Grunders Villa kostet zwischen 2 und 4 Millionen Franken

BDP-Nationalrat und Pferdezüchter Hans Grunder möchte seine Villa an der Gerbestrasse 16 verkaufen. Im Gegenzug baut er auf seinem Pferdestall an der Schlossmattstrasse eine neue Wohnung für sich und seine Frau.

Presse • • von Berner Zeitung, Philippe Müller

Erst seit Ende letzter Woche ist das Inserat im Internet aufgeschaltet, und doch ist es in Rüegsauschachen und Umgebung schon ein beliebtes Small-Talk-Thema: Hans Grunder will seine grosszügige und edle Landhausvilla an der Gerbestrasse 16 verkaufen (siehe Ausgabe von gestern). Das Haus mit zehn Zimmern und einladender Gartenanlage inklusive Bach und Brücke liegt direkt gegenüber der Metzgerei Hähni und dem Alters- und Pflegeheim Hasle-Rüegsau.

 

Grunder will seine Villa verkaufen, weil seine Kinder langsam, aber sicher auszögen und das Haus dann für ihn und seine Frau zu gross wäre. «Deswegen bauen wir uns nun etwas Kleineres», sagte der BDP-Nationalrat und Pferdezüchter gestern auf Anfrage dieser Zeitung.

 

Fast 1900 Quadratmeter

Wie viel die Landhausvilla mit Baujahr 1992, einer Wohnfläche von 300 Quadratmetern und einer Grundstücksfläche von fast 1900 Quadratmetern kostet, daraus machen sowohl Grunder wie auch seine Immobilienmaklerin ein Geheimnis. Dem Onlineinserat ist zu entnehmen, dass der Kaufpreis nur auf Anfrage mitgeteilt werde. Grunder liess sich gestern immerhin entlocken, dass nicht auf dem Holzweg sei, wer schätze, dass das Haus für einen Betrag zwischen 2 und 4 Millionen Franken zu haben sei. Kostspielig ist das Anwesen auch deshalb, weil Grunder vor Jahren die Nachbarparzelle auch noch gleich kaufte, damit ihm niemand die Aussicht verbauen konnte. Diese Parzelle ist nun Teil des grossen Gartens.

 

Die zuständige Immobilienfirma, die Bern Immobil AG, rechnet damit, dass es eine gewisse Zeit dauern könnte, bis ein Käufer gefunden ist. «Das Objekt ist einerseits vom Volumen her speziell. Und dann liegt es im Emmental.» Damit will die Maklerin Regula Spycher sagen, dass sich eine solche Villa in einer Gemeinde mit Seesicht womöglich etwas leichter verkaufen würde als in Rüegsauschachen. «Wir sind aber zuversichtlich und haben auch schon Häuser dieser Kategorie verkauft.»

 

Hans Grunder sagt dazu, dass er nicht unter Verkaufsdruck stehe. «Vielleicht geht es ganz schnell, vielleicht dauert es aber auch ein Jahr, bis wir einen Käufer haben.» Wenn sich überraschend schnell ein neuer Besitzer finden würde, wäre das für Grunder und seine Frau auch kein Problem. «Dann gehen wir halt noch ein bisschen zelten», sagt er schmunzelnd.

 

Reitstall wird aufgestockt

Denn die neue Wohnung wird erst in ungefähr einem Jahr fertig sein. Sie entsteht auf Grunders zweitem Grundstück in Rüegsauschachen. An der Schlossmattstrasse unterhält er grosse Pferdestallungen. Dort, im Hauptgebäude, will Hans Grunder nun ein zusätzliches Stockwerk mit neuer Wohnung bauen. «Die Baubewilligung habe ich bereits, Anfang Mai möchten wir mit den Arbeiten beginnen.»

 

Gemeinde ist zufrieden

Bei der Gemeinde Rüegsau ist man erfreut, dass Grunder der Gemeinde erhalten bleibt. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil sich ein allfälliger Wegfall seiner Steuergelder negativ auf die Gemeinderechnung auswirken würde. So, wie sich die Situation jetzt präsentiert, winkt der Gemeinde gar die Chance, dass ein weiterer potenter Steuerzahler nach Rüegsau zieht. Voraussetzung dafür ist aber natürlich, dass sich für die Landhausvilla an der Gerbestrasse tatsächlich ein Käufer findet.