Blick

«Ich fühle mich verarscht»

von Angelo Rocchinotti, Blick - Wie von BLICK angekündigt, feuert Langnau Sportchef Köbi Kölliker. Der Seeländer tobt.

Presse • • von Angelo Rocchinotti

Als BLICK Köbi Kölliker (59) am Sonntag auf die bevorstehende Entlassung anspricht, reagiert der Tigers-Sportchef überrascht. «Wer sagt so etwas? Ich gehe am Montag normal zur Arbeit.» Und Boss Peter Jakob sagt: «Sie liegen falsch. Köbi ist kein Thema.»

 

14 Stunden später wird Kölliker gefeuert. Erst im November wurde er geholt, um den damaligen Geschäftsführer Ruedi Zesiger in seiner Doppelfunktion zu entlasten.

 

Wieso brauchts jetzt, wo ein NLB-Team zusammengestellt werden muss, keinen Sportchef mehr? «Wir möchten das Geld ins Team investieren», sagt CEO Wolfgang Schickli (kl. Bild). «Der Grund ist, dass Zesiger für die Sache einstand, jetzt aber ein Geschäftsführer da ist, der sich selbst profilieren will. Schickli hat sich nicht an die Abmachung gehalten, lügt und scheut die Kommunikation», poltert Kölliker.

 

Der Seeländer ist stocksauer. «Ich fühle mich verarscht. Schickli sagte mir, er mische sich nicht in den Sport ein. Zwei Tage später hat er mit Spielern und Trainern gesprochen. Ich habe alles hintenrum erfahren. Zudem haben mir acht Spieler ihr Interesse für die nächste Saison deponiert. Ich habe Schickli mehrfach auf das Budget angesprochen, wurde aber immer vertröstet», so Kölliker.

 

Schickli dementiert. «Ich habe nur Froidevaux, Genazzi und Lardi gefragt, ob wir eine Chance haben. Alle Dossiers habe ich an Kölliker weitergeleitet und gab ihm ein provisorisches Budget. Wenn er einen Bösen sucht und den in mir sieht, nehme ich das zur Kenntnis», so Schickli.

 

Pikant: Als der CEO im Juni 2012 sein Amt in Kloten angetreten hatte, musste zwei Wochen später Sportchef Jürg Schawalder – er erfuhr via Medien über die Transferaktivitäten – gehen. «Es gab genügend warnende Stimmen. Schade, dass sich der Verwaltungsrat düpieren lässt. Es tut mir leid für den Klub und die Fans», so Kölliker.

 

Und weiter: «Schickli sagte mir, sein einziger Fehler in Kloten sei die Anstellung von Sportchef André Rötheli gewesen. Wohl deshalb, weil er nichts mehr zu sagen hatte.»

 

Jetzt muss Schickli mit Rötheli sprechen. Denn Kölliker verhandelte mit Kloten über einen Transfer von Goalie Lukas Meili.