Lausanne HC - SCL Tigers 6:3 (0:0, 2:1, 4:2)

Hytönen «erschoss» die SCL Tigers

Die SCL Tigers unterlagen auch beim LHC diskussionslos mit 3:6 und gehen ohne Punkte aus der Doppelrunde dieses Wochenendes. Zieht man das ganze Spiel in Betracht, waren die Langnauer weit von einem Punktgewinn in Lausanne entfernt.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Es herrschte zuweilen viel Verkehr vor dem Tor der SCL Tigers, und die Langnauer hatten alle Hände voll zu tun bei der Verhinderung von Gegentreffern. Hier begeht Thomas Nüssli in einer «Extremsituation» das Foul, das in der 20. Minute zu einer Zweiminuten-Strafe führte, die jedoch folgenlos blieb. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Die SCL Tigers waren letztendlich in Lausanne ähnlich chancenlos wie Tags zuvor gegen den HC Lugano. Trotzdem sind die beiden Spiele nur bedingt vergleichbar. Denn die Langnauer begannen das heutige Spiel längst nicht so passiv und hielten zu Beginn gut dagegen. Die Anzahl der abgegebenen Schüsse sprach zwar eine eindeutige Sprache (36:16 nach 40 Minuten). Sie war jedoch bis zu diesem Zeitpunkt zu eindeutig. Denn obwohl die Lausanner, was für eine Heimmannschaft üblich ist, mehrheitlich das Spiel machten, waren die Stärkeverhältnisse nicht so einseitig verteilt, wie eben dieses Schussverhältnis glauben machen könnte. Der Grund für diese Eindeutigkeit liegt zum Teil auch darin, dass die Lausanner den Abschluss viel direkter suchten. Doch genau da liegt auch ein Kritikpunkt an die Langnauer, die in ihren Bemühungen oft zu wenig zielstrebig agieren. Ein Umstand, den auch Benoît Laporte bereits des Oeftern kritisierte.Der Coach war nach diesem Spiel verständlicherweise nicht zufrieden. «15 Spieler waren ok, aber vier bis fünf waren ungenügend. Ich bin sehr direkt geworden.» Namen nannte Laporte verständlicherweise nicht.

 

Das erste Drittel war aus Langnauer Sicht in Ordnung. Lausanne war aktiver als am Vortag, und in den Startminuten wurden sowohl Damiano Ciaccio im Tiger-Tor als auch Christobal Huet beim LHC mit Schüssen eingedeckt. Beide bracuten nicht lange, um warm zu werden. Dass es nach 20 Minuten noch 0:0 stand, kann man mit etwas Goodwill für die Langnauer als verdient bezeichnen. Glück hatten die Emmentaler nur in Phase, als Sven Lindemann die Strafbank beeehrte (ab 14.46). In diesem Poweplayx traf Yannick Herren die Latte, und kurz darauf hatten die Langnauer gleich nochmals Glück, dass der Puck im allgemeinen Getümmel den Weg nicht über die Torlinie finden wollte.

 

Im Mitteldrittel eröffneten dann die Lausanner das Skore. Dabei lenkte Juha-Pekka Hytönen in Überzahl einen scharfen Schuss seines Teamkollegen Yannick Herren zum 1:0 ab. Diesen Treffer konterten die Langnauer jedoch gut drei Minuten später. Kevin Clark, in Abwesenheit des gesperrten Chris DiDomenico Langnaus Topscorerleibchen-Träger, murkste die Scheibe im Nachsetzen über die Linie. So richtig Auftrieb geben wollte jedoch dieser Treffer nicht, zumindest nicht den Langnauern. Es waren weiterhin die Lausanner, die jetzt noch etwas vehementer als zuvor das Zepter führten. Unmittelbar nachdem die Gäste eine gute Chance verpassten, fuhern die Platzherren mit Eric Walsky und Hytönen einen Konter, welcher Letzterer direkt mit seinem zweiten Tor abschloss. Bereits in dieser Phase zeichnete sich ab, dass es wohl nichts werden würde mit einem Punktgewinn für die Tiger. Zu viele Flüchtigkeitsfehler schlichen sich in ihr Spiel ein. Es war eine Frage der Zeit, bis sich dies rächen würde.

 

Diese Erkenntnis verdichtete sich in der ersten Hälfte des Schlussdrittels immer mehr. Die Langnauer konnten nichts für den Ausgleich tun. Zu gross war jetzt der Druck der Gastgeber, begünstigt auch durch Abspiel- und Puckannahmefehler der Langnauer. So war Hytönen mit seinem Treffer zum 3:1, es war sein drittes Tor an diesem Abend für die definitive Entscheidung besorgt. Was danach folgte war lediglich noch ein belangloses Jekami, in welchem die Lausanner drei weitere, aber auch die Langnauer noch zwei Tore erzielten.

 

Fazit: Die Langnauer werden über die Natipause viel zu besprechen und beüben haben. Dieses Wochenende waren sie schlicht und ergreifend nicht gut genug. Dabei fehlte leider nicht nur wenig. Es fehlte ziemlich viel. Zu viel!

 

Lausanne HC - SCL Tigers 6:3 (0:0, 2:1, 4:2)

 

Patinoire de Malley, Lausanne, 6'126 Zuschauer. SR: Dipietro/Vinnerborg, Huggenberger/Küng. Tore: 24. Hytönen (Herren, Ausschluss Müller) 1:0. 27. Clark (Albrecht) 1:1. 37. Hytönen (Walsky) 2:1. 51. Hytönen 3:1. 52. Deruns (Danielsson) 4:1. 56. Froidewvaux (Pesonen, Ausschluss Weisskopf) 5:1. 56. Chiriaev 5:2. 58. Genazzi (Pesonen) 6:2. 59. Olesz (Nüssli, Koistinen) 6:3. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen Lausanne, 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

Lausanne HC: Huet; Leeger, Gobby; Lardi, Genazzi; Stalder, Trutmann; Nodari, J. Fischer; Herren, Hytönen, Walsky; Pesonen, Mieville, Louhivaara; Deruns, Froidevaux, Danielsson; S. Fischer, Savary, Antonietti.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Stettler; Ronchetti, Weisskopf; Müller, Zryd; K. Lindemann, Hecquefeuille; Nüssli, Chiriaev, Olesz; Bucher, Gustafsson, Clark; S. Moggi, Albrecht, Wyss; S. Lindemann, A. Gerber, Haas.

 

Bemerkungen: Lausanne ohne Augsburger, Conz, Rytz. SCL Tigers ohne DiDomenico (gesperrt), C. Moggi, T. Gerber, Berger, Murray, Bärtschi (alle verletzt), Gossweiler, Haberstich (überzählig). 17. Lattenschuss Herren. 29. Pfostenschuss Mieville.