Wochen-Zeitung

Langnaus «Playoutlehrlinge» bei den Flyers

Rund zwei Drittel des Kaders der Kloten Flyers sind Playoffstammgäste und kennen das Playout bloss vom Hörensagen. Gerade mal acht Spieler des Langnauer Playoutgegners haben bereits um den Verbleib in der NLA gekämpft.

Presse • • von Werner Haller


Die Hälfte davon absolvierte ihre «Playoutlehre» bei den Emmentalern: Der verletzte Michael Liniger (37 Spiele gegen den Abstieg in vier Saisons), Eric Blum (35 in vier Saisons), Matthias Bieber (24 in drei Saisons) und Pascal Müller (17 in zwei Saisons). Das ergibt im SCL-Tigers-Dress ein Erfahrungstotal von 113 Spielen. Kein Vergleich zu den 45 Spielen der restlichen vier Klotener Spieler Félicien DuBois (18 Spiele mit Ambri), Victor Stancescu (13 mit Kloten), Raffaele Sannitz (neun mit Lugano) und Romano Lemm (fünf mit Kloten).


Mehr erhofft in Kloten
Matthias Bieber war in den drei Saisons von 2007 bis 2010 einer der vielseitigsten und zuverlässigsten Spieler der SCL Tigers. Er wurde am Flügel, als Zweiwegcenter und sogar als Verteidiger eingesetzt. Dank seiner Schnelligkeit, Zweikampfstärke, mannschaftsdienlichen und disziplinierten Spielweise wurde er noch als Langnauer für die ersten Länderspiele mit der A-Nationalmannschaft aufgeboten. Nach dem Wechsel zu Kloten stieg er bis zum WM-Teilnehmer in den beiden letzten Jahren auf. Auf Vereinsebene erhoffte er sich zweifellos mehr. Mit Kloten wurde er 2011 gleich in der ersten Saison Vizemeister, dann aber folgte vor einem Jahr die 1:4-Niederlage in der ersten Playoffrunde gegen den SC Bern und nun die «Playout-Strafaufgabe». Es ist für Matthias Bieber die fünfte in den letzten acht Jahren «und», wie er mit verständlicher Ernüchterung feststellt, «vor allem bereits die dritte kurz vor Schluss der Qualifikation. Mit den SCL Tigers fehlten 2008 und 2009 jeweils nur zwei Punkte zum letzten Playoffplatz, und jetzt sind es drei.»

 
Keine Diskussion über den Sieger
Die 3:4-Heimniederlage zum Auftakt der Playoutserie gegen die Emmentaler half der Frustbewältigung selbstverständlich nicht, im Gegenteil: «Playoutspiele gewinnt man nicht mit Talent und der Qualität des Teams, sondern mit Willen, Fleiss, Kampf und Herz. Die Langnauer haben mehr ‹gekrampft› als wir und deshalb den Sieg verdient. Darüber braucht man gar nicht zu diskutieren.»