Neue Zürcher Zeitung

Lausanne mit neuer Bescheidenheit

Lausanne gewinnt gegen die SCL Tigers 4:1 und gleicht die Serie in der Ligaqualifikation aus.

Presse • • von tay

Lausanne Die Lausanner kennen das Prozedere. Seit ihrem Abstieg aus der NLA 2005 versuchen sie mit aller Macht, wieder aufzusteigen. 2009 und 2010 aber scheiterten sie als B-Meister am NLA-Letzten EHC Biel im siebenten Spiel, obschon hinter den Kulissen schon alles für die NLA vorbereitet war.

 

Auch 2013 wären sie bereit für höhere Weihen. Kader, Budget und Stadion: alles parat. Doch die Waadtländer sind eben gebrannte Kinder, darum verströmte der Interimstrainer Zenhäusern nach dem 4:1-Sieg und dem Ausgleich in der Serie gegen Langnau Bescheidenheit und dosierte Skepsis: «Wir müssen den Ball flach halten – ob der Aufstieg klappt, ist sehr ungewiss.» Ganz anders sieht das das euphorisierte Publikum, welches dem LHC mit 9244 Zuschauern die grösste Kulisse in der frankofonen Welt hinter Montréal bescherte: «Wir schreien NLA!», verkündete die Choreografie in Wort und Bild.

 

In diesem stimmungsvollen Heimspiel ging Zenhäuserns Game-Plan jedenfalls auf: «Wir spielten defensiv sehr diszipliniert und trotz frühem Rückstand gelassen.» Mit Captain Conz, dem mit Schweizer Lizenz spielenden Russen Dostoinow und dem Keeper Huet verfügten die Lausanner über mehr individuelle Klasse. Noch ist Zeit für eine Reaktion der SCL Tigers; gefordert ist aber mehr Arbeit, Leiden und Leadership.