Unter dem Hallendach der Resega

Grosse Ehre für einen Emmentaler

Im Sommer 2003 wechselte Steve Hirschi von den SCL Tigers zum HC Lugano. Am Samstag wurde seine Nr. 8 unter das Dach der «Resega» gezogen.

News • • von Bruno Wüthrich

Bild: Susanne Bärtschi

 

Gemeinsam mit Beat Gerber bildete er in Langnau ein hoffnungsvolles Verteidiger-Duo. Im Sommer 2003 zog es jedoch beide weg von Langnau. Beat Gerber wechselte zum SC Bern, der seine Nr. 2 wohl dereinst ebenfalls unter das Dach der Heimspielstätte ziehen wird. Steve Hirschi aber zog es ins Tessin, wo er fortan für den HC Lugano spielte und dabei auch jahrelang als Captain amtete. Zum Ende der letzten Saison trat Hirschi vom Spitzensport zurück. Vor dem Spiel des vergangenen Samstags gegen die SCL Tigers wurde der Emmentaler vom HC Lugano verabschiedet und geehrt. Dabei skandierten die Fans beider Klubs seinen Namen. FANTIGER-online befragte den Abgetretenen in der zweiten Drittelspause über seine Befindlichkeiten (was gar nicht so einfach war, denn verschiedene Fernseh- und Radiostationen sowie die Tessiner-Fans nahmen ihn so stark in Anspruch, dass ich danach das Tor zum 3:1 und noch einige Minuten mehr vom Spiel verpasste).

FANTIGER: Sie leben seit vierzehn Jahren im Tessin und sprechen fliessend italienisch. Wie ist Ihre heutige Beziehung zum Emmental?

Steve Hirschi: Ich bin und bleibe ein Emmentaler und bin auch mit meiner Heimat sehr verbunden. Aber mir und meiner Familie gefällt es auch im Tessin. Wir wohnen in einem kleinen Dorf, wo wir uns sehr akzeptiert fühlen.

Haben Sie noch Erinnerungen an Ihre Zeit bei den SCL Tigers?

Ich erinnere mich noch an sehr vieles. Ich weiss noch, wie damals die Garderoben waren, was wir im Nachwuchs erlebten. Prägend war auch mein erstes Spiel mit der ersten Mannschaft in Bern. Vor so einer grossen Kulisse einlaufen zu dürfen, war ein gewaltiges Erlebnis. Ich erinnere mich sogar noch an Spielszenen, aber wie das Spiel ausging, könnte ich beim besten Willen nicht mehr sagen.

Und sonst?

Natürlich erinnere ich mich auch an damalige Teamkollegen oder an die Führungscrew. Doch ganz besonders in Erinnerung geblieben sind mit Gerrit und Vreni. Die sind ja auch heute noch dabei und sind ganz besondere Menschen. (gemeint sind Physiothreapeut Gerrit Beekmann, der sich tatsächlich immer noch um die Belange der Tiger kümmert und Vreni Eichenberger, die zum Ende der letzten Saison nach langjährigen Diensten bei den SCL Tigers zurücktrat).

Jetzt wurden Sie vom HC Lugano geehrt. Was löst dies in Ihnen aus?

Die heutige Feier war kurz, aber etwas ganz Besonderes. Besser kann man nicht abtreten. Mit dazu beigetragen hat auch die Delegation aus Langnau. Dies hat mich sehr gefreut. Dass mir auch die Langnauer-Fans zugejubelt und meinen Namen skandiert haben, fand ich grossartig. Ganz herzlichen Dank.

Ihre Eltern wohnen ja in Zollbrück. Sie werden sich also gelegnetlich auch im Raum Langnau aufhalten.

Ich bin regelmässig da. Dies ist, wo ich herkomme. Wie gesagt: Ich bin ein Emmentaler und mir gefällt das Emmental.

Steve Hirschi mit dem Geschenk der Fans (Bild: Bruno Wüthrich)

 

Steve Hirschi absolvierte insgesamt 181 Spiele für die SCL Tigers und lief 580 mal für den HC Lugano auf. Dazu ist er 83-facher Internationaler und unter anderem Mitglied der Olympiamannschaft von 2006 in Turin. Mit dem HCL gewann er 2006 auch die Meisterschaft.