Die beste Motivationsspritze für die SCL Tigers

In der Ligaqualifikation warten die Lakers

Die SCL Tigers stehen vor einem schwierigen, aber nicht unmöglichen Unterfangen. Sie müssen der Serie gegen den EHC Olten, in welcher sie 2:3 in Rückstand liegen, mit zwei Siegen eine Wende geben. Als Motivation warten in der Ligaqualifikation die Lakers.

Blog • • von Bruno Wüthrich

 

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Die SCL Tigers müssen dem Oltner Druck stand halten und slebst im Abschluss kaltblütiger werden. Dann ist die Wende noch zu schaffen. (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Ist es nicht paradox, in dieser Situation von der Ligaqualifikation zu sprechen, von welcher die SCL Tigers nach den beiden jüngsten Niederlagen Lichtjahre entfernt zu sein scheinen? Nein, denn wir müssen! Einerseits ist das erklärte Minimalziel dieser Saison der Langnauer der Titelgewinn. Und an diesem Saisonziel werden sie gemessen, bzw. wenigstens daran, was sie zu dessen Erreichung tun. Zum zweiten würden die Emmentaler im Falle eines Titelgewinns in der Ligaqualifikation auf die Lakers treffen. Diese stehen seit heute Abend (3:6 gegen Ambri) als Verlierer der Playout-Finalserie fest und müssen deshalb die Ligaquali bestreiten. Mit den Rapperswilern haben die Tiger eine riesengrosse Rechnung offen, die beglichen werden könnte. Wenn das nicht Motivation genug ist, für diesen Titelgewinn alles, wirklich alles und dann noch etwas mehr zu tun, verstehen die Fans der SCL Tigers die Welt nicht mehr.

 

30. Marz 2013 - wir erinnern uns: Die SCL Tigers führen in der Serie des Playout-Finals gegen Rapperswil vor dem sechsten Spiel mit 3:2 und können mit einem Sieg im Heimspiel den Sack zumachen. Nacheinander werden Langnaus Playout Topscorer Claudio Moggi, Joel Genazzi und Bryce Lampman, das kanadische, defensive Gewissen der Tiger mit zumindest zum Teil absichtlichen und brutalen Fouls aus dem Verkehr gezogen. Geschlagen haben sich die Langnauer jedoch anschliessend trotzdem selber. Wer 103 Sekunden vor Schluss in Führung gehen kann, und sich danach trotzdem noch die Butter vom Brot nehmen lässt, ist wahrlich selber schuld. Doch die brutalen Fouls gehören gerächt. Damit wir uns recht verstehen: Selbstverständlich nicht, indem Gleiches mit Gleichem vergolten wird, sondern indem die Lakers in der NLB versenkt werden.

 

Lichtjahre vom Titel und der Ligaqualifikation entfernt sind die Langnauer übrigens nicht. Sondern lediglich zwei Siege. Das Besondere dabei: Niederlagen dürfen sich die Tiger keine mehr leisten. Denn sonst ist die Saison vorbei, und aus der angerichteten Revanche gegen die Lakers wird nichts. Betrachten wir nur die Drittel, in welchen die SCL Tigers in den Spielen gegen Olten eine normale Leistung abriefen, sollten zwei Siege in Seirie eigentlich drin liegen. Es war offensichtlich, dass das Team von Bengt-Ake Gustafsson sowohl technisch wie auch physisch besser ist als die Powermäuse, und läuferisch mindestens gleich gut. Den entscheidenden Nachteil finden wir im mentalen Bereich. Der EHC Olten fand nach dem geschenkten Sieg im Eröffnungsspiel und den zwei darauf folgenden Niederlagen (wovon eine ebenfalls geschenkt) vor allem deshalb wieder zurück in die Serie, weil sie mental intakt blieben und begannen, ihre wenigen Torchancen effizient zu nutzen. Der EHC Olten liegt absolut verdient mit 3:2 Siegen vorne. Denn sie haben das besser gemacht, was letztendlich entscheidend ist. Sie haben in drei Spielen mehr Tore geschossen. Die Langnauer lediglich in zwei. Das ist es, was zählt. Alles andere ist im Nachhinein völlig egal.

 

Die Langnauer dürfen von den restlichen sechs bis acht Dritteln kein einziges mehr verschlafen. Sie sind nun gezwungen, über zwei volle Spiele Vollgas zu geben, wenigstens so lange, bis die jeweilige Partie definitiv entschieden ist. Schlafdrittel wie das erste im letzten Spiel liegen definitiv nicht mehr drin. Gegen Olten Rückstände aufzuholen, ist sehr schwierig, weil sie defensiv gut organisiert sind und sehr bissig agieren.

 

Doch unüberwindbar sind sie nicht. Sonst wären die SCL Tigers nicht zu Torchancen gekommen, bei denen sie sich hinterher grün und blau ärgern mussten, sie nicht genutzt zu haben. Wer das leere Tor verfehlt oder nur den Pfosten trifft, wurde definitiv nicht von der gegnerischen Verteidigung gestoppt, sondern ist am eigenen Versagen gescheitert. Dies darf nicht mehr passieren.

 

Die SCL Tigers müssen endlich beginnen, auch in wichtigen Partien zu gewinnen. Ein überlegener Qualisieg ist ja gut und recht. Gefordert wurden die Tiger dabei nie richtig. Es fand über die ganze Saison nie ein Spiel statt, das wirklich wichtig gewesen wäre. Aber jetzt sind sie da, die wichtigen Spiele. Und nur mit Siegen in diesen Spielen kann eine Saison vergoldet werden. Die SCL Tigers müssen ihre mimosenhafte Mentalität ablegen und endlich ausspielen, was sie ohne Druck jederzeit ausspielen konnten. Ihre technische und physische Überlegenheit. Gelingt dies, sind die benötigten zwei Siege gegen die Powermäuse zu schaffen. Aber jetzt ist es an der Zeit, mentale Stärke zu zeigen. DIESER KÜBEL MUSS NACH LANGNAU!