Blick

Hollenstein: «Dürfen Köpfe nicht hängen lassen»

Die Kloten Flyers müssen zum ersten Mal seit acht Jahren in die Playouts. Die Enttäuschung ist gross – doch die Zürcher Unterländer wollen vorwärts schauen.

Presse • • von Angelo Rocchinotti

Als Biel gegen Zug nach 20 Minuten schon mit 3:0 führt, ist klar: Das wird nichts mehr. Selbst dann nicht, wenn Kloten in Lugano zweistellig gewinnen würde.

 

Doch nicht alle Flyers-Cracks haben das Resultat aus Biel mitbekommen. «Ich habe absichtlich nie auf den Videowürfel geschaut und erst nach Luganos Ausgleichstreffer kurz vor Schluss mitbekommen, dass Biel gewonnen hat», sagt Captain Victor Stancescu und fügt an: «Wir wussten seit Wochen, dass das letzte Quali-Spiel entscheiden könnte. Die Playouts kommen nicht völlig unerwartet.»

 

So siehts auch Romano Lemm. «Wir haben die Playoffs nicht erst in den letzten drei Matches verspielt – und sind zu oft in dieser Saison disziplinlos aufgetreten», so der Stürmer. Und weiter: «Wir haben immer daran geglaubt. Es ist bitter für uns, aber Biel hat die Playoffs verdient. Chapeau.»

 

Bitter auch für Goalie Ronnie Rüeger. Ausgerechnet an seinem 40. Geburtstag und in seiner letzten Saison muss er zum ersten Mal in seiner Karriere die Playouts bestreiten. «Ich dachte, ich könne mit einem Meistertitel aufhören. Jetzt sinds die Playouts», sagt er frustriert.

 


Rüeger wird nach der 1:2-Penalty-Pleite zum Best-Player ausgezeichnet und auch von den Lugano-Fans gefeiert. Der Klotener hexte die Bianconeri 2003 und 2006 zum
Meistertitel.

 

Dass Kloten die Playouts bestreiten muss, haben sich die Zürcher Unterländer selbst zuzuschreiben. Mit dieser Mannschaft wäre schlicht mehr möglich gewesen. Doch die Klubverantwortlichen reagierten viel zu spät – und holten Trainer Fige Hollenstein erst drei Runden vor Schluss zurück. Die Kultfigur hatte schlicht keine Zeit.

 

Doch Hollenstein selbst schaut – wie alle anderen auch – vorwärts: «Wir dürfen die Köpfe jetzt nicht hängen lassen, müssen die Enttäuschung akzeptieren und uns nun auf die SCL Tigers vorbereiten.»

 

Sportchef André Rötheli: «Ich will keine hängenden Köpfe sehen. Das Team hat die ganze Saison gekämpft und Charakter gezeigt. Das wollen wir beibehalten. Herzliche Gratulation an Biel und für Kevin Schläpfer alles Gute.»