0:1 - Niederlage:

Keine Punkte in Davos trotz überragendem Damiano Ciacco

Der Torhüter allein kann es nicht richten. Die SCL Tigers verlieren in Davos knapp mit 0:1. Sie agierten in der Defensive diszipliniert und mit viel Glück, taten aber offensiv zu wenig für den Erfolg.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Damiano Ciaccio konnte sich über Arbeit in Davos wahrlich nicht beklagen. Er spielte eine herausragende Partie. Auch hier rettet er in Extremis. Bild: Susanne Bärtschi

 

Die Partie war bereits 2;05 Minuten vor Schluss entschieden. Denn da fasste Andreas Thuresson eine 2-Minutenstrafe wegen Crosschecks. Diese machte die letzten Hoffnungen der Langnauer auf einen Punktgewinn oder sogar einen Sieg zunichte. Dieser wäre zu diesem Zeitpunkt ja immer noch möglich gewesen. Es stand ja erst 0:1.

Schade ist die Niederlage vor allem für den überragenden Damiano Ciaccio. Er und sein Team nahmen zwar bei einem Latten- (29. Sciaroni) und einem Pfostenschuss (34. Nygren) viel Glück in Anspruch. Doch dass die Langnauer bis zum Schluss im Spiel blieben, daran hatte ihr Hüter einen riesengrossen Anteil. Beim einzigen Gegentreffer in der 12. Minute wurde er von seinen Vorderleuten in Stich gelassen und hatte dann gegen den Abschluss von Brandon Buck, der seine erste Partie für den HCD bestritt, keine Chance. Es war ein klassischer Konter, wie ihn eine schnelle Mannschaft gegen einen sich nach vorne orietierden Gegner fahren kann. Es war im Startdrittel nicht der einzige.

Dass der Sieg der Davoser vollkommen verdient war, zeigt ein Blick auf das Mitteldrittel, in welchem die Gäste bös unten durch mussten. Nicht nur die zwei Schüsse an die Torumrandung fielen in diesem Abschnit, in diesem Drittel wurden auch 12:2 Torschüsse abgegeben. Der Druck der Davoser war so gross, dass von ihnen immerhin keine Konter erwartet werden mussten. Wo die Offensive inexistent ist, gibt es keine Gegenstösse.

Dieser Schuss von Brendan Buck findet den Weg zum 1:0 für den HC Davos. Damiano Ciacco war völlig machtlos. Bild: Susanne Bärtschi

 

Im Schlussdrittel glich sich das Geschehen wieder aus. Doch die Emmentaler spielten nach vorne zu uninspiriert und ohne Durchschlagskraft. Gilles Senn im davoser-Tor wurde sein Shutout leicht gemacht. Antti Erkinjuntti, der krankheitshalber nicht eingesetzt werden konnte, fehlte seiner Mannschaft wie bereits im Spiel gegen den EHC Biel an allen Ecken und Enden. Er ist der Kreativspieler in der Langnauer Offensive. Einen Zweiten wie ihn haben die Tiger nicht. Thomas Nüssli kommt ihm nahe, zumindest wenn er in Form ist. Aber der Herisauer im Team der Emmentaler ist derzeit verletzt. Seine Verletzung wird wohl mit ein Grund sein, weshalb seine Mannschaft mit vier ausländischen Stürmern, aber ohne Ville Koistinen in der Verteidigung spielt. Defensiv wirkt sich das Fehlen des Finnen nicht aus. Er fehlte ja auch oft in der zuvor hervorragenden Phase der Tiger mit 22 Punkten aus neun Spielen. Aber einer wie er, der auch über Kreativität und Leadership verfügt, kann in einem Spiel, in denen se seinen Mitspielern nicht so laufen will, den nötigen Impuls setzen.

Die SCL Tigers müssen nun aufpassen, dass sie die gute Lage, in welche sie sich bis Ende letzter Woche gearbeitet haben, nicht gleich wieder verspielen. Punkte morgen Samstag gegen Zug wären bitter nötig.

 

HC Davos - SCL Tigers 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)

Vaillant-Arena, Davos, 3'979 Zuschauer. SR: Massy/Prugger, Fuchs/Küng. Tore: 12. Buck (Egli) 1:0. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen den HC Davos, 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

HC Davos: Senn; Nygren, Aeschlimann; Schneeberger, Paschoud; Heldner, Jung; Forrer, Grossniklaus; Ambühl, Corvi, Sciaroni; Little, Johansson, M. Wieser; D. Wieser. Buck, Egli; Jörg, Walser, Simion.

SCL Tigers: Ciaccio; Zryd, Seydoux; Blaser, Huguenin; Erni, Lardi; Randegger; Himelfarb, Gistafsson, Thuresson; Dostoinov, Gagnon, Elo; Neukom, P. Berger, Kuonen; Rüegsegger, Albrecht, Gerber; Haas.

Bemerkungen: Davos ohne Kessler, Eggenberger, Kousal, Lindgren, Barandun, Du Bois, Rödin. SCL Tigers ohne Stettler, Peter, Nüssli, N. Berger (alle verletzt), Erkinjuntti (krank), Müller (Langenthal), Koistinen (überzählig). 29. Pfostenschuss Sciaroni, 34. Lattenschuss Nygren.