Berner Zeitung, Philipp Rindlisbacher

«Langnau ist eine Option»

Der 21-Jährige Cedric Schneuwly weilt seit Wochenfrist bei den SCL Tigers, heute Samstag (19.45 Uhr) gegen La Chaux-de-Fonds spielt er zum dritten Mal für die Langnauer. Er empfinde den Wechsel nicht als Degra

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Sie haben bisher zweimal für die SCL Tigers gespielt – wie fällt Ihre Bilanz aus?
Cédric Schneuwly: Wichtig ist für mich, dass ich in Langnau Verantwortung erhalte. Ich will meinen Rhythmus wiederfinden und meine Qualitäten zeigen – was mir in Zug zuletzt nicht gelang.

 

Für den EVZ haben Sie in dieser Saison 20 NLA-Partien bestritten, aber keinen Skorerpunkt erzielt
Es war schwierig für mich, das ganze Team befindet sich in einer ungemütlichen Phase. Der Klub hat hohe Erwartungen, auf dem Eis läuft aber fast alles schief, was schieflaufen kann. Vielen fehlt es an Selbstvertrauen. In Langnau fühle ich mich wohler, hier spüre ich das Vertrauen des Trainers.

 

Empfanden Sie den temporären Wechsel in die NLB als Degradierung?
Überhaupt nicht! In Zug hatte ich in den letzten Monaten so wenig Eiszeit wie nie zuvor in meiner Karriere; das war ich nicht gewohnt. Die Zeit hier in Langnau betrachte ich als Chance, als Herausforderung.

 

Vorgesehen war, dass Sie vorerst drei Spiele mit den SCL Tigers bestreiten. Wissen Sie, wie es bei Ihnen nächste Woche weitergehen wird?
Nein, ich habe im Moment wirklich keine Ahnung. Aber ich warte nicht täglich auf den Anruf aus Zug. Die Mannschaft, der Trainerstab, die Infrastruktur – hier in Langnau gefällt mir alles sehr gut. Mir würde es nichts ausmachen, länger hierzubleiben. Ich wohne aber weiterhin in Zug und pendle jeden Tag. Dass ich nun am Morgen eine Stunde früher aufstehen muss, ist kein Problem (lacht).

 

Wie gross ist der Niveauunterschied zwischen den beiden Ligen?
Ich dachte, die Differenz sei viel grösser, allerdings habe ich bisher nur gegen Spitzenteams gespielt. Das Niveau ist gut, das Tempo unwesentlich geringer. Es sind Details, die anders sind. In der NLA wird mehr der öffnende Pass gesucht, in der NLB häufiger der Bande entlanggespielt.

 

Ihr Vertrag in Zug läuft Ende Saison aus. Könnte ein Wechsel nach Langnau zum Thema werden?
Das schliesse ich nicht aus. Ich würde mich freuen, in der nächsten Saison hier spielen zu dürfen. Langnau ist sicher eine gute und interessante Option. Aber derzeit ist meine Zukunft offen, auch der Verbleib in der NLA ist denkbar.

 

Stimmt es, dass Sie als Junior Goalie waren?
Mein Vater hatte als Goalie gespielt, bis ich elf Jahre alt war stand auch ich im Tor. Später wollte ich aber mehr Einfluss aufs Geschehen haben. Meine Mutter hatte wenig Freude daran (lacht).

Am Samstag gastiert La Chaux-de-Fonds in der Ilfishalle. Was für eine Partie erwarten Sie?
Ich will keine Prognose stellen, noch bin ich mit dieser Liga zu wenig vertraut. Die Teamkollegen meinten, La Chaux-de-Fonds sei eine Mannschaft, die ihre Stärken im physischen Bereich habe. Für uns wäre es wichtig, vor den eigenen Fans zu gewinnen.