Junior, Amateurprobespieler, Profi

Miro Zryd hat einen nicht alltäglichen Aufstieg hinter sich. Mitte März ging seine Zeit als Elitejunior der SCL Young Tigers zu Ende. Plan B war die Bestreitung der 1.-Liga-Meisterschaft mit seinem Stammklub Adelboden und der Beginn eines Studiums. Der Oberländer hatte aber noch einen Plan A im Kopf: «Ich erkundigte mich bei Sportchef Jörg Reber, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, auf eigene Kosten an den Vorbereitungen der ersten Mannschaft für die Saison 2014/15 teilzunehmen.» Reber war letzte Saison noch Assistenzcoach der Elitejunioren und dabei war ihm Zryd immer wieder positiv aufgefallen: «Er war ein sicherer Wert und ich wurde einfach den Eindruck nicht los, dass er noch mehr konnte.» Er gab Zryd eine Chance als Amateurprobespieler ohne Lohn und wurde nicht enttäuscht. Der Adelbodner überzeugte selbst Headcoach Gustafsson, und letzte Woche erhielt er, was er sich in den Kopf gesetzt hatte: Den ersten Einjahresvertrag als Profi. Mitte März noch Elitejunior, dann Amateur und jetzt Profi innerhalb von nur sechs Monaten. «Ich will herausfinden, wo meine Leistungsgrenzen liegen», begründet Zryd seine mutige Selbst-initiative. Nur 1. Liga oder vielleicht doch NLB? Er hat die Frage gleich selbst beantwortet und fügt schmunzelnd hinzu: «Im Innersten war ich überzeugt, dass es klappen würde.

 

Jedes Aufgebot erkämpfen

Wer annimmt, Zryd sei überheblich, der täuscht sich. Er traut sich lediglich etwas zu und bleibt trotzdem realistisch: «Ich bin jetzt zwar im Kader, aber ich bin mir bewusst, dass ich mir jedes einzelne Aufgebot für ein NLB-Spiel hart erkämpfen muss. Ich werde aber alles tun, um bereit zu sein, wenn ich eine Chance erhalte.» Und falls der NLB-Lehrling Miro Zryd einmal einen Ratschlag benötigt, dann findet er den mit 896 NLA-Spielen routiniertesten Lehrmeister der SCL Tigers gleich in den eigenen vier Wänden. Mit dem Aroser Sven Lindemann, wie Zryd auch ein Bergler, bildet er eine WG, welcher auch noch Elitejuniorengoalie Sven Witschi angehört.