Playoff Viertelfinal, 2. Spiel - SCL Tigers - HC Lausanne

Langnau mit wenig Esprit - Lausanne mit Ausgleich in der Serie

Die SCL Tigers vermögen nicht an die Leistung von vor drei Tagen in Lausanne anzuknüpfen. Sie verlieren das zweite Spiel mit 0:3. Damit ist die Playoff-Serie zwischen den Emmentalern und den Waadtländern wieder ausgeglichen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Solche Szenen, in denen die SCL Tigers den HC Lausanne unter Druck setzen konnten, sah man heute viel zu selten. Die Langnauer hatten kaum Torchancen. Bild: Bruno Wüthrich

 

Dass die SCL Tigers auch nach dem formidablen 5:1 - Erfolg im Startspiel zur Serie nicht einfach durchmarschieren würden, war zum Vornherein klar. Denn darauf, dass die Lausanner nun eine Schippe drauf legen würden, konnte man eine Bank wetten. Dies taten sie denn auch. Genau genommen machten sie heute mit den Langnauern das, was diese drei Tage zuvor mit ihrem Gegner gemacht hatten. Sie spielten aufsässig, störten früh, waren meistens schneller am Puck, und nutzten ihre wenigen Chancen. Der Sieg der Gäste war deshalb absolut verdient. Sie taten mehr fürs Spiel, und hatten zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle darüber.

Damit die Langnauer in dieser Partie eine Chance hätten haben können, hätte ihr Spiel besser funktionieren müssen. Doch das tat es nicht. Sie spielten zu unpräzis, waren oft nicht schnell genug an der Scheibe, hatten Probleme sowohl beim Abspiel wie auch bei der Puckannahme, und konnten sich so kaum Torchancen kreieren. Dass auf Seiten der Langnauer eine Null stand, ist deshalb logisch, und hatte nur wenig mit der Leistung des gegnerischen Torhüters zu tun. Dieser brauchte für seinen Shutout keine aussergewöhnliche Leistung zu zeigen. Im Gegenteil: Er wurde kaum gefordert.

Da spielte es auch kaum eine Rolle, dass die Schiedsrichter heute bestimmt nicht auf der Seite der Langnauer standen. Das entscheidende 0:3 stocherte Joel Vermin im Powerplay über die Linie. Chris DiDomenico, der heute die Strafbank mehrmals aufsuchen musste, sass diesmal aber zu Unrecht. Was der Schiedsrichter da gesehen haben will, weiss wohl nur er selber. Aber Schwamm drüber. Die Tiger hätten dieses Spiel heute nie und nimmer gewonnen. Auch wenn dieser dritte Treffer nicht gefallen wäre. Denn dafür hätten sie sich mindestens zwei Torchancen heraus spielen, und diese verwerten müssen. Sie kamen aber über die ganze Partie gerade mal zu einer einzigen Möglichkeit. Und zwar in der Mitte des Schlussdrittels durch Pascal Berger. Doch da war Gästehüter Sandro Zurkirchen zur Stelle. Ein Bisschen Arbeit musste dann halt doch sein.

Zu den beiden anderen Gegentoren: Auch beim 0:1 spielte eine Strafe gegen die Langnauer eine Rolle. Der Ausschluss gegen Claudio Cadonau war jedoch bereits abgelaufen, doch die Scheibe befand sich immer noch im Besitz der Gäste, als Petteri Lindbohm von der blauen Linie abzog und Damiano Ciaccio den Puck abprallen liess. Etienne Froidevaux und Torschütze Sandro Zangger stocherten die Scheibe dann in mehreren Anläufen über die Linie (13.). Und in der 26. Minute waren die Tiger gerade am Wechseln, als Christoph Bertschi seinen Teamkollegen Dustin Jeffrey mit einem langen Steilpass lancierte, und der Lausanner Topscorer allein vor Ciaccio diesem keine Chance liess und zum 0:2 einschob. Ein grober Fehler der Langnauer!

Was ist von einem solechen Spiel zu halten? Ist dies nun die Wende in der Serie. Nein! Jetzt ist lediglich der Stand in der Serie ausgeglichen. Die SCL Tigers lieferten am Samstag eine formidable und heute eine schlechte Leistung. Entsprechend resultierten daraus ein Sieg und eine Niederlage. Spielen die Tiger wie am Samstag, haben sie immer eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen. Spielen sie wie heute, ist ein Sieg ein Ding der Unmöglichkeit. Das Team von Heinz Ehlers kann es. Dies hat es in dieser Saison mehrmals bewiesen. Aber keine Mannschaft kann es immer. Heute war für einmal kein guter Tag.

 

SCL Tigers - HC Lausanne 0:3 (0:1, 0:2, 0:0)

Ilfishalle, 5'750 Zuschauer (ausverkauft). SR: Sticker/Kaukokari, Castelli/Fuchs. Tore: 13. Zangger 0:1. 26. Jeffrey (Bertschi) 0:2. 36. Vermin (Genazzi, Junland, Ausschluss DiDomenico) 0:3. Strafen: 8-mal zwei Minuten + 1-mal zehn Minuten (Gerber, Check gegen den Kopf) gegen die SCL Tigers, 3-mal zwei Minuten + 1-mal zehn Minuten gegen Lausanne.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Randegger, Cadonau; Huguenin; Dostoinov, Gagnon, Elo; Giliati, P. Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; N. Berger, Gustafsson, Rüegsegger; Gerber.

HC Lausanne: Zurkirchen: Genazzi, Junland; Grossmann, Trutmann; Frick, Lindbohm; Nodari; Vermin, Jeffrey, Bertschy; Leone, Emmerton, Moi; Kenins, Froidevaux, Zangger; Herren, In-Albon, Antonietti; Traber.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Punnenovs, Johansson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Pesonen (krank), Kindschi, Gerber, Melnalksnis (alle überzählig. Lausanne ohne Borlat, Mitchell, Roberts (alle verletzt), Ritz, Simic, Barbero, Schelling (alle überzählig)