und wenn nicht gerade das Glück die Langnauer begüstigte, so war dann eben noch er zwischen den Pfosten. Vor Schremps Führungstreffer hatte bereits Evgeni Chiriaev in der 30. Minute etwas glücklich ausgeglichen. Benjamin Conz, der heute das Fribourger Tor hütende Playoff-Held der Langnauer, machte hier nicht den glücklichsten Eindruck.

 

Fazit: Den SCL Tigers ist es verschiedentlich gelungen, ihr Tor trotz heftigem Ansturm ihrer Gegner weitgehend rein zu halten und unter Heinz Ehlers regelmässig zu punkten. Die Niederlage in Fribourg zeigte wie letzten Dienstag in Lausanne, dass dies eben nicht immer gut gehen kann. Der Aufwand, der bei einer Abwehrschlacht betrieben werden muss, ist ebenso gross, wie der Aufwand, den die Angreifer betreiben. Vielleicht ist er bei den Langnauern noch grösser, weil sie gegenüber fast allen andern Mannschaften läuferische Defizite haben. Die regelmässigen Punktgewinne der SCL Tigers sind alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

 

HC Fribourg-Gottéron - SCL Tigers 5:3 (2:1, 0:2, 3:0)

 

BCF-Arena Fribourg, 5'961 Zuschauer. SR: Prugger/Wehrli, Borga/Fliri. Tore: 11. Koistinen (Shinnimin) 0:1. 14. Bykov 1:1. 19. Tathgeb (cervenka, Birner, Ausschlüsse Weisskopf, Seydoux) 2:1. 30. Chiriaev (Shinnimin) 2:2. 40. Schrimp 2:3. 51. Mauldin (Cervenka, Rathgeb) 3:3. 52. Mauldin (Cervenka, Rathgeb) 4:3. 55. Ritola (Bykov, Mauldin) 5:3. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen Gottéron, 3-mal zwei minuten gegen die SCL Tigers.

 

Gottéron: Conz; Leeger, Rathgeb; Abplanalp, Maret; Stalder, Schilt; Chavalliaz, Marchon; Mottet, Bykov, Sprunger; Neukomm, Ritola, Neuenschwander; Birner, Cervenka, Mauldin; Chiquet, Gustafsson, Schmutz.

 

SCL Tigers: Ciaccio: Koistinen, Seydoux; Randegger, Zryd; Currit, Weisskopf; N. Berger, Schremp, Elo; Nüssli, Albrecht, Lindemann; Chiriaev, Shinnimin, Kuonen; R. Gerber,A. Gerber, Moggi; Wyss, Rüegsegger.

 

Bemerkungen: Gottéron ohne Rivera, Fritsche, Kienzle (alle verletzt), Piccard (überzählig). SCL Tigers ohne Stettler, Haas, Müller, P. Berger, Blaser, (alle verletzt) DiDomenico, T. Gerber (beide überzählig)