EV Zug - SCL Tigers 5:0 (4:0, 1:0, 0:0)

Keine Chance für die Tiger - In Zug war der Zug schnell abgefahren!

Die SCL Tigers hatten in Zug in keiner Sekunde eine Siegeschance. Nach einem desolaten Startdrittel (0:4) war die Partie bereits entschieden. In Langnau muss man sich Gedanken machen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Lindemann DSC06536

Auch der immer vorbildliche Kämpfer Kim Lindemann hatte heute Abend nichts zu lachen. Foto: Susanne Bärtschi (Archiv)

 

von Bruno Wüthich - Kein Zweifel: Der EV Zug ist ein Spitzenteam, dem es momentan zudem noch gut läuft. Und dass die SCL Tigers nicht an jedem Abend eine derart gute Leistung abrufen können, wie Tags zuvor gegen den HC Lugano, muss jedem klar sein. Doch was die «Chäse» heute Abend zusammen kästen, ging in kein Chäsbecki. Sie hatten nicht nur überhaupt keine Chance, sondern, was noch schlimmer ist, man merkte dies auch von der ersten Minute an. Die Langnauer hatten das Zuger-Drittel noch nicht einmal von weitem gesehen, da schlug es bereits hinter Tiger-Hüter Ivars Punnenovs ein. Ein Wechselfehler führte dazu, dass die Zuger sich zu dritt, Josh Holden, Reto Suri und schliesslich Realisator Lino Martschini, zum Tor kombinieren konnten. Lediglich 35 Sekunden war seit dem ersten Anspiel vergangen. Das Trauerspiel ging gleich weiter, denn ein weiterer Wechselfehler führte bereits 58 Sekunden später zur ersten Strafe gegen die Emmentaler, die sie immerhin noch schadlos überstanden. Bis zum 0:2 dauerte es trotzdem lediglich bis zur 7. Minute. Dann schloss Jarkko Immonen bei einem schnellen Vorstoss das Zuspiel von Pierre-Marc Bouchard direkt und erfolgreich ab. Die SCL Tigers, denen alles ein bisschen zu schnell ging, hatten im Startdrittel, das gut und gerne auch 0:7 hätte ausgehen können, ihrem Gegner rein gar nichts entgegen zu setzen. So waren sie mit dem 0:4 – Rückstand nach 20 Minuten noch gut bedient. Natürlich war spätestens zu diesem Zeitpunkt das Spiel entschieden. Die Zuger nahmen in der Folge spür- und sichtbar Tempo aus ihrem Spiel, was die Langnauer dann etwas besser aussehen liess. Miserabel sah jedoch in der 38. Minute aus (immerhin winkte bis dahin mit dem noch unentschiedenen Spielstand im Mitteldrittel wenigstens noch ein kleiner Teilerfolg). Chris DiDomenico, zweifellos der Spieler im Langnauer Dress mit dem meisten Potential, vertändelte als hinterster Mann die Scheibe. Davon profitierte Dominic Lammer. Er liess Ivars Punnenovs keine Chance.

 

Was soll man nun von diesem Auftritt der SCL Tigers halten? Gut war kein einziger im gelbroten Dress. Würden Spiele wie dasjenige gegen den HC Lugano vom Vortag oder dasjenige gegen Genf-Servette vom 12. September, oder auch die Partie vom 18. September bei den Kloten Flyers gewonnen, würden wir sagen: «Was solls? Lieber ein paar Spiele deutlich oder gar hoch verlieren, und dafür die wichtigen Partien gewinnen. Doch bis auf eine Ausnahme war es halt bisher so, dass die Langnauer die Spiele, in denen sie gut spielten und «dran» waren an den Punkten oder am Sieg, allesamt knapp verloren, und dann, wenn sich schlecht spielten, hoch geschlagen wurden. Und das kann nicht gut sein. Die Verantwortlichen müssen sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison etwas einfallen lassen. 

Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis nach dem Spiel endlich jemand kam, um Auskunft zu geben. Der Ärger m Team muss derzeit riesig sein. «Die Stimmung ist momentan miserabel», erklärt ein sichtlich genervter Anton Gustafsson nach dem Spiel. Wir alle hassen es, zu verlieren. Das muss jetzt sofort ändern. Jetzt ist am Dienstag der Cup gegen den EHC Burgdorf. Da wollen wir das Gefühl des Sieges wieder spüren. Und dann müssen am nächsten Wochenende sechs Punkte her.» Diese Forderung stellt mit Anton Gustafsson nicht irgendwer. Das letzte Mal, als Gus junior einen Sieg forderte, war vor dem Spiel gegen den HC Lausanne.

 

 

EV Zug - SCL Tigers 5:0 (4:0, 1:0, 0:0)

 

Bossard Arena, 6'622 Zuschauer. SR: Fischer/Wiegant, Kaderli/Schüpbach. Tore: 1. Martschini (Suri, Holden) 1:0. 7. Immonen (Bouchard, Ausschlüsse Murray, Zangger) 2:0. 15. Lammer (Bouchard, Grossmann) 3:0. 19. Immonen (Bouchard, Lammer) 4:0. 38. Lammer 5:0. Strafen: 1-mal zwei Minuten gegen Zug, 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

EV Zug: Stephan; Sondell, Schlumpf; Frossmann, Ramholt; Alatalo, Morant; Stadler, Erni; Suri, Holden, Martschini; Bouchard, Immonen, Lammer; Schnyder, Senteler, Zangger; Marchon, Diem, Bürgler.

 

SCL Tigers: Punnenovs: Koistinen, A. Gerber; Ronchetti, Hecquefeuille; K. Lindemann, Weisskopf; Zryd, Gossweiler; C. Moggi, Gustafsson, S. Moggi; Clark, DiDomenico, Murray; Bucher, Albrecht, Wyss; Haas, Chiriayev, Haas.

 

Bemerkungen: EV Zug ohne Blaser (gesperrt). SCL Tigers ohne Stettler, Bärtschi (beide verletzt), Berger (rekonvaleszent), Müller, T. Gerber (überzählig). 46. Pfostenschuss Schnyder.